Das größte Nintendo-Spiel der Switch, aber auch das Beste? - The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom Gamereview
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Mastery -
7. April 2024 um 20:45 -
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10 Kommentare 8 Minuten
The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom
- Das größte Nintendo-Spiel der Switch, aber auch das Beste? -
Allgemeines
Tears of the Kingdom wurde am 12. Mai 2023 veröffentlicht und versprach Großes. Mit mehreren Gameplay-Trailern war uns bewusst, dass wir uns in der von Eiji Aonuma und Hidemaro Fujibayashi kreierten Welt von Breath of the Wild befinden. Eine Welt, die zehntausende Jahre nach der eigentlichen Timeline von The Legend of Zelda existierte, aber dennoch immer wieder Merkmale der alten Zeit und Easter Eggs versteckte.
Um dem ganzen einen Begriff zu geben, befinden wir uns in der Era of the Wilds, einer Zeit, die so weit nach der eigentlichen Storyline spielt, dass es fast so wirkt, als hätten die Entwickler einen Reset gefordert. Die alte Timeline hinter sich lassen und ein völlig neues Spiel kreieren. Das taten sie bereits in Breath of the Wild, wozu dann noch Tears of the Kingdom?
[ von Nintendo ]
Die Story
Eine der Gründe, wieso es einen Nachfolger geben musste, war das Ende von Breath of the Wild. - [SPOILER!] - Am Ende von Breath of the Wild wird die Verheerung Ganons versiegelt mit der Lichtenergie die Zelda seit Urzeiten vererbt bekommen hatte. Das war logischerweise nicht das Ende der Reise für den Recken von Hyrule. In einer Untergrund-Ruine aus längst vergangener Zeit finden sich immer mehr Anzeichen an ein Himmelsvolk, das sich die Sonau nennen. Im Herzen dieser Ruine befindet sich ein gewaltiger Arm, der eine Macht ausstrahlt, die den Schreinen aus der Overworld gleich kommen. Diese hatte für zehn Tausend Jahre etwas versiegelt, was zu Beginn des Spiel Tears of the Kingdom nun wieder frei ist.
Ganondorf.
Miasma. Eine neue Macht, die Ganondorf beherbergt, war sogar in der Lage, das Master-Sword von Link mit Leichtigkeit zu zerbrechen. Die Ruine stürzte bei seinem Erwachen ein, Zelda fiel in den Abgrund. Link sprang zwar nach, jedoch konnte er sie nicht fangen. Sie verschwand in einem goldenen Licht und der Held Hyrules war wie zu Beginn von beinahe jedem The Legend of Zelda Spiel allein.
So beginnt erneut die Reise des Helden, der nicht nur versucht, einen Weg zu finden, Ganondorf zu besiegen, sondern auch seine Prinzessin wiederzufinden.
[ von Pocket Tactics ]
Die Map
Wir besitzen beinahe eine identische Kopie der Overworld aus Breath of the Wild mit einigen Änderungen, aufgrund dessen das Tears of the Kingdom einige Zeit nach der Versiegelung Ganons spielt. Nun erhalten wir jedoch einen Untergrund, der in ultimative Finsternis getränkt ist, sowie eine Himmelsgegend mit vielen neuen kleinen Inseln, die es zu entdecken gilt. Die Map hat sich in ihrem Ausmaß der Größe also effektiv verdoppelt. Ist das was Gutes? Nicht wirklich.
Der Untergrund besteht zu einem Drittel nur aus sich immer wiederholenden Ruinen, die Map bleibt durchweg gleich mit einigen kleineren Ausnahmen und die Hauptpstory führt einen genau zwei mal in den Untergrund. Es gibt zwar einige kleine Nebenquests, die im Untergrund erledigt werden können, aufgrund der immer gleichbleibenden Map wird das jedoch auch sehr schnell langweilig. Wie sieht es mit den Himmelsinseln aus? Die klingen doch cool, oder? Erneut, nicht wirklich.
Es gibt nur sehr wenige Himmelsinseln die meistens nur über einen einzigen oder einen zweiten Weg natürlich zu begehen sind und dann meistens nichts bieten. Wenn es dort etwas gibt, sind es meistens nur kleine Kisten, ein Boss Gegner ,der sich kaum wehrt oder die Spender welche euch Sonau Baumaterialien geben. Alles nicht so schön.
[ von DeviantArt ]
Die Musik
Gehen wir von einem nicht so schönen Punkt in einen dann doch guten. Wir sind die unglaubliche Musik von The Legend of Zelda schon seit Jahren gewöhnt. Aber der Score von Tears of the Kingdom hat den Rahmen gesprengt. Über 200 musikalische Referenzen an andere Spiele, Szenen und Charaktere bot der aus 190 Original Soundtracks bestehende Score. Das muss ja nicht unbedingt heißen, dass sie auch gut sind, oder? Falsch gedacht.
Musik mag zwar subjektiv sein, es darf jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass es auch eine Musik-Theoretische Komponente zu diesen Soundtracks gibt. Ob einem die Soundtracks gefallen oder nicht, mag jedem selbst überlassen sein, trotzdem haben die Komponisten von Tears of the Kingdom bewiesen, wie präzise und doch simpel Musik sein kann.
Nehmen wir uns ein Fallbeispiel, um zu demonstrieren, wie durchdacht und perfekt abgestimmt die Musik aus Tears of the Kingdom ist: die Geschwister Sidon und Mipha. Mipha verstarb bereits im Vorgänger Breath of the Wild durch die Verheerung Ganons, erhielt in Tears of the Kingdom trotz dessen zwei eigene themes. Mipha's Court und Mipha's Legacy. Beides wunderschöne Erinnerungen an den Charakter welche unseren Protagonisten nacheifern. Ist jemand schonmal aufgefallen das Miphas theme, trotz dessen das sie so viel langsamer und ruhiger als die von Sidon ist, viele gleiche Noten spielt. Die Verbindung zwischen den beiden Charakteren wird dargestellt, ohne das die Person überhaupt gesehen oder von ihnen gehört haben muss. Und das durch zwei Musikstücke, die doch so unterschiedlich sind.
[ von Reddit ]
Combat
Das Kampfsystem änderte sich so gut wie gar nicht zum Vorgänger. Es gibt jedoch eine kleine Änderung, die viel Kreativität ermöglichte. Mit der neuen Fähigkeit 'Transmutation' war es möglich, jegliche Form von Gegenständen, Nahrung oder Erzen mit deinem Schild, Bogen oder Schwert zu fusionieren. Damit haben sich unzählige neue Kombination von Waffen gebildet, die hier jedoch nicht alle abgearbeitet werden können. Sie addieren nicht nur Breite und Länge zur Waffe, sondern können ihr neue Fähigkeiten verleihen. Feuerfrucht + Bogen = Feuerpfeile. Donnerblumen + Bogen = Explosionspfeile. Diese Liste geht endlos lang und verschafft trotz des gleichbleibenden Kampfsystems eine neue Frische hinzu.
Auch müssen wir über die neuen fünf Segen sprechen, die der Spieler im Spiel durch den Abschluss der Tempel erhielt. Im Vorgänger waren es die Seelen der verstorbenen Recken, hier erhalten wir von den Urahnen der vier Regionen einen Secret Stone. Eine mächtige Kraft, die dafür vorbestimmt war, unseren Helden in tausenden Jahren zur Verfügung zu stehen, um Ganondorf ein Ende zu setzen. Die Fähigkeiten sind diesmal sehr umfangreich und bieten sehr spaßige Kombinationen mit der Transmutation. Sei es Ruji mit ihrem Donnerpfeil, Tulin mit seinem Rückenwind, Yunobo mit seiner Kamikaze Attacke, Sidon mit seinem Schild oder auch letztlich Mineru mit ihrem Transformer ähnlichen Kampfmaschine.
[ von Gamespot ]
Gameplay
Wer hätte es gedacht, es ist ähnlich wie beim Vorgänger. So gut wie gleich bleibend. Wir haben zwar drei neue Fähigkeiten, welche viele Möglichkeiten eröffnen, jedoch wäre auch hier ein wenig Abwechslung schön gewesen.
Wir besitzen nun eine Fähigkeit womit wir Objekte aufheben, drehen, schieben und sogar fusionieren können. So lassen sich ganz viele lustige Sachen zusammen bauen. Auch besitzen wir jetzt jede Menge neuer Materialien zum Fusionieren. Raketen, Ventilatoren, Räder, Steuergeräte und vieles mehr. Es gibt Spieler, die sogar ganze Kampfschiffe damit gebaut haben. Dies alles funktioniert über das Erz von den Sonau die der Spieler entweder gegen diese Mechanismen eintauschen kann oder mit der neuen Copy-and-Paste Macht, einfach aus dem nichts erschaffen kann, sobald dieser einmal eine Baut abgespeichert hat.
Auch besitzt inzwischen Link eine Batterieanzeige, welche er mit Kristallen bei den alten Dienern der Sonau für mehr Leistung eintauschen kann. Sie erhöhen die Batterieanzeige und somit auch die Möglichkeit länger seine Gefährten zu betreiben, wenn er nicht bereits Energiezellen mit diesen verbunden hat.
[ von Polygon ]
Fazit
Abschließend kann ich nur sagen, dass ich jedem, der eine Switch besitzt, dieses Spiel ans Herz legen kann. Es mag zwar viele Elemente vom Vorgänger mitgenommen haben, die Map scheint nicht das beste Erzeugnis zu sein und auch Combat sowie Gameplay bieten nur vereinzelt neue Möglichkeiten. Trotz all dieser Punkte muss ich jedoch zugeben, dass die Story und musikalische Untermalung des Spiels all diese anderen Aspekte dominiert und es zu einem sehr erfolgreichen Nachfolger von Breath of the Wild geworden ist.
Um unsere ursprüngliche Frage jedoch zu beantworten, muss ich für meinen Teil sagen, dass Tears of the Kingdom der beste aller erschienene Titel für die Switch ist. Breath of the Wild zeigte uns, wo Nintendo mit The Legend of Zelda hin möchte und Tears of the Kingdom offenbarte das Potenzial für eine ganz neue Geschichte. Eine Geschichte, die noch nie in einem Nintendo Spiel so unglaublich erzählt worden ist. Wir wissen nicht, was uns noch in den kommenden Jahren erwartet. Der Nachfolger der Switch ist für 2025 geplant sowie ein Live-Actionfilm für The Legend of Zelda ebenso. Nintendo hat große Pläne und ist auch basierend auf den Erfolgen der letzten Jahre nur noch motivierter großes zu schaffen. Wo die Reise für den Champion von Hyrule noch hinführt wissen wir nicht, ich für meinen Teil erwarte großes.
Vielen Dank fürs Lesen.
Über den Verfasser:
Adnan aka Mastery (20),
Rollenspieler und Krog-Vernichter,
Seit dem 6.Juni 2017 ist er
Mitglied der EGM-Community.
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