Technik Lore | Know Your PC - Netzteil
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Relly -
25. März 2023 um 20:15 -
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Technik Lore | Know Your PC
Netzteil
Das Netzteil ist das Herz eines Computers. Schließlich spendet es dem ganzen System Strom. Also das Zeug, was alle Komponenten zum Arbeiten brauchen.
Worauf es wirklich ankommt
Daher klären wir einmal, worauf es bei Netzteilen überhaupt ankommt. Vor allem die Qualität steht an oberster Stelle. Ein minderwertiges Netzteil verspricht nicht immer die Leistung, die es anpreist und kann auch gefährliche Spezialeffekte wie Rauch, Kurzschlüsse oder Funken mit sich bringen. Wer also nicht eine Rave-Party in den eigenen vier Wänden schmeißen will, sollte auf Nummer sicher gehen, etwas Geld in die Hand nehmen und zu Qualität greifen.
Welche Netzteile sind nun qualitativ gut? Baut ihr euch einen eigenen PC selbst zusammen, empfehle ich immer be quit!. Jeder Versuch, mich von anderen Marken zu überzeugen, scheitert da bei mir. Eigenbau - be quit! muss sein.
Bildquelle: AllroundPC.com
Aber wieso? Wer kurz nachforscht, entdeckt, dass hinter be quit! eine deutsche Firma steckt und die Marke als Zielgruppe PC-Enthusiasten sowie Gamer inkludiert. Die Netzteile sind bekannt und ausgelegt, Leistungsansprüche von Gamern gerecht zu werden. Man unterstützt also nicht nur ein deutsches Unternehmen, sondern man beschenkt sich zugleich dabei auch noch selbst mit leistungsstarken und leisen Top-Produkten. Wer dennoch Netzteile von Thermaltake, Corsair oder Silverstone bevorzugt, dem ist auch nicht mehr zu helfen.
Das 80-PLUS-Zertifikat
Generell gilt aber: Ein gutes Netzteil liefert mindestens einen Wirkungsgrad von 80 %. Erkennbar ist das an dem Gütesiegel, welches zum Beispiel als Aufkleber oder Aufdruck auf Netzteilen erkennbar ist. Beim Kauf wird, wenn vorhanden, ebenfalls damit geworben. Um Fälschungen zu erkennen, kann man einen Blick in die Datenbank von 80plus.org
wagen und nach dem betreffenden Netzteil suchen.
Dieses Zertifikat sagt aus, dass mind. 80 % der Leistung unter verschiedenen Lastbedingungen und unabhängig der Anzahl der angeschlossenen Geräte, in Strom umgewandelt wird. Der Rest wird aus physikalischen Gründen zu Wärme. Da die Prüfung von einer unabhängigen Stelle mit festgelegten Leistungskriterien durchgeführt wird, ist auch auf die Beurteilung Verlass.
Bildquelle: IgorsLab.com
Das 80-PLUS-Zertifikat existiert in mehreren Unterteilungen in Form von Effizienzklassen. Je effizienter ein Netzteil unter verschiedensten Lastenbedingungen arbeitet, umso höher die Effizienzklasse.
Vollmodular, semi-modular oder non-modular
Ein weiteres Kriterium in der Auswahl liegt in der Frage, ob das Netzteil modular, non-modular oder etwas dazwischen sein soll. Der Unterschied ist schnell erklärt. Non-modulare Netzteile haben einen Kabelstrang, welcher fest mit dem Netzteil verbunden ist. Semi-modulare, auch teilmodulare genannt, Netzteile besitzen beides. Sowohl einen festen Kabelstrang als auch Anschlüsse zum selbst belegen.
Vollmodulare Netzteile besitzen keinerlei festen Anschlüsse und können frei besteckt werden.
Einige mögen nicht-modulare Netzteile, weil alle Kabel an einem Strang sind und sie nicht erst schauen müssen, was genau wohin soll. Doch müssen nicht benutzte Anschlüsse dann irgendwie im Gehäuse versteckt werden. Allerdings sind sie günstiger als teil- oder vollmodulare Netzteile.
Vollmodulare Netzteile sind dahingegen sehr einfach im Einbau, da keine Kabel im Weg liegen. Auch bieten sie mehr Möglichkeiten für ein besseres Kabelmanagement, welches dafür sorgt, dass die Luft effizienter rein- und rausströmen kann. Wer ein Gehäuse mit gehärtetem Glas besitzt, kann so auch die Kabel optisch besser darstellen beziehungsweise fast ganz verstecken. Teilmodulare Netzteile bieten einen Mittelweg aus beiden Vor- und Nachteilen.
Bildquelle: only4gamers.com
Ob nun die Frage nach non-modular, semi-modular oder vollmodular ist, ist eine persönliche Einstellung und hat weniger mit Leistung oder Effizienz zu tun. Obwohl vollmodulare Typen teurer sind, empfiehlt sich doch der Griff nach selbigen, um einen möglichst guten Luftstrom und damit auch weniger Staub im Gehäuse zu haben. Wer dennoch einen anderen Typen bevorzugt, macht damit trotzdem nichts verkehrt.
Das passende Netzteil
Um das richtige Netzteil zu finden, sind einige Berücksichtigungen von Relevanz. Über Qualität und dem damit verbundenen 80-Plus-Zertifkat sind ja bereits die Rahmenbedingungen gesetzt. Um also das passende Netzteil zu finden, muss geklärt werden, welche Komponenten der PC hat oder haben soll. Daher sucht man sich das passende Netzteil meist ganz zum Schluss aus. Um nun herauszufinden, welche Leistung man braucht, kann man entweder die benötigten Watt aller Komponenten addieren oder einen Wattrechner benutzen (z.B. von be quit!).
Generell ist aber darauf zu achten, dass das Netzteil im Normalbetrieb maximal zu 80% ausgelastet ist. Sind in naher Zukunft noch Erweiterungen geplant, lohnt es sich, diese bereits beim Kauf eines Netzteils zu berücksichtigen. Arbeitet oder zockt man fast täglich mit seinem PC, ist eine reduzierte Lautstärke ebenfalls ein Kriterium beim Kauf. Das setzt gute Lüfter im Netzteil voraus. Denn Netzteile sind zusammen mit Gehäuselüftern die lautesten Komponenten im Gehäuse, alte Festplatten mal davon ausgenommen.
Bei der Wahl, welche Energieeffizienzklasse die beste ist, liegt die Empfehlung unter Berücksichtigung auf das Preis-Leistungs-Verhältnis auf der Energieeffizienzklasse Gold. Netzteile ab Platinum steigen häufig im Preis und Silber ist selten gegeben, da sich die meisten Hersteller bei ihren Netzteilen auf Gold oder Bronze konzentrieren.
Bildquelle: PCGamesHardware.de
Die letztendliche Empfehlung
Wie oben angemerkt, ist diese Review markentechnisch sehr subjektiv. Ob das nun eine persönliche Sichtweise aus guten Erfahrungen oder getreu dem Motto „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht“ ist, sei mal dahingestellt. Doch Fakt ist: Mit be quit! macht man wenig verkehrt. Wer also nach einem hochwertigen, aber nicht zu kostenlastigen Netzteil auf der Suche ist, sollte sich mal in der Straight Power - Produktserie von be quit! umschauen. Wer sich dennoch für eine andere Marke entscheidet sollte auf jeden Fall auf die genannten Prüfsiegel achten und aufpassen, dass er sich keinen Chinaböller in den eigenen PC verbaut.
Spartipp: Euer PC zieht auch im ausgeschalteten Zustand noch ein wenig Strom. Wer Strom sparen möchte, kann entweder den kleinen Ein-/Aus-Schalter am Netzteil betätigen oder eine Stromleiste mit Schalter davor setzen.
Über den Verfasser
Relly, 24,
ist beruflich in der IT tätig und
Science-Fiction Fan. In der Community ist er
seit dem 28.12.2019
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