Ist das noch Minecraft?! | A Minecraft Movie Review
- ItzCrazy
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4. April 2025 um 13:00 - 384 Mal gelesen
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A Minecraft Movie Filmreview
- Ist das noch Minecraft?! -
Die Story
Unsere Geschichte fängt an mit dem wohl allen bekannten Mann mit blauem Shirt und Jeans, Steve. Wir erfahren, dass er sich in der realen Welt nie wohl fühlte und irgendwann in der Minecraft Welt landete. Ein Ort an dem er seine Kreativität ausüben konnte und seinem Traum des Grabens in den Minen verwirklichte.
Doch Steve sollte nicht alleine in seiner "Traumwelt" bleiben, vier andere Stadtbewohner landeten einige Jahre später aus purem Zufall ebenfalls in der merkwürdigen Spielwelt. Und ganz nach dem Jumanji-Prinzip wollen sie nur zurück in die Heimat, doch müssen dafür erst eine Aufgabe in dieser Welt erfüllen.
Sie müssen den Erdkristall aus einer Pillager-Mansion besorgen und ihn mit dem "quadratischen Ball" zusammenfügen, um zurückreisen zu können. Doch die den Nether beherschenden Piglin wollen ebenfalls ihren "quadratischen Ball" haben, sodass sie mithilfe dessen Magie die Overworld erobern können. Ein Konflikt rollt also bereits auf unsere Hauptcharaktere zu.

"I yearned for the mines" (Mojang & Warner Bros.)
Die Welt
Etwas das der Film zweifelsfrei geschafft hat, ist es die Spielwelt vernünftig abzubilden. Seien es die verschiedenen Biome, die wir sehen, die Items, die Mobs, das Bausystem... alles erinnert an die Originalvorlage.
Als Minecraft Spieler sieht man auch haufenweise kleine Easter-Eggs, sei es die Homage an Technoblade, die Hühnchen-Lava-Farm, die Funktion von Redstone und vieles mehr.
Auch die Bauwerke, das Dorf der Villager, die Bauten vom Hauptcharakter Steve (welche dem ähnlich wirken was jeder Spieler schonmal gebaut hat) und die altbekannte Dirt-Hütte als erstes Haus eines jeden Miners gehören mit dazu.
Das einzige, weshalb es sich nicht ganz nach DEM Minecraft anfühlt das wir alle kennen, sind die Grafiken, doch dazu später mehr.

Screenshot aus dem Spiel oder Einstellung des Films? (Quelle: IGN)
Schauspiel
Mit Jack Black (School of Rock, King Kong, Kung Fu Panda, Super Mario Bros) und Jason Momoa (Aquaman, Fast X) waren zwei sehr bekannte und gut bezahlte Schauspieler (Jack Black 3 mio US-$, Jason Momoa 12 mio US-$) für den Film angeworben worden. Beide liefern eine gute Performance ab, vorallem Momoa konnte mal richtig kreativ sich ausleben und vollständig overacten und blieb trotzdem noch in seinem Character, Jack Black wiederum spielte mehr Jack Black als Steve (obwohl zugegeben Steve auch keine wirklich spielbare Persönlichkeit hat).
Auch die weniger bekannten Schauspieler Sebastian Hansen, Emma Myers und Danielle Brooks lieferten eine solide Performance ab. Auch wenn ihnen allen noch ein wenig Erfahrung fehlt, und deshalb ihr Schauspiel keine Meisterleistung war, viel niemand schlecht auf.
Jeodch lassen sich beim Charakter-Design nur wenige positive Worte finden. Wer auch immer auf die Idee kam Jason Momoa diese pinke Jacke anzuziehen und Danielle Brooks diesen Orange-Lila-Weißen Trainingsanzug, hat echt keinen Sinn für Mode...

(Quelle: Warner Bros.)
Pacing
Man merkt klar das die Zielgruppe des Minecraft Films junge und stundenlang Tiktok schauende Kinder sind. Alleine das Pacing des Films ist ganz darauf ausgelegt bloß immer wieder die Dopamin Kicks auszulösen sodasss niemand aufgrund kurzer Aufmerksamkeitsspanne das Interesse verliert.
Und das ist ein riesen Problem! Statt ausführlicher Exposition und Charakterdevelopment, starten wir sehr schnell direkt in die Handlung rein und bekommen eine mit Witzen und/oder Spannung gefüllte Szene nach einander. Zeit für eine Verschnaufpause in der wir wirklichen Charakter bei den Hauptrollen merken, ist da nicht. Vorallem die zwei Frauen kommen besonders kurz in ihrer Persönlichkeit und Entwicklung. Während bei Natalie (Emma Myers) die gesamte Persönlichkeit darauf beruht ihren Bruder Henry (Sebastian Hansen) zu beschützen, erfahren wir zu Dawn (Danielle Brooks) rein gar nichts. Sie ist einfach da und das ist super Schade.
5 Hauptcharaktere und das schnelle Pacing für TikTok Clips schaden dem Film und den Charakteren stark.

(Quelle: Warner Bros.)
CGI & Effekte
Ein Thema das wir DEFINITIV nicht auslassen dürfen, ist die visuelle Gestaltung des Films. Die Macher wichen vom altbekannten Stil Minecraft ab und orientierten sich mehr an einem "3D Realistic-Texturepack" Style mit abgefahrenem Shader. Es ist definitiv gewöhnungsbedürftig das ganze so zu sehen. Und vorallem die Models der Mobs sind, um es nett auszudrücken, besonders.
Jedoch man muss sagen, man gewöhnt sich dran und ganz so schlimm ist es nicht. Zumindest wird man durch die Grafiken nicht aus der Story rausgeworfen, auch wenn hier ganz klar Luft nach oben ist.
Großer Pluspunkt sind aber die "vielen" echten Effekte und Drehorte. Nur wenig wurde vollständig vor Greenscreen geschossen (obwohl da auch einige Szenen dabei sind). Bei vielen wurde immernoch auf Sets zurückgegriffen, welche aber am Computer nochmal nachbearbeitet wurden.
Aber wenn die Sets mal genutzt werden und richtige Requisiten, merkt man es direkt. Und es sieht im Vergleich wirklich gut aus!

Es sieht aus wie ein klassisches 3D Texturepack (Quelle: Warner Bros.)
Letzte Worte
Meine Erwartungen an den Film waren nach den Trailern sehr niedrig, für mich war das schon ein Kandidat für die goldene Himbeere (Awards für die schlechtesten Filme des Jahres). Doch ich wurde überrascht:
An den Look konnte man sich recht schnell gewöhnen und wenn man sich drauf einließ war die Story auch ziemlich entertaining. Doch vorallem das Schauspiel Blacks & Momoas, die vielen kleinen Details und die doch ziemlich gut passenden Gags machten den Film wirklich spaßig. Am Ende gab es sogar Applaus (einige standen dabei sogar), etwas, das ich bisher nur sehr selten erlebte.
Regt der Film zum Nachdenken an? Nein. Ist er Innovativ? Definitiv nicht. Ist der Film perfekt? Hölle nein! Doch ist er unterhaltsam? Oh ja!
Für mich ist er definitiv wert gesehen zu werden, muss es im Kino sein? Nein. Doch solange man Minecraft gespielt hat, ist er bestimmt die fast 2 Stunden Wert!

Über den Verfasser:

Tim aka ItzCrazy (18) ist Schüler,
begeisterter Gamer und Cineast.
Seit dem 7. Juli 2020 ist er
Mitglied der EGM-Community.
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