This is Counter-Strike, too | Counter-Strike 2 Gamereview
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MaD-LunaX -
5. Oktober 2023 um 21:00 -
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This is Counter-Strike, too. | Counter-Strike 2 Gamereview
Mit dem offiziellen Release von Counter-Strike 2 hat Valve demonstriert, wie weit sie sich im Laufe der Jahre entwickelt haben. Noch nie hat es eine so smoothe Transition zu einem neuen Counter-Strike Ableger gegeben. Elf Jahre nach dem Release von CS:GO ist CS2 nun endlich da.
Das Rating System
Die wohl bedeutendste Änderung, die Counter-Strike 2 bietet, ist das neue CS2 Rating System. Simpel erklärt, ist das neue System das bekannte Elo-System aus Schach. Man erhält für gewonnene Matches Punkte, Niederlagen ziehen Punkte ab. Je mehr Matches man am Stück gewinnt, desto höher kommt man. Sehr simpel. Allerdings ist das neue Rating System härter, als das von Global Offensive. Wo man bei CS:GO zum Beispiel noch für ein Unentschieden im Rank aufsteigen konnte, so verliert bei einem Gleichstand JEDER Matchteilnehmer Rating-Punkte.
Hierbei anzumerken ist, dass das System egal, wie die Ratings sind, einen festgelegten Wert vergibt. Zu Beginn des Spiels sieht man, die Punktedifferenz, die man bei einem Sieg oder einer Niederlage am Ende hat. Das bedeutet, dass ein Spieler, der auf Rating 3.000 spielt gegen ein Full Team, welches auf Rating 10.000 ist, gewinnen kann, aber unabhängig von seiner Performance Punkte bekommt. Zeitgleich bedeutet das, dass man theoretisch sein Team so viel tragen kann wie möchte, egal wie gut man war. Wenn man am Ende verloren hat, verliert man Punkte. Dieses System ist dann vielleicht doch etwas zu simpel.
Wer sich gegen Spieler auf höherem Rating beweisen kann, aber durch sein Team, welches auf einem niedrigeren Skill-Niveau spielt, verliert, sollte vom Spiel nicht weiter nach unten gedrückt werden. Ausbaufähig ist das neue Rating-System demnach auf jeden Fall und wie es bei Valve üblich der Fall ist, werden in Zukunft vermutlich noch viele Änderungen vorgenommen.
Wechsel von MR15 zu MR12
Die nächste Änderung ist der Wechsel zu MR12. MR12 bedeutet, dass nach 12 Runden, die Teams gewechselt werden und dass ein Match über maximal 24 Runden verfügt. Wer zuerst 13 Runden gewinnt, sackt das Match ein. Sollten beide Teams 12 Runden gewinnen, gibt es ein einziges mal Overtime. Sollte nach der Overtime immer noch kein Sieger feststehen, wird das Match als Unentschieden gewertet und beendet.
In GO war es Standard, dass jedes Match 30 Runden bot, um alles rauszuholen. Wer zuerst 16 Runden gewinnt, holt das Match. Bei Gleichstand (15-15) endet das Match sofort. In CS2 wurde es auf 13 Runden runtergeschraubt, was für gemixte Reaktionen sorgte. Einige Spieler freuen sich, da sie das MR12 System aus CS1.6 (2003) kennen, andere halten es für eine negative Änderung, da Teams, vor allem in höheren Ratings und im Pro-Bereich wichtige Runden genommen wurden, in denen sie ein Comeback raushauen könnten. Ob CS2 bei MR12 bleiben wird, ist abzuwarten. Valve hat gezeigt, dass sie mit ihrem Development flüssig sind und versuchen den Spielern das ihnen bestmögliche Counter-Strike Erlebnis zu liefern.
Der Mappool des normalen Competitive Modus. (Bildquelle: Ingame-Aufnahme)
Premier Matchmaking dominiert
Eine weitere Änderung ist, dass das reguläre Matchmaking, wie man es kennt, für den Premier-Competitive Modus Platz machen muss. Dieser gibt nun das Rating an. In dem aus CS:GO bekannten Modus dürfen Spieler sich nicht für nur eine Map entscheiden, sondern müssen zwischen den Teams abwechselnd demokratisch Maps bannen, bis nur noch eine über ist, auf der gespielt wird.
Das reguläre Matchmaking bleibt vorhanden, ändert aber am CS2-Rating nichts. Stattdessen gibt es im normalen Matchmaking einen Rank für jede Map. Das heißt, man könnte theoretisch auf der Map Nuke Global Elite sein, allerdings auf Mirage immer verlieren und in der Silber-Kategorie enden.
(Bildquelle: eloboss.net)
Volumetric Smokes, Beyond Tickrate und mehr
Weitere kleine Features sind wohl die „Volumetric Smokes“, welche die gehassten One-Way Smokes aus CS:GO entfernen und gleichzeitig dynamisch auf vorbeischwirrende Kugeln, aber auch auf die Explosionswellen von Granaten reagieren. Auf 128-Tick Server verzichtet Valve und hat stattdessen ihr "Beyond Tickrate" System vorgestellt. Mit Subticks, die zwischen den Ticks Spieleraktionen aufzeichnen. Ob das ganze System funktioniert? Aus persönlicher Sicht kann ich sagen, dass CS2 sich auf jeden Fall besser spielt, als Global Offensive. Es scheint also wohl einen Effekt zu haben.
Natürlich gibt es dann noch den Overhaul der Grafik und der Maps, sowie kleinere Quality-of-Life Features, wie z.B. das dynamische Crosshair, welches mit dem Spray der Waffe springt, um neuen Spielern einen einfacheren Einstieg zu ermöglichen. Am Sounddesign wurde ebenfalls gearbeitet. Am Anfang klingt das ganze im Vergleich zu Global Offensive sehr schmutzig und gedämpft. Das liegt daran, dass man in CS:GO unabhängig vom Material, das zwischen einem war, jeden Sound perfekt ungedämpft gehört hat.
Wenn jemand hinter einer 3 Meter dicken Stahlbetonwand rumgelaufen ist, konnte ich seine Fußschritte kristallklar hören. In CS2 dämpfen solche Obstakel die Geräusche, was zur Umgewöhnung echt schwierig war, aber im Endeffekt es nur einfacher gemacht hat, festzustellen, ob ein Feind jetzt im selben Raum ist, oder in dem daneben. Also auf jeden Fall eine gute Änderung.
Änderungen im Menü und Match-End Screen sind ebenfalls zu sehen:
Vorher-Nachher des Hauptmenüs
Vorher
Nachher
Vorher-Nachher eines Match-End Screens
Vorher
Nachher
Was bleibt?
Aus CS:GO bleibt über: Alle Skins, natürlich. Der Wingman-Modus, alle Casual Game-Modes und der Server Browser. Doch leider wurde dieses letzte Feature in CS2 endgültig versteckt. Wer statt auf offiziellen Servern zu spielen, lieber auf Community-Servern spielen will, muss diese Funktion erstmal finden. Community-Servern haben in Vergangenheit Zugang zu völlig neuen, von den Usern entwickelten, Spielmodi ermöglicht.
Von Retake-Servern und regulären Community-Matches zu Jailbreak zu TTT und zu Surf. Alles war möglich. In Global Offensive gab es diese Server noch, doch man merkte einen stetigen Abgang an Spielern. Ob CS2 solche Communities unterhalten wird, steht noch geschrieben.
Goodies
Jeder CS2 Spieler, der schon CS:GO gespielt und in seiner Steam Bibliothek hatte, hat von Valve ein Music Kit geschenkt bekommen, das die alte Musik aus CS:GO beinhaltet. Denn CS2 hat auch neue Musik.
Außerdem haben alle alten CS:GO Spieler ein Abzeichen bekommen, dass sie in CS ausstellen können. Ein würdiger Abschied von CS:GO, dem wohl besten competitive FPS der letzten 10 Jahre.
Die Global Offensive Badge
Front
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Fazit
Counter-Strike 2 ist ein gelungener „Nachfolger“ oder eher gesagt Ersatz von CS:GO. Das Movement, das Gunplay - Alles orientiert sich an CS:GO und stellt es getreu nach. Nach einer holprigen Beta, die dann doch länger ging, als sie sollte, hat Valve gezeigt, wie es richtig geht. Ob die Community wie bei jedem neuen CS Game erstmal rumbitchen wird, dass CS:GO viel besser war, bevor sie dann in zwei Jahren sich alle in CS2 verlieben, oder ob sie von Anfang an überzeugt sind, wird sich noch zeigen.
Über den Verfasser:
Tira (22) ist eine Legende,
begeisterte Gamerin, Trollerin und ST CMD.
Seit dem 25. August 2017
Mitglied der EGM-Community.
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