Ist das die Rettung der legendären Reihe? | Assassin's Creed Mirage Gamereview
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Haraca -
16. Oktober 2023 um 18:00 -
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Assassin´s Creed Mirage Gamereview
- Ist das die Rettung der legendären Reihe? -
Story
Die große Story vom hochangepriesenen neuesten Ableger der Serie ist relativ solide. Du startest als normaler Straßendieb in den Straßen von Bagdad und begleitest Basim auf dem Weg zu einem Meister der Assassinen zu werden. In diesem Spiel ist die legendäre Meuchlergruppe aber noch als "die Verborgenen" bekannt. Auf deinem Weg sammelst du ziemlich viel Erfahrung und tötest ab und zu mal ein paar wichtige Menschen.
Die Nebencharaktere, die du auf deiner Reise kennenlernst, sind schon ziemlich cool und bringen ab und zu ihren Humor zum Vorschein. Gegen Ende gibt es hin und wieder ein paar spannende Wendungen, die man aber leider mit etwas Hirnschmalz schon weit vorher erahnen kann. Dennoch merkt man, dass das Team von Ubisoft sich viel Mühe mit der Story gemacht hat. Endlich gibt es in einem Assassin's Creed wieder eine zusammenhängende Story, in der auf einzelne Details geachtet wurde.
(Quelle: Eurogamer)
Parkour
Das Parkoursystem ist eher ein Kritikpunkt, was ich als langjähriger Assassin's Creed Spieler bedauerlich und sehr schade finde. Dein Charakter macht in manchen Situationen einfach nicht das, was er machen soll und dies kann manchmal wirklich zu Raqequits nach ungerechtfertigten Toden führen. Dennoch wurde darauf geachtet den Parkour so gut wie möglich an die älteren Teile der Serie anzupassen und dies merkt man auch.
Immerhin gibt es in einem Assassin's Creed endlich mal wieder richtigen Parkour. Das ist in jedem Fall ein Lob wert. Trotz dieses Punktes muss ich wirklich sagen, dass ich lieber mit meinem Kamel zu einer Mission reite, als mich mit dem Parkoursystem auseinanderzusetzen.
Stealth
Stealth - Eigentlich ein MUSS in jedem Ableger dieser Reihe. Doch in den letzten Spielen hatte Ubisoft diesen essenziellen Teil einfach immer wieder und praktisch komplett ausgelassen. Den Fokus hatten die Entwickler eher auf PvP gelenkt. Mit Mirage sollte sich das ändern und ich kann stolz sagen, dass es sich wirklich geändert hat. Stealth gehört nun wieder zu den wichtigsten Features des Spiels. Durch die meisten Missionen muss man schleichen, da ein offener Kampf nicht mehr bringt als Truppen, die den Kopf des Spielers rollen sehen wollen.
Ich kann euch an dieser Stelle einen Tipp geben, der euch wirklich den Arsch retten wird: Geht keine offenen Konflikte mit irgendwelchen Wachen ein. Die Wachen sehen zwar eher low aus, haben aber dennoch einiges an Fähigkeiten, die dich aus dem Leben reißen können und falls sie dann noch in großen Mengen unterwegs sind, hast du die komplette Arschkarte gezogen.
(Quelle: Stern)
Nebencharaktere [Spoiler]
Spoiler! Öffnen auf eigene Gefahr
In dem ganzen Getümmel lernst du viele Charaktere kennen, die dich auf deinem Weg durch den ganzen Spaß begleiten. Einer der ersten Personen, die du kennenlernst, ist deine Mentorin und Meisterin Roshan, die dich durch das komplette Spiel begleitet und dir alles beibringt, was du brauchst, um zu überleben.
Auch den kampflustigen Ali lernst du durch die Bruderschaft kennen. Neben den ganzen verdeckten Operationen, die du durchführen musst, kannst du dich mit ihm ab und zu in Kämpfe einmischen, ohne irgendwelche Konsequenzen erwarten zu müssen.
Einer der wichtigsten Charaktere ist Beshi. Er führt die Aufständigen an und hilft dir immer wieder durch Missionen zu kommen, ohne sich groß mit den Wachen anzulegen. Trotzdem wird er immer wieder von Ali angeschrien und fertig gemacht
Waffen
Leider ist die Waffenauswahl begrenzt und die Waffen sind nicht so heiß begehrt wie in anderen Teilen. Die Hauptbewaffnung besteht aus einem Schwert und einem Dolch (auch im Trailer zu sehen) und mit diesen Waffen kannst du dich auch bis zum Ende durchschlagen, ohne irgendwelche großen Probleme zu haben. Mehr Waffentypen als das Schwert und den Dolch gibt es enttäuschenderweise nicht. Auch wenn du diese Waffen in unterschiedlichen Varianten bei Händlern kaufen kannst, wird es irgendwann langweilig immer mit dem gleichen Waffentypen zu spielen.
(Quelle: Giga)
Fähigkeiten
Wie in jedem Teil der letzten Jahre gibt es auch bei diesem wieder einen Fähigkeitenbaum, der aber nicht so riesig ist. Es kommt also nicht mehr vor, dass du selber nicht weißt, was du schon gelevelt hast und was du als nächstes Leveln willst. Der Baum ist in diesem Jahr also sehr übersichtlich und geordnet. Die Fähigkeiten, die zu erwerben sind, können im Kampf gegen Feinde wirklich nützlich sein und helfen dir mit 100-prozentiger Sicherheit in Missionen weiter.
Ähnlichkeit zu Origins
Mirage spielt gut acht Jahrhunderte nach der Gründung der Bruderschaft. Es ist ein unverbrauchtes Setting. Viel Lore hat AC in dieser Zeit noch nicht. Leider bekommt man von der Geschichte der Verborgenen nicht sehr viel mit. Das ist schade, denn es wäre schon relativ interessant gewesen, wenn man die beiden Spiele zu mindest etwas verbunden hääte.
Viele Eigenschaften von Origins wurden aber in das Spiel übertragen und falls man Assassin´s Creed Origins gespielt hat, dann merkt man ein paar Gemeinsamkeiten, die sehr schön sind. Ein paar wenige storybezogene Verbindungen gibt es natürlich schon, aber man hätte trotzdem mehr auf die Gründung eingehen können.
(Quelle: GameLeap)
Steuerung
Die Steuerung - Einer der größten Kritikpunkte des kompletten Spiels. Wenn du denkst, du bist der beste Kämpfer, den die Welt jemals gesehen hat, dann macht dir Ubisoft in diesem Spiel einen fetten Strich durch die Rechnung. Ich weiß nicht, was Ubisoft sich in diesem Spiel in Punkto Steuerung gedacht hat. Offenbar ging man davon aus, dass es wohl schlau sei, sämtliche Tastenbelegungen auf den Kopf zu stellen, damit wir uns alle schön umgewöhnen müssen.
Das Rennen und den Parkour zu überwältigen war am Anfang eine schlimmere Aufgabe, als für eine Klausur zu lernen. Nach spätestens drei Stunden sollte man die Steuerung dann aber grundlegend drauf haben. Dann kann man sich auch endlich richtig auf das Game konzentrieren. Besser wäre es aber wirklich gewesen bei seit gut einem Jahrzehnt etablierten Tastenbelegungen zu bleiben. Das gilt zumindest für den Controller.
Fazit
Ist Assassin´s Creed Mirage nun die Rettung der meiner Meinung nach besten und legendärsten Meuchler-Reihe? Die Antwort ist: Jein. Ubisoft hat groß angepriesen wieder einen Schritt in die Vergangenheit zu gehen. Ziel war es viele alte AC-Spieler wieder zurückzuholen. Und das hat Ubisoft teilweise auch sehr gut geschafft. Im Verlauf der Story merkt man, dass die Entwickler gleich mehrere Schritte in die richtige Richtung gegangen sind. Aber manche Schritte waren sehr klein und nicht komplett durchdacht.
Als totaler Fan der Serie hat es mir Spaß gemacht dieses Spiel bis zum Ende zu spielen und die Geschichte von Basim zu erleben. Wir erleben wie er einer der besten Assassinen in Bagdad wird und jeden seiner Gegner in die Knie zwingt. Man baut mit ihm eine bessere und tiefere Verbindung aus, als mit den zurückliegenden Hauptcharakteren. Gleichzeitig konnte ich dieses Nostalgie-Feeling von früher spüren und einfach genießen. Man kann im Großen und Ganzen nur hoffen, dass Ubisoft sich weiterhin traut diesen Kurs beizubehalten um diese Spielereihe wieder zu dem zu machen, was sie einmal war: Ein spannendes Historien-Epos voller Kampf, Meuchelmord und purem Spielspaß!
Über den Verfasser:
und leidenschaftlicher Spieler.
Seit dem 09. Dezember 2019 ist er
Mitglied der EGM-Community.
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