ChatGPT: Die Zukunft der KIs
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29. Januar 2023 um 17:00 -
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ChatGPT: Die Zukunft der KIs
Wir schreiben den 30. November 2022, das Veröffentlichungsdatum von ChatGPT. Während Technik-Interessierte dem Release des Programms schon lange entgegen sehnen, ist das Thema an sich noch nicht wirklich populär. Doch das änderte sich in kürzester Zeit. ChatGPT ist nun seit seiner Veröffentlichung ein Riesenerfolg.
Fünf Millionen Nutzer in den ersten fünf Tagen, konnte das Frage-Antwort-Programm anziehen. 912,6 Millionen Aufrufe hat #chatgpt zur Zeit bei TikTok. KIs und ihre Möglichkeiten sind in aller Munde. Die Magazin-Redaktion möchte euch mit diesem Artikel einen Überblick über die aktuelle Thematik geben.
In Zukunft soll es dem Menschen möglich sein im Alltag auf Künstliche Intelligenzen zurückzugreifen. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. ChatGPT könnte ein Grundstein sein. (Quelle: SZ.de)
Was ist ChatGPT eigentlich?
ChatGPT ist ein Künstliches-Intelligenz-System, das von der Firma OpenAI programmiert wurde. ChatGPT ermöglicht es einer Künstlichen Intelligenz kostenlos Aufgaben oder Fragen zu stellen, die diese dann in Sekunden beantwortet. Nach einer kurzen Anmeldung ist es im aktuellen Testprogramm möglich in einer Art Chatfenster mit der "KI" zu kommunizieren. Der Begriff KI ist im Bezug auf ChatGPT noch vorsichtig zu gebrauchen. Denn eigentlich erfüllt das Programm bei Weitem noch nicht alle Voraussetzungen um als autonome Intelligenz zu gelten. Im Folgenden sprechen wir der Einfachheit halber aber von KI, wenn es um ChatGPT geht.
Wie funktioniert ChatGPT?
ChatGPT ahmt menschliche Gedanken nach und bildet sich mit maschinellem Lernen und durch stetige Fütterung mit Daten immer weiter fort. Maschinelles Lernen bedeutet, dass anhand von vorhandener Daten und Algorithmen Muster vom System erkannt werden und dieses aufgrund gesammelter Erfahrungswerte Lösungen entwickelt. Durch diesen Prozess verbessert sich die KI ständig und wird immer schlauer.
Das ermöglicht es Computer-Systemen, ohne explizite Programmierung, aus Erfahrung zu lernen und Aufgaben zu erledigen. ChatGPT analysiert eingetippte Fragen und nutzt das angelernte Wissen und die Fähigkeiten, um gestellte Fragen bestmöglich zu beantworten. Das Fragestellen und die Antwort fühlt sich für den Verbraucher so an, als würde man mit einem Freund Schreiben, der super schlau ist. ChatGPT ist also praktisch ein riesiges, technologisches, elektronisches Lexikon, das hunderttausende Datenbanken, Bücher, News und weitere Informationsquellen zu Rate ziehen kann.
Kennt ihr das? Der Politiklehrer will einen Aufsatz über Olaf Scholz haben und ihr habt keinen Plan? ChatGPT fragen hilft in diesem Fall. (Quelle: ChatGPT)
Wer steckt hinter ChatGPT?
Hinter ChatGPT steckt die US-Amerikanische Firma Open AI. Doch hinter Open AI steckt seit mehr als drei Jahren der Techgigant Microsoft, der schätzungsweise zehn Milliarden Dollar in das junge, aufstrebende Unternehmen gesteckt hat. Microsoft macht das Ganze, damit sie ChatGPT in ihren neuen Cloud-Server-Dienst einbauen können. Microsoft verspricht sich von Open AI die nächsten großen Technologie-Revolutionen. Ausgemachtes Ziel der ungleichen Partner: Eine echte, selbst denkende und autonome KI zu entwickeln, die dem Menschen in jeder Lebenslage eine Unterstützung ist.
OpenAI - Das klingt erstmal unscheinbar und sieht unscheinbar aus, doch verbirgt sich hinter diesen weißen Lettern auf schwarzem Hintergrund eventuell der nächste große Tech-Gigant. Zumindest, wenn sich das Unternehmen so entwickelt, wie Microsoft sich das verspricht. (Quelle: OpenAI)
Möglichkeiten von ChatGPT
Die Möglichkeiten von ChatGPT scheinen auf dem Papier unvorstellbar groß. ChatGPT könnte demnach ein mächtiges Werkzeug sein, das in richtigen Händen ein Segen sein kann. Es kann einem bei den Hausaufgaben helfen, es kann dir helfen Zusammenhänge besser zu verstehen und durch die Chat-Funktion individuell für dich anzupassen. Wenn man etwas in der Schule nicht verstanden hat, kann man sich das Thema leicht über die Chat-Funktion erklären lassen und in Ruhe nachfragen.
ChatGPT ist das, was man selber daraus macht. Wenn man ein Schriftsteller ist, hilft es dir deine Texte zu verbessern. Wenn man ein Mathematiker ist, hilft es einem bei Matheaufgaben. Künstliche Intelligenz schafft neue Jobs in vielen Bereichen, denn es muss immer jemanden geben, der die Technik wartet und jemand, der sie auf Fehler überprüft. Es verkürzt ebenso langwierige Prozesse wie zum Beispiel das Ausfüllen einer langen Excel-Tabelle in der Logistikbranche oder das Beantworten von E-Mails im Kundensupport. In Zeiten von Fachkräftemangel eine mögliche Entlastung für überlastete Arbeitnehmer.
Gefahren von ChatGPT
ChatGPT kann unpassende und unangemessene Antworten liefern, da es keine ethischen Regeln oder eine Moral kennt. ChatGPT hat auch oft Probleme abstrakte Metaphern und oder Konzepte zu verstehen. Chat GPT ist ebenso limitiert auf das Jahr 2021. Das heißt, dass es dir noch keine aktuellen Antworten liefert. Auf ChatGPT ist ebenfalls kein Verlass. Wer glaubt, dass ChatGPT einem aktuell schon eine Hausarbeit schreibt, liegt hier falsch, da ChatGPT keine Quellen angibt. Des Weiteren kann man durch diverse Online-Tests herausfinden, ob ein Text von einer Künstlichen Intelligenz geschrieben wurde.
Die Kreativität leidet stark unter ChatGPT. Durch ChatGPT kann jeder Texte schreiben und diese als seine ausgeben ohne darüber nachgedacht zu haben, was das Thema eigentlich ist. Ein Forscher, der sich in das Thema eingelesen hat und eine neue Sichtweise auf das Thema liefert, wird durch die Menge an Artikeln, die es dank ChatGPT gibt, untergehen.
So, wie in dieser Karikatur, dürfte es wohl in Zukunft noch nicht laufen. Berichte dazu, dass ChatGPT bald schon Bachelorarbeiten schreiben kann, dürften gegenwärtig noch Übertreibungen darstellen. (Quelle: cloud-science.de)
ChatGPT könnte auch ein Eingriff in die Demokratie bewirken, denn ChatGPT sei laut Nathan E. Sanders und Bruce Schneier eine gute Möglichkeit Propaganda zu verbreiten. Beispiel: Stellt euch vor, ihr stellt ChatGPT die Frage, was Angela Merkel in ihrer Amtszeit so geleistet hat. Dann könnten politische Gegner von Merkel in diesem Text nur negative Antworten verstecken, ohne das man es richtig merkt. Denn, der Text wird ja von einem Computer geschrieben.
Welcher dieser Aspekte tatsächlich ernsthafte Gefahren darstellt, ist allerdings gegenwärtig noch kaum zu sagen. Auf dem aktuellen Stand kann ChatGPT auch einfach noch zu wenig, um überhaupt gefährlich zu werden.
Fazit
ChatGPT liefert viele Möglichkeiten und kann einem gut bei bestimmten Situationen helfen. Doch wer glaubt, alles mit ChatGPT machen zu können, liegt falsch. Es ist ein Werkzeug, mit dem man besser lernen kann, womit man Leuten helfen kann. ChatGPT klaut gegenwärtig auch keine Jobs, wie das manche behaupten, es liefert zurzeit Jobs und kann mittelfristig lange Prozesse verkürzen wie z. B. im Medizinsektor. Die Frage, die man dennoch in Zukunft im Hinterkopf haben sollte: „Benutze ich das Werkzeug oder benutzt das Werkzeug mich?“
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Über den Verfasser:
Pain aka Erick (17) ist Schüler,
begeisterter Bier-Connaisseur
und baldiger BWL Student.
Seit dem 9. Mai 2021 ist er
Mitglied der EGM-Community.
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