Die verflixte 7. Staffel? - Rick and Morty Serienreview

Die verflixte 7. Staffel? - Rick and Morty Serienreview

Die siebte Staffel von Rick and Morty ist die Erste, die ohne die Beteiligung von Justin Roiland produziert wurde. Bei Roiland handelt es sich um den Mann, der die Serie einst zusammen mit Dan Harmon kreierte und die Stimmen von Rick und Morty lieferte. Roiland wurde im Januar 2023 aus dem Franchise entlassen, nachdem er sich mit Harmon über die "kreative" Richtung der Serie zerstritten hatte. Ian Cardoni und Harry Belden wurden als Ersatz für die Stimmen von Rick und Morty eingestellt. Die Frage ist, ob die Serie ohne Roiland noch dieselbe Qualität hat, die sie zu Erfolg und großer Beliebheit gebracht hat.

Gegen Justin Roiland wurden auch Vorwürfe wegen häuslicher Gewalt erhoben. Für diese gab es letztlich aber keine Beweise. (Bildquelle: Irvin Rivera / Getty Images)

Die Stärken

Die Antwort ist: teilweise. Die siebte Staffel von Rick and Morty hat immer noch einige starke Momente, die die Fans zum Lachen, Staunen und Nachdenken bringen. Die Serie ist bekannt für ihre originellen und abgedrehten Geschichten, die oft Parodien an bekannte Filme, Serien oder Genres sind. Die siebte Staffel macht da keine Ausnahme und bietet Episoden, die sich mit Themen wie Zeitreisen, Alien-Invasionen, Parallelwelten, Superhelden, Horror und mehr beschäftigen.

Die Serie schafft es auch, einige emotionale und charakterliche Entwicklungen für die Hauptfiguren einzubauen, die zeigen, dass sie mehr sind als nur Stereotype. Zum Beispiel erfährt man mehr über Ricks Vergangenheit und seine Motivationen, warum er so ist, wie er ist. Morty wird selbstbewusster und unabhängiger, während er seine Beziehung zu Jessica vertieft. Summer wird rebellischer und abenteuerlustiger, während sie ihre eigene Identität sucht. Beth und Jerry versuchen, ihre Ehe zu verbessern und ihre Kinder zu unterstützen. Die Serie behandelt auch einige ernste und aktuelle Themen wie Trauma, Depression, Sucht, Rassismus, Sexismus, Politik und mehr, ohne dabei ihren Humor und ihre Kritik zu verlieren.

(Bildquelle: Prime Video)

Die Schwächen

Die siebte Staffel von Rick and Morty hat jedoch auch einige Schwächen, die nicht ignoriert werden können. Die größte davon ist der Verlust von Roilands Stimme, sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne. Roiland war nicht nur der Sprecher von Rick und Morty, sondern auch einer der wichtigsten kreativen Köpfe hinter der Serie. Die Dialoge wirken manchmal gezwungen, die Witze zünden nicht immer, die Emotionen kommen nicht immer rüber. Die Serie verliert etwas von ihrer Spontaneität, ihrem Witz und ihrem Charme, die sie auszeichneten.

Eine weitere Schwäche der siebten Staffel von Rick and Morty ist die Inkonsistenz in der Qualität der Episoden. Während einige Episoden sehr gut geschrieben und inszeniert sind, sind andere eher mittelmäßig, langweilig oder verwirrend. Die Serie scheint manchmal die Balance zwischen Komödie und Drama, zwischen Sci-Fi und Realität, zwischen Innovation und Wiederholung zu verlieren. Die Serie wirkt manchmal zu anstrengend. Die Serie verliert etwas von ihrer Überraschung und ihrer Spannung, die sie auszeichneten.

(Bildquelle: Prime Video)

Weitere Meinungen

Das Meinungsbild der Kritiker und der Fans zur siebten Staffel geht weit auseinander. Bei Rotten Tomatoes kommt die Staffel bei den Kritikern mit 75 Prozent noch ganz gut weg. Die Zuschauer strafen die Serie mit 47 Prozent positiven Reviews ab. Sie kritisieren die neuen Sprecher und einige Folgen, die inhaltlich eher schwach daher kommen. Bei IMDb hagelt es Kritik für die erste Folge (6,1 Sterne). Ganz besonders schlecht schneidet hier aber die achte Episode "Rise of the Numbericons: The Movie" ab. Sie erhält hier nur eine Wertung von 4,5 Sternen. Dafür wird das Staffelfinale mit 9,4 Sternen besonders gut bewertet.

(Bildquelle: WOW)

Fazit

In meinem Fazit lässt sich festhalten, dass die siebte Staffel von Rick and Morty nach wie vor eine der sehenswertesten Serien ist, die viele Fans und Zuschauer begeistern wird. Die Staffel birgt weiterhin viele starke Momente, die verdeutlichen, warum sie zu den besten animierten Serien der letzten Jahre zählt. Darüber hinaus bietet sie weiterhin originelle und abgedrehte Geschichten, die die Grenzen des Möglichen und des Erwarteten überschreiten. Die emotionalen und charakterlichen Entwicklungen der Hauptfiguren bleiben weiterhin fesselnd und machen sie sympathisch und interessant. Ebenso behandelt die Serie weiterhin ernste und aktuelle Themen, wodurch sie relevant und kritisch bleibt.

Über den Verfasser:

LucasMund (20) ist Student,
leidenschaftlicher Spieler und Feuerwehr-Enthusiast.
Seit dem 04.06.2021 ist er
Mitglied der EGM-Community.