3 Tage Sonnenbrand und Benzin | Formel 1 Wochenende in Österreich
-
Rayez -
24. August 2024 um 20:00 -
533 Mal gelesen -
6 Kommentare 10 Minuten
Formel 1 Wochenende beim Großen Preis von Österreich
"Nie wieder Österreich Urlaub..." ~ Rayez und alle Anderen alle 10 Minuten
Die Idee
Letztes Jahr kamen einige Freunde auf die Idee, zusammen zu einem Formel 1 Wochenende zu gehen, und die Wahl fiel schlussendlich auf den GP von Österreich. Also Donnerstag Anreise, Montag Abreise und 4 Tage auf dem Camping Platz übernachten. So war die Idee. Es schlossen sich Fahrgemeinschaften, Campingplätze wurden gebucht und Tickets gekauft. Dazu kam noch die Idee während des Wochenendes Kartfahren zugehen, um zu schauen, wer am besten in echt fahren kann.
Die Anreise
Es wurde ausgemacht, dass wir am Donnerstag anreisen, um Freitag ausgeruht und gechillt die Trainings mitnehmen zu können. Statt wie geplant 11 Uhr loszufahren verspäteten wir uns, weil das Wetter und der Verkehr keinen Bock hatten. Um 12 Uhr ging es dann ab in Richtung Österreich, auf dem Weg noch einen Kollegen abholen und gegen 17-18 am Camping Platz ankommen und aufbauen, war der Plan. Es lief auch bis nach Österreich super, doch dann begann es bergab zu gehen: die Stau-Flut.
Wir kommen gegen 17 Uhr wie gedacht an? Ach ne lieber die letzten 150 Kilometer im Stau stehen für 3-4 Stunden. An einer Mautstation mitbekommen wie ein Auto kurz davor ist abzufackeln? Natürlich war das bei unserem Pech auch dabei. Mitten auf der A9 fing an einer Mautstation plötzlich ein Audi vor uns an zu Qualmen. Aber der "erfahrene" Audifahrer bleibt natürlich nicht steht und überprüft die Lage, sondern fährt einfach mit Qualm weiter (Macher!). Aber nach knapp 4:30 Stunden Verspätung, kam man endlich gegen 21:40 an und es musste sich natürlich erstmal beim Mäcci gestärkt werden. Danach war es an der Zeit den Platz zu beziehen und die Zelte aufzubauen, was ebenfalls nochmals gefühlt Stunden dauerte. An diesem Tag wurde auch das Meme des Wochenendes "geboren": "Scheiß Össiland, sprengts euch weg!". So endet dann schlussendlich der "1." Tag.
Freitag
Der erste richtige Tag des F1 Wochenende begann also. Nach einer schlaflosen Nacht (Vielen Dank an den Idioten, der seinen LKW die halbe Nacht im Rückwärtsgang hatte, und es deswegen die ganze Zeit ein *Piep* *Piep* *Piep* klang.) hieß es früh aufstehen und auf zur Strecke. Erst vom Campingplatz zum Steiermark Village (Rot) und dann davon zu unserem Stehplatzbereich (Pink). Insgesamt fast 5 km mit mehr als genug Höhenmeter.
Quelle: F1destinations
Aber jetzt hieß es erstmal die Geräusche der Formel 2 Boliden zu genießen und die letzten Minuten warten, bis man endlich die großen F1 Renner sehen konnte. Und dann war es endlich so weit: um 12:30 begann das Training der Formel 1 und es war unglaublich. Als Jemand, der seitdem er denken kann die Formel 1 verfolgt und es sein Lebenstraum war ein F1 Wochenende zu besuchen, war es wirklich Wahnsinn und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu Lächeln. Die Geschwindigkeit und der Sound, mit dem die Autos vorbeirasten, war einfach wunderschön und man konnte es wirklich einfach nur genießen. Während des Ganzen sind auch ein paar gute Bilder entstanden, wie dieses von Hülkenberg.
Quelle: Rayez
Insgesamt war die Stunde Training wirklich ein fantastischer Einstieg ins Wochenende und machte Lust auf viel mehr, vor allem auf die Zweikämpfe zwischen den Fahrern. Nach dem Training hieß es dann aber erstmal zurück ins Camp, aber nicht über den normalen Weg, sondern auf einen "alternativen" Weg aka auch ein ewig langer Umweg genannt (oben in blau eingezeichnet). Dafür verantwortlich war einer von uns, wir nennen ihn jetzt hier einfach mal den Nasenbären. Also der Nasenbär wollte die andere Route laufe und führte uns somit auf einen langen Umweg. Das sollte nicht die letzte schlechte Entscheidung von ihm sein. Für das Sprint-Quali entschieden wir uns dann, einfach im Laufbereich bei T10 auf einer Anhöhe Platz zunehmen und uns es uns von dort aus anzuschauen. Aber jetzt erstmal über den normalen Weg zurück ins Camp, und danach ab Einkaufen fürs Wochenende und dann Kartfahren.
Zuerst ging es zum Spar zusammen mit dem Wikinger, dem Ossi und dem anderen Bayer im gleichen Auto. Doch dann fiel eine folgenschwere Entscheidung. Der Wikinger entschied, dass der Nasenbär zum Kartfahren fahren durfte, diese Entscheidung sollten er und der Ossi noch bereuen. Daraufhin entschieden sich die beiden Bayer zum Glück, davor lieber mit dem Opa zu fahren. Zusammen gefasst, hat der Nasenbär die Reifen jedes Mal durchdrehen lassen, und hat sich und den Ossi, sowie den Wikinger mehrfach in Lebensgefahr gebracht. Wir alle wundern uns bis heute warum er überhaupt einen Führerschein hat.
Das Kartfahren insgesamt war cool, und schlussendlich liefernden sich der Opa sowie der andere Bayer bis zum Schluss ein hartes Battle und ich holte mir verdient den 3. Platz sowie die schnellste Runde. Das war es aber dann auch für den Freitag und ab ins Bett. (Bis natürlich die Holländer wieder anfingen Party zu machen, und man mal wieder schlecht einschlafen konnte.)
Samstag
Am 2. Tag mussten wir früh aufstehen und ab auf die Strecke für einen guten Platz beim Sprintrennen. Wir kamen gegen 11:30 dort an und trotzdem waren fast alle Plätze schon voll. Aber jetzt erst mal die kurze Flugshow von den Red Bull Fliegern genießen und dann endlich das 1. Rennen des Wochenendes sehen. Das Sprintrennen war an sich recht spannend, aber wie erwartet holt sich Verstappen den verdienten Sieg, aber immerhin war es ein spannendes Battle zwischen den McLarens. Doch plötzlich checkte einer Instagram und sah es, Sascha Roos und Sandra Baumgartner sind nach dem Sprint in der Sky Lounge im Steiermark Village und machen Fotos und geben Autogramme.
Kaum war der Sprint vorbei, ging es sofort ab in Richtung Sky Lounge. Dort angekommen mussten erstmal die mit Sky-Abonnement hinhalten und ihre ganzen Accountdaten heraussuchen, um diese anzugeben. Aber immerhin konnten so fast alle mit. Sorry an meinen bayrischen Kameraden der sich opfern musste. Aber immerhin haben wir ein Bild mit Sasha Roos und Sandra Baumgartner bekommen, sowie Unterschriften auf die Hülkenberg-Kappe und auf die Deutschlandflagge. Danach ging es erstmal wieder ins Camp und eine Runde ausruhen, bis es dann um 16 Uhr wieder zurück an die Strecke ging, um in Turn 10 die Autos durch die Doppelrechts rasen zu sehen.
Quelle: Rayez
Und Leclerc dachte sich auch noch, er müsse einmal zeigen wie viel Grip sein Ferrari Offtrack hat. Insgesamt ein sehr unterhaltsames Qualifying und ein schönes Ende für die Formel 1 am Samstag.
Zurück im Camp wurde sich dann erstmal Pizza bestellt und zusammen schnabuliert, Fazit: hat gemundet. Dann hieß es sich zusammen mit dem Wikinger in das Deutschlandtrikot zu werfen und ein Public-Viewing für das EM Achtelfinale zu suchen. Nach knapp einer Stunde suchen und einer Begegnung mit Carlos Sainz, hat man endlich eine Wirtschaft gefunden mit einem Fernseher außen, auf dem Spiel lief. Dort gönnten wir uns (nicht so) lecker Bierchen und haben das Spiel genossen.
Im Laufe des Abends kam auch noch der Nasenbär zu uns, und es wurde der Sieg über die Dänen von allen gefeiert. Jetzt ist es aber schon spät, also ab ins Bett und schlafen. Kaum ins Zelt gegangen, schon fingen die Holländer wieder mit ihrer Party an.
Sonntag
Nach wenig Schlaf, hieß es früh aufstehen und ab an die Strecke um einen guten Platz noch zu bekommen. So saßen wir um 10 Uhr schön in der prallen Sonne und beobachteten das Feature Rennen der Formel 2. Das Highlight von diesem war sicherlich der Abschlepper, welcher das kaputte Auto von Zane Maloney abholte.
Quelle: Rayez
Das darauf folgende Rennen des Porsche Supercups war auch absolut atemberaubend durch den brachialen Sound der Porsche 911er. Aber auch das Race war von Anfang bis Ende ein Kopf an Kopf und extrem spannend zu beobachten. Und die Legends Parade mit legendären alten Formel 1 Autos gaben dann auch den Ohren den Rest und ließen einen mit einem riesen Lächeln da stehen.
Aber dann begann erst die richtige Hauptshow, natürlich zuerst mit der Drivers Parade wo natürlich den Lieblingsfahrern zugerufen wurde. Und wie es sich für Deutsche gehört kam natürlich auch ein nicht zu überhörendes "NICO HHHÜÜÜÜÜLLLLKKKEENNNBBBBEERRRGGGG" aus der Gruppe für die letzte deutsche Hoffnung in der Formel 1. Die darauffolgende Flugshow von Segelfliegern, Hubschraubern und sogar echten Kampfjets war äußerst spektakulär und vor allem die Kampfjets und ihr unfassbarer Sound waren einfach der Hammer.
Jetzt aber das Highlight des Wochenendes: Der Große Preis von Österreich auf dem Red Bull Ring. 71 Runden pure Racing Action. Es war unglaublich spannendes Rennen bis zum Schluss, und auch die Atmosphäre war einfach unglaublich. Jedes Mal wenn Verstappen jemanden überholte oder vorbeifuhr, rasteten die niederländisches Fans völlig aus. Das Highlight des Rennens war aber definitiv der erbitterte Kampf zwischen Verstappen und Norris, die beiden schenkten sich auf mehreren Runden nichts und kämpften so hart, wie sie nur durften um Platz 1, bis es dann in Runde 64 eskalierte. In der Runde kollidierten die beiden dann Schluss endlich folgenschwer in der 3. Kurve, wodurch sich Verstappen mit einem kaputten Rad hinten links in die Box retten musste und Norris aufgrund des Schadens sogar ganz aufgeben musste.
Quelle: Rayez
Der daraus resultierende Sieg für George Russell, beendet zudem auch noch die 33 Sieglosen Rennen für das Mercedes-Team. Insgesamt war das Rennen definitiv spektakulär und es war das Geld definitiv wert.
Abreise
Zur Abreise am Montag gibt es nicht viel zu sagen, außer das es mal wieder unendliche viele Staus waren, und somit auch hier mal wieder einiges an Verspätung hinzukam.
Fazit
Mein Fazit zum Wochenende ist ein sehr positives, ich bin extrem glücklich darüber, dass ich mir endlich meinen Kindheitstraum erfüllen konnte und auch sehr dankbar, dass es auch mit den Leuten dort so eine geile Erfahrung war. Eine Sache noch die sich jeder merken sollte: LASST NIEMALS DEN NASENBÄR EUER AUTO FAHREN!
Funfact
Ein weiteres Highlight des Wochenendes, waren auch die Raids von Österreichern auf unser Camp und die deutsche Flagge. Aber der Wikinger hat sich in diesen Situationen als Verhandler eingeschaltet und sich selbst als einer von ihnen ausgegeben und deeskaliert. Der Opa war allerdings auch bereits mit dem Gehstock bereit die Flagge mit seinem Leben zu verteidigen. Auf das versprochene Straßenschild warten wir bis heute. (Wenn nötig holen wir uns es nächstes Jahr ab.)
Über den Verfasser:
Rayez (17) ist hobbylos,
seit 17 Jahren Formel 1 Fan und
begeht gerne schweren
Eingriff in den Straßenverkehr.
Seit dem 15. April 2018 ist er
Mitglied der EGM-Community.
Kommentare 6