Ein Weihnachtsgeschenk für Wcar | Guild Wars 2 Gamereview
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Stack -
25. Dezember 2022 um 14:00 -
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Guild Wars 2 Gamereview
- Ein Weihnachtsgeschenk für Wcar -
Guild Wars 2 war zu seiner Zeit ein meisterhaftes MMORPG. Das Spiel erzielte Top-Wertungen, gewann zahlreiche Auszeichnungen und erhielt sogar noch Anfang diesen Jahres eine neue, vollwertige Erweiterung. Und das mehr als zehn Jahre nach Release! Dass dieses Stück Software also Substanz hat und kein Trashtitel aus der letzten Ecke ist, sollte also schon einmal klar sein.
Doch was steckt denn nun konkret in Guild Wars 2 drin? Warum wollte Mandelcar nun über Monate unbedingt, dass wir euch dieses Spiel vorstellen? Und noch viel wichtiger: Warum hat das Magazin so lange dafür gebraucht den Wunsch dieses verdienten Community-Mitglieds zu erfüllen? Diese Fragen, werden wir im Folgenden beantworten.
Quelle: Guild Wars 2
Guild Wars 2 wurde, ebenso wie der Vorgänger, von ArenaNet entwickelt. Anders als andere MMORPG setzten die Entwickler allerdings nicht auf ein Monetarisierungs-Modell, bei dem monatlich Gebühren anfallen. Das Grundspiel kann man kostenlos spielen. Es gibt zwar Beschränkungen, doch diese fallen nach dem einmaligen Kauf des Spiel dann weg. Einnahmen erzeugt ArenaNet durch einen Item-Shop und den Verkauf der Erweiterungspakete. Das empfanden wir als fair und im Vergleich zum System von beispielsweise WoW angenehmer. Im Jahr 2012 war es eine absolute Neuheit das in dieser Form so zu organisieren.
Und das sollte nicht die einzige Neuerung sein, die Guild Wars 2 damals mitbrachte. Das Spiel war voller bahnbrechender Entwicklungen. Das Stichwort "Dynamik" spielt dabei eine große Rolle. Ein klassisches Questsystem gibt es hier nicht. Es gibt zwar "Aufgaben", diese sind aber eher heruntergebrochen. Der Fokus liegt auf den dynamischen Events. Und diese waren 2012 in ihrer Umsetzung einzigartig. So kommt es vor, dass z.B. ein Stützpunkt mit Händlern überfallen wird.
Spieler haben nun die Wahl, ob sie eingreifen wollen, oder das Problem erst später angehen. Entscheidet man sich für letzteres wird der Stützpunkt in den meisten Fällen erobert und der Spieler verliert den Zugriff auf die dortigen Händler. Dann steht es dem Spieler frei, ob er diesen Handelspunkt wieder zurückerobern möchte, oder nicht. Überfälle, Karawanen, Angriffe - All das geschieht scheinbar zufällig. Dadurch ist viel Abwechslung geboten. Beteiligte Spieler werden individuell nach Leistung bewohnt.
Quelle: buffed.de
Dynamisch verhalten sich auch andere Aspekte der Spielwelt: Die Landschaften dieser sind in viele, unterschiedlich große Karten unterteilt, die durch Portale verbunden sind. Die Mengen an Spielern werden hierbei durch ein "Megaserver-System" dynamisch auf mehrere Kopien der gleichen Karten verteilt. Dabei berücksichtigt das System Gruppierungen wie gebildete Teams, Gilden oder sprachliche Grenzen. Um das Durchstreifen "einfacherer" Gebiete mit der Zeit nicht langweilig werden zu lassen, wurde ein weiteres dynamisches System eingebaut. Dieses senkt die Stufe und Werte der Spielers auf das Level der aktuellen Region ab, wodurch sich auf Dauer kein Bereich der Spielwelt abnutzt. Es wartet so immer eine Herausforderung.
Die Welt und die Hintergrundgeschichte des Spiels ist dabei nicht zu vernachlässigen: Das Geschehen in Guild Wars 2 ist rund 250 Jahre nach dem ersten Teil angelegt. In dieser Zeit hat sich für die Bewohner des fiktiven Kontinents Tyria vieles verändert. Die Völker haben Veränderungen durchgemacht und sehen sich nun mit zahlreichen neuen Problemen und Gefahren konfrontiert. Die Schamanen regieren nicht mehr über die Charr, die Asura haben die Oberfläche besiedelt, die Norn wurden aus ihrer Heimat vertrieben, die Menschen haben große Gebiete verloren und die Sylvari erwachten aus den Blüten des Blassen Baumes.
Darüber hinaus wird Tyria noch von sechs urzeitlichen, mysteriösen Alt-Drachen angegriffen. Das zwingt die fünf großen Völker dazu, ihre lang gehegten Differenzen zu vergessen und Allianzen zu schmieden, um gegen die gemeinsame Bedrohung zu bestehen. In den einzelnen Erweiterungen taucht man dann nochmal tiefer in die Welt von Guild Wars ein. Wer von all dem nicht genug bekommen kann, der könnte sich mittlerweile sogar Bücher zur kompletten Handlung besorgen. Jeder Aspekt der Welt erhält so eine Bedeutung und ist nicht austauschbar. Als Spieler bekommt man das Gefühl, dass hier auf Basis einer soliden Geschichte eine stimmige Welt mit passender Lore geschaffen wurde.
Quelle: PCGamer.com
Wie steht es um Guild Wars 2 nun aber im Jahr 2022? Das Spiel hat immer noch eine aktive und überaus nette, gemütliche Community. Als "Neuling" fühlt man sich hier schnell wohl. Das Spiel macht durch seinen zeitlosen Grafikstil tatsächlich auch optisch noch etwas her. Insgesamt ist der Look recht verspielt, kann aber gefallen. In jedem Fall sind Szenerien und Präsentation atmosphärisch gut abgestimmt. An ein paar wenigen Stellen merkt man dem Titel aber sein Alter dann doch an. Manche Texturen sind da manchmal einfach nicht so hoch aufgelöst, wie sie mit heutiger Technik sein könnten.
Die Charaktererstellung geht gut von der Hand. Guides und Hinweise helfen durch die ersten Schritte im Spiel. Dabei wird schnell klar: In Guild Wars 2 gibt es immer etwas zu tun. Die Hauptstory, die sich entfaltet, ist für ein MMORPG überdurchschnittlich und kommt ohne Schwächen aus. Kämpfe machen Spaß, Leveln ist nicht frustrierend. Viele negative Erwartungen, die man an diese Art Spiel haben könnte, bleiben vollends aus.
Das Gameplay ist leicht zugänglich. Um es zu meistern muss man dann allerdings Zeit investieren. Das ist so, wie es aus unserer Sicht auch seien sollte. Skill scheint in diesem MMORPG eine deutlich größere Rolle zu spielen als reines Equipment, was angenehm ist. Ingame-Käufe beziehen sich vor allem auf die Optik des Charakters oder der Waffen. Hier sind den Entwicklern keine Fehler unterlaufen. Einziger großer Kritikpunkt im Gesamtpaket: Die deutsche Vertonung. Die ist, gerade bei der ursprünglichen Hauptstory stellenweise wirklich ausbaufähig.
Quelle: GuildNews.de
Wer mit einem MMORPG schon einmal Spaß hatte und Guild Wars 2 noch nie gespielt hat, der sollte in jedem Fall mal einen Blick wagen. Gerade in dieser besinnlichen Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr dürfte ein Abstecher nach Tyria ein netter Zeitvertreib sein. In der Zeit während des Tests zeigte sich zudem eines: Die Leute, die dieses Spiel spielen sind mit Leidenschaft dabei, kennen jeden Winkel der Spielwelt und bilden sich nichts auf ihre tausend Spielstunden und mehr ein, die sie bereits in dieser Welt gesammelt haben. Hilfe gibt es an jeder Ecke! Wir können nun nachvollziehen, warum Wcar so begeistert von diesem Titel ist. Wir danken also für diesen Userwunsch und hoffen, dass wir ihn gut erfüllt haben!
Wenn ihr euch mal ein Thema für das Magazin wünschen solltet, so könnt ihr übrigens mit folgenden Formular einen Vorschlag für ein Thema machen: klick!
Dabei ist es auch möglich, dass ihr das Thema selbst behandelt und einen sogenannten User-Artikel verfasst. Infos dazu gibt es in einem entsprechenden Beitrag. Nächsten Samstag erwartet euch dann der letzte Artikel für das Jahr 2022: Der EGM-Jahresrückblick. Solltet ihr noch Themenvorschläge für diesen haben, so könnt ihr diese uns gerne unter diesem Artikel zukommen lassen.
Das EGM-Magazin wünscht euch eine gute Zeit mit euren Liebsten und ein frohes Weihnachtsfest!
Wertung für Guild Wars 2
Umfang: 10/10
Gameplay: 9/10
Spieldesign: 8/10
Atmosphäre: 9/10
Einsteigerfreundlichkeit: 9/10
Multiplayer: 10/10
Preis-/Leistung: 10/10
Innovation: 10/10
Communityverbundenheit: 9/10
Gesamt: 93/100
Über den Verfasser:
Flo aka Stack (19) ist Student,
Spiele-Enthusiast, sowie Lokaljournalist.
Seit dem 16. Februar 2019 ist er
Mitglied der EGM-Community.
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