Hier wird noch scharf geschossen - Hell Let Loose Gamereview
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LucasMund -
10. Juni 2023 um 20:00 -
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Hell Let Loose Gamereview
- Hier wird noch scharf geschossen -
Um was geht es den eigentlich in Hell Let Loose?
Hell Let Loose ist einer der immersivsten Shooter überhaupt. Nur in wenigen anderen Games werden Schlachten des zweiten Weltkriegs besser erlebbar. Als Spieler bekommt man das Gefühl mittendrin zu sein. Mit einer wunderschönen Grafik und einem fantastischen Spielgefühl holt dieser Shooter eigentlich alles raus, was man sich vorstellen kann. In Hell Let Loose spielt man in einer Fraktion der drei großen Weltmächte dieser Zeit. Seien es die Amerikaner, die Deutschen oder die Sowjets. Auf den Karten verschlägt es die Spieler dann an Schauplätze in der gesamten Welt. Die detailreichen Maps sind mit viel Liebe zum Detail erstellt worden, was einem einen wirklich guten Eindruck von der Welt in den Jahren 1939 bis 1945 Uhr geben kann. Kleine französische Dörfer und die großen, weiten, nicht enden wollenden Ebenen des Ostens bieten spannende Schlachtfelder.
Es gibt insgesamt drei große Klassenkategorien, die sich in 14 Einzelklassen unterteilen, sei es die Infanterie, die Aufklärung oder die Panzerdivision. Hat man sich eine Klasse ausgesucht startet man ins Spiel. Doch was ist nun das Ziel? Nun, das Spielfeld ist in kleine Raster unterteilt, die es zu erobern gilt. Das Problem dabei: Der Gegner möchte das natürlich auch. Also braucht man selbst eine bessere Taktik. Mit Reingestürme kommt ein Team in diesem Spiel nicht weit. Doch wie arbeitet man eine Taktik mit 50 weiteren Teamkollegen aus?
Die Lösung ist eigentlich recht einfach: Man integriert einen Voicechat für die allgemeine Kommunikation. Doch damit ist es nicht getan. Ein Kommandant leitet seine Truppen an und unterstützt mit Versorgung an den richtigen Stellen. Mit intensivem Austausch, Meldung von Truppenbewegungen des Feindes und ersten eigenen Angriffen entsteht mit der Zeit ein genaues Lagebild, auf das es zu reagieren gilt. Steht die Taktik dann mal gilt es festgesetzte Ziele zu erobern. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn hinter jeder Ecke, in jedem Gebüsch, in jeder Hütte kann ein Gegner sitzen, der nur darauf wartet, dass ein Gegner an ihm vorbeiläuft.
Details an jeder Ecke
Wie bereits erwähnt, gibt es neun berühmte Schlachtfelder, auf denen sich die einzelnen Fraktionen bekämpfen. Zu nennen sind hier Omaha Beach, Carentan oder Foy. Die gesamten Fahrzeuge, die Waffen und die Uniformen wurden mit größter Liebe zum Detail geschaffen und der Kampf ist so brutal, wie man ihn sich nur vorstellen kann. Hilfestellungen gibt es nicht, man muss sich selbst durchschlagen. Die Karten sind eine gigantische Nachbildung der originalen Schlachtfelder. Diese wurden mit alten Archivaufnahmen und Satellitenbildern erstellt, um einen hohen Detailgrad zu gewährleisten.
Teamwork und Voicechat
Die beiden Fraktionen, die es pro Match gibt, sind in eine Kommandostruktur aufgeteilt, an die man sich auch halten sollte. Tun das Spieler eines Team nicht und werkeln alle für sich alleine, so kommt es schnell zu großem Chaos und die Taktik weicht einem großen Durcheinander gefolgt von der sicheren Niederlage. Zur besseren Verständigung gibt es einen Ingame-Voicechat. Und um genauer zu sein: Da es ja Probleme geben würde, wenn sich alle 50 Teammitglieder gleichzeitig unterhalten, haben die Entwickler drei unterschiedliche Voicechats implementiert. Einmal kann der Kommandant mit den Offizieren sprechen. Die Offiziere können die Befehle des Kommandanten dann über einen Squadfunk an ihren Trupp weitergeben. Und dann gibt es auch noch einen allgemeinen Voicechat, in dem sich Spieler in der Nähe miteinander unterhalten können. Diesen kann man natürlich auch ausschalten, sollte es einen nerven, wenn jemand an einem vorbeiläuft und ein Liedchen trellert.
Die Infanterie
Die Infanterie ist die größte Abteilung jeder Fraktion. In dieser befinden sich die Mediziner, Maschinisten, Gewehrschützen und viele Weitere. Diese sind in einzelne Trupps von je sechs Spielern unterteilt. In diesen Trupps gibt es immer mindestens einen Offizier, der diesen anführt und der die aktuelle Strategie weitergibt. Die anderen Mitglieder des Trupps können sich dann frei eine der anderen 14 Klassen aussuchen. Eine Absprache mit seinen Kameraden bietet sich an. Jede Klasse hat dabei eigene Ausrüstung und erfordert auch eine andere Spielweise.
Die Panzerdivision
Der Gegner hat eine Stellung zu stark befestigt und wehrt eine Infanteriewelle nach der anderen ab? Dann ist die Panzerdivison gefragt! Eine solche wird auch wieder von einem Offizier angeführt und insgesamt besteht der Trupp aus drei Mann. Hier gibt es einmal den Fahrer (der den den Panzer steuert), den Schützen (dieser steuern das Rohr und ist für die Vernichtung der Feinde zuständig) und als letztes gibt es noch den Aufklärer. Der Letztere hat mit die wichtigste Aufgabe: Feinde zu sehen, bevor sie einen entdecken, erwischen und ausschalten. Der Aufklärer ist der einzige, der sich wirklich umschauen kann.
Die Aufklärer
Aufklärer bestehen aus einem Zwei-Mann-Trupp. Wie immer gibt es einen Offizier und zudem einen Schützen. In diesem Fall ist dieser auch ein Scharfschütze. Der Offizier nimmt hierbei die Rolle des Spotters ein, der die Gegner ausfindig macht und Bewegungen des Feindes an den Kommandanten meldet. Der Schütze ist der zweite Mann im Bunde und ist für die genaue Vernichtung von einzelnen Feinden verantwortlich. Er ist auch der einzige Soldat im ganzen Spiel, der mit einer Sniper ausgerüstet ist, was das genaue Ausschalten von Zielen bei ihm etwas einfacher macht. Schießen auf die Distanz ist aber auch mit dieser anspruchsvoll.
Fazit
Hell Let Loose ist meiner Meinung nach einer der spannendsten und realistischsten Zweiter-Weltkriegs-Shooter überhaupt. Man kämpft in riesigen Schlachten mit 100 Spielern. Das bedeutet pro Seite 50 Spieler von denen die Hälfte versuchen wird dein Licht auszuknipsen. Es gilt also sich in Acht zu nehmen, denn ansonsten ist schneller aus mit einem, als man denkt. Die bis jetzt erschienen zwei unterschiedlichen Spielmodi Offensive und Kriegsführung sind gut ausgearbeitet. Und auch wenn diese nur auf den bis jetzt neun veröffentlichten Karten ausgetragen werden, bieten sich immer genug Abwechslung. Außerdem sind ja noch weitere Maps in Planung, auf die man weiter gespannt sein kann.
Doch bereits jetzt gilt: Eigentlich kommt es nie vor, dass du zweimal die gleiche Schlacht schlägst. Denn auf jeder Karte gibt es eben bis zu 99 Eroberungspunkte, die eingenommen werden wollen. Das lässt nahezu endlos viele Szenarien zu. Spielt selbst als Kommandant, um eurem Team zum Sieg zu verhelfen, erbaut verstärkte oder gepanzerte Stellungen, um Position zu halten, oder fahrt vorher mit den unterschiedlichsten Fahrzeugen. Tiger, Sherman, Stuart oder Puma stehen schon bereit. Es gibt wirklich immer etwas Neues zu erleben lässt und es kann so eigentlich auch nicht langweilig werden. Gerade weil dieser Shooter mal mehr abverlangt als stumpfes Ballern. Man kann sich nicht einfach in die Schlacht stürzen, sondern muss, um ein guter Spieler zu werden, sein Vorgehen planen und koordinieren. Meiner Meinung nach lohnt sich das Spiel aller Maßen nach. Wer das Genre mag sollte einen Test wagen.
Wertung für Hell Let Loose:
Umfang: 10/10
Gameplay: 8/10
Spieldesign: 10/10
Atmosphäre: 10/10
Einsteigerfreundlichkeit: 5/10
Multiplayer: 10/10
Preis-/Leistung: 8/10
Innovation: 8/10
Communityverbundenheit: 7/10
Gesamt: 84/100
Über den Verfasser:
LucasMund (20) ist Student,
leidenschaftlicher Spieler und Feuerwehr-Enthusiast.
Seit dem 04.06.2021 ist er
Mitglied der EGM-Community.
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