Die Geschichte des Kennedy Clans
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20. November 2024 um 18:00 -
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Die Geschichte des Kennedy Clans
(Quelle: Phoenix)
Der Hintergrund und Aufstieg der Kennedy Familie?
Die Geschichte der Kennedy-Familie begann im Jahr 1849, als Patrick Kennedy, der als Urahn der Familie gilt, im Alter von 26 Jahren seine Heimat Südirland aufgrund von Hungersnöten verließ, um nach Boston auszuwandern. Auf der Überfahrt lernte er seine spätere Frau Bridget Murphy kennen. Nach nur neun Jahren starb Patrick an Tuberkulose. Gemeinsam mit seiner Frau hatte er fünf Kinder. Bridget Kennedy musste nach dem frühen Tod ihres Mannes ihre vier überlebenden Kinder allein großziehen und ernähren. Sie übernahm das Textilgeschäft, in dem sie zuvor gearbeitet hatte.
Ihr Sohn Patrick Joseph verließ mit 14 Jahren die Schule, arbeitete an den Docks von Boston und unterstützte die Familie finanziell. Später eröffnete er mit seinen Ersparnissen seine erste Bar. Im Lauf der Zeit kamen zwei weitere Bars hinzu, bis er Ende 20 seine eigene Whiskyimportfirma, die P.J. Kennedy & Co., gründete. So wurde er zu einer führenden Person im Bostoner Spirituosenhandel. Sein finanzieller Erfolg und seine Beliebtheit in der Bevölkerung führten ihn 1884 in die Politik, wo er als Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Massachusetts tätig war. Ein Jahr später heiratete er Mary Augusta Hickey, die Tochter eines erfolgreichen Geschäftsmannes. Die beiden bekamen drei Kinder, von denen der bekannteste Joseph Patrick Kennedy war – der spätere Gründer des Kennedy-Clans.
Josephs Geschichte nahm 1914 durch die Hochzeit mit Rose, der Tochter des Bostoner Bürgermeisters John F. Fitzgerald, Fahrt auf. Nach seinem Studium an der Universität Harvard im Jahr 1912 wurde er durch riskante Börsengeschäfte zum Multimillionär. Bis 1932 bekamen Joseph und Rose Kennedy neun Kinder.
1937 ernannte Präsident Roosevelt Joseph Kennedy zum US-Botschafter in Großbritannien. Doch Kennedys Karriere in London war von schwerwiegenden Fehlentscheidungen geprägt. Er unterschätzte die Bedrohung durch die Nationalsozialisten und sprach sich gegen eine amerikanische Militärintervention aus. Sein Streben nach politischer Anerkennung prägte die Erziehung seiner Kinder und die Grundwerte der Familie Kennedy. Dieses Streben legte den Grundstein dafür, dass sein Sohn John Fitzgerald Kennedy – besser bekannt als JFK – später so erfolgreich in der Politik wurde.
John F. Kennedy
(Quelle: LEMO)
Wir schreiben den 26. Juni 1963: Tausende Berliner blicken gespannt auf den Balkon des Rathauses Schöneberg in Westberlin. Dort sprach John F. Kennedy die legendären Worte, die für eine geteilte Stadt zu einem Symbol der Freiheit werden sollten: „Ich bin ein Berliner.“
Dieser Satz markierte einen Höhepunkt in der Präsidentschaft von John F. Kennedy, der wie kaum ein anderer Präsident ein Symbol für Hoffnung und Erneuerung verkörperte.
John F. Kennedy wurde 1917 als zweites Kind von Joseph und Rose Kennedy geboren. Wie sein Vater absolvierte er sein Studium an der Universität Harvard. Nach seinem Abschluss diente er als Marineoffizier im Zweiten Weltkrieg. Für seine tapferen Dienste erhielt er das Purple Heart sowie die Navy and Marine Corps Medal.
1944 wurde er nach einer Rückenoperation ehrenvoll aus dem Militär entlassen. Seine Zeit beim Militär sowie die politischen Aktivitäten seiner Familie weckten in ihm den Wunsch, selbst in die Politik einzutreten.
1946 kandidierte Kennedy erfolgreich für das Repräsentantenhaus der USA. Als Mitglied der Demokratischen Partei setzte er sich insbesondere für die Belange seines Heimatstaates Massachusetts ein. Bereits sechs Jahre später wurde er in den US-Senat gewählt, wo er mit seiner charmanten Art und intellektuellen Ausstrahlung überzeugte. Diese Eigenschaften trugen dazu bei, dass er 1960 zum 35. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde. Mit nur 43 Jahren war er nicht nur der jüngste, sondern auch der erste katholische Präsident der USA. Zum Vergleich: Das Durchschnittsalter der US-Präsidenten bei ihrer Amtseinführung liegt bei 55 Jahren.
Kennedys Präsidentschaft begann ereignisreich: Die Welt stand am Rande eines Atomkriegs, als die Kubakrise die Spannungen zwischen der UdSSR und den USA auf die Spitze trieb. Durch geschickte Diplomatie gelang es Kennedy jedoch, die Krise zu entschärfen.
Er setzte sich zudem stark für eine gerechtere Gesellschaft ein und inspirierte Millionen Menschen mit seinen Worten gegen Rassismus. Gleichzeitig förderte er das US-Raumfahrtprogramm und versprach, dass ein Amerikaner den Mond betreten würde.
Einer der denkwürdigsten Momente seiner Präsidentschaft war sein Besuch in Berlin. Angesichts der Spaltung der Stadt durch die Berliner Mauer wollte Kennedy ein Zeichen der Solidarität setzen und die Unterstützung der USA für Westberlin bekräftigen. Rund 450.000 Menschen versammelten sich auf dem Vorplatz des Rathauses Schöneberg, um ihm zuzuhören. In seiner Rede sagte Kennedy: „All free men, wherever they may live, are citizens of Berlin, and, therefore, as a free man, I take pride in the words: ‘Ich bin ein Berliner!’“ Damit betonte er die Entschlossenheit der USA, an der Seite Westberlins zu stehen und ein geeintes Deutschland zu unterstützen.
Kennedy besuchte auch die Berliner Mauer, die er als „Mauer der Schande“ bezeichnete. Sein berühmter Satz „Ich bin ein Berliner“ bleibt bis heute ein Symbol für Freiheit und Solidarität.
Doch am 22. November 1963 fand Kennedys Präsidentschaft ein tragisches Ende. Auf einer Wahlkampfreise durch Dallas, Texas, für seine Wiederwahl im Jahr 1964 fuhr Kennedy gemeinsam mit seiner Frau Jacqueline Kennedy Onassis, dem Gouverneur von Texas und dessen Frau in einer offenen Limousine durch die Straßen der Stadt. Tausende jubelten ihm zu, als plötzlich gegen 12:30 Uhr mehrere Schüsse fielen. Kennedy wurde tödlich am Kopf und Hals getroffen, der Gouverneur erlitt schwere Verletzungen.
Die Limousine raste zum Parkland Memorial Hospital, doch für den Präsidenten kam jede Hilfe zu spät. Um 13 Uhr wurde John F. Kennedy offiziell für tot erklärt.
Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Millionen Menschen auf der ganzen Welt waren geschockt und fassungslos. Noch am selben Tag wurde Vizepräsident Lyndon B. Johnson, der sich ebenfalls in Dallas aufhielt, an Bord der Air Force One als 36. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt.
Der mutmaßliche Täter, Lee Harvey Oswald, wurde wenige Stunden später verhaftet. Doch nur zwei Tage nach seiner Festnahme wurde Oswald vor laufenden Kameras vom Nachtclubbesitzer Jack Ruby erschossen.
Bis heute ranken sich zahlreiche Verschwörungstheorien um das Attentat auf John F. Kennedy. Die offizielle Untersuchung der Warren-Kommission kam zu dem Schluss, dass Oswald allein gehandelt habe, doch diese Feststellung wird von vielen Historikern und Experten angezweifelt.
Am 25. November 1963 wurde Kennedys Beerdigung zu einem bewegenden nationalen Ereignis. Millionen Menschen auf der ganzen Welt verfolgten die Zeremonie vor ihren Fernsehern. John F. Kennedy wurde auf dem Nationalfriedhof Arlington beigesetzt, wo bis heute eine ewige Flamme auf seinem Grab brennt.
Robert F.Kennedy
(Quelle: JFK Libary)
Am 20. November 1925 wurde Robert Francis Kennedy in Brooklyn, Massachusetts, geboren. Er wuchs unter ähnlichen Verhältnissen wie sein Bruder John F. Kennedy auf. Wie sein Bruder und sein Vater studierte auch Robert an der Universität Harvard. Nach seinem Abschluss begann er eine Karriere als Anwalt. Während der Präsidentschaftskampagne seines Bruders unterstützte Robert ihn strategisch, was wesentlich zu JFKs Erfolg beitrug. Nach der Wahl ernannte John F. Kennedy ihn zum US-Justizminister, wodurch Robert nationale Bekanntheit erlangte.
In seiner Zeit als Justizminister zeichnete er sich durch seinen entschlossenen Kampf gegen das organisierte Verbrechen und seine Unterstützung der Bürgerrechtsbewegung aus. Er stand in engem Kontakt mit Martin Luther King Jr. und setzte sich für die Integration von Schwarzen in Schulen und öffentlichen Einrichtungen ein.
Nach der Ermordung seines Bruders im Jahr 1963 kandidierte Robert Kennedy 1964 erfolgreich für den US-Senat im Bundesstaat New York. Im Jahr 1968 beschloss er, selbst für das Amt des US-Präsidenten zu kandidieren. Inmitten des Vietnamkrieges, der Bürgerrechtsbewegung und nach der Ermordung von Martin Luther King Jr. galt seine Kampagne als Lichtblick für viele Amerikaner. Er versprach eine gerechtere Gesellschaft und ein Ende des Rassismus, was ihm insbesondere in städtischen Gebieten zahlreiche begeisterte Anhänger einbrachte.
Am 5. Juni 1968, nach seinem entscheidenden Sieg bei den kalifornischen Vorwahlen, hielt Robert F. Kennedy eine optimistische Siegesrede im Ambassador Hotel in Los Angeles. Doch nur wenige Minuten später wurde er vom 24-jährigen Palästinenser Sirhan Bishara Sirhan erschossen, als er das Hotelrestaurant passierte. Am 6. Juni 1968 starb Robert F. Kennedy im Alter von 42 Jahren an den Folgen seiner Verletzungen. Seine Ermordung schockierte die Nation, die noch immer um den Tod seines Bruders trauerte. Viele sahen in seiner Kandidatur eine Möglichkeit, das gespaltene Land zu einen. Sein Tod bedeutete für viele das Ende dieser Hoffnung und verstärkte das Gefühl einer gewaltsamen und konfliktreichen Ära.
Das Erbe der Kennedys
Das Vermächtnis der Kennedy-Familie reicht bis in die Gegenwart. Erst vor drei Tagen wurde bekanntgegeben, dass Robert F. Kennedy Jr., ein Neffe von John F. Kennedy, das Amt des US-Gesundheitsministers übernehmen soll. Diese Entscheidung stieß auf viel Kritik, da Robert F. Kennedy Jr. in der Vergangenheit mehrfach Falschaussagen zur Corona-Pandemie und zu Impfstoffen getätigt hatte.
Auch die weibliche Seite der Familie hat öffentliche Aufmerksamkeit erlangt. Maria Shriver, eine Nichte von John F. Kennedy, heiratete 1986 die Bodybuilding-Legende und den späteren Gouverneur von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger. Das Paar gab jedoch im Mai 2011 seine Trennung bekannt.
Der Gedanke des „amerikanischen Traums“ wird weiterhin mit der Familie Kennedy verbunden. Ihre Geschichte fasziniert Medien und Öffentlichkeit gleichermaßen. Obwohl die Familie heute nicht mehr denselben politischen Einfluss hat wie einst, bleibt sie eine wichtige und symbolträchtige Figur in der amerikanischen Politik, Gesellschaft und Kultur.
Über den Verfasser:
Pain aka Erick (19) ist Schüler,
begeisterter Club Mate-Connaisseur
und baldiger BWL-Student.
Seit dem 9. Mai 2021 ist er
Mitglied der EGM-Community.
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