The Book of… ja von wem eigentlich? | The Book of Boba Fett Review
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ItzCrazy -
12. Februar 2022 um 20:00 -
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2 Kommentare 7 Minuten
Disclaimer
Dieser Artikel umfasst Spoiler zu der Serie. Falls du sie noch nicht gesehen hast, raten wir vom Lesen des Artikels ab.
The Book of… ja von wem eigentlich?
Eine Serienreview zu “The Book of Boba Fett”
Story
Neun Jahre nach dem Sturz Fetts in den Sarlacc möchte er nun seinen Kopfgeldjäger Job an den Nagel hängen und den ehemaligen Platz von Jabba Desilijic Tiure als Daimyo einnehmen. Doch auf seinem Weg zur Anerkennung als neues Oberhaupt von Jabbas kriminellem Imperium stellen sich ihm viele Schwierigkeiten. Angefangen mit “den Zwillingen”, Hutten welche einen Anspruch auf das ehemalige Territorium von Jabba erheben, über Vasallen und Einwohner, welche Lord Fett nicht anerkennen, bis hin zu der Schwarzen Sonne, welche ihren Einfluss im ehemaligen Gebiet Jabbas massiv erweitert hat. In 4 Folgen begleiten wir Boba Fett dabei, wie er seinen eigenen Einfluss zu festigen versucht, sich eine kleine Armee aufbauen möchte und nebenbei in den Bacta Tank für Flashbacks steigt.
Boba bringt seiner neuen Tuskenfamilie Speederfahren "like a Bantha" bei. (Quelle: Distractify.com)
In diesen Flashbacks wird uns gezeigt, wie er dem Sarlacc entkam, die neun Jahre auf Tatooine verbrachte und schließlich den Tron durch die Ermordung Lord Bib Fortunas an sich riss. In diesen neun Jahren lebte sich Fett in einen Stamm Tusken Räuber ein und wurde ein Mitglied jenes Stammes. Durch die Schwarze Sonne wurde der gesamte Clan ermordet, da diese Schutzgeld für das Durchqueren der Wüsten verlangten. Nachdem Fett wieder alleine war, traf er auf Fennec Shand. Zusammen stahlen sie die Slave 1. Wie es dann erstmal weitergeht, das sah man in “The Mandalorian Staffel 2”.
Nach der ganzen Handlung in der zweiten Staffel des Mandalorianers, setzt die Haupthandlung des Buches von Boba Fett an. Vor allem sehen wir Boba wie er versucht seinen Einfluss zu erweitern und mit Respekt statt mit Schrecken zu herrschen. Von seinen passiven und teilweise leider auch unsinnigen Handlungen erhalten wir Abwechslung in den Folgen fünf und sechs. Hier wird der Mandalorianer begleitet, wie er anfangs einen Kopfgeldauftrag ausführt um die Schmiedin wiederzufinden. Nachdem er ihr Versteck fand war es Zeit für ihn mit seinem neuen Darksaber zu trainieren. Umgehen kann er damit nämlich noch nicht. Nach einem Duell gegen den Erben des Viszla Clans, den ursprünglichen Besitzern, welches Djarin erstaunlicherweise gewann, reiste er wieder ab. Zuvor jedoch ließ er sich aus seinem Speer ein Kettenhemd für Grogu fertigen und wurde schließlich aus den Kindern der Watch geworfen, da er seinen Helm mehrfach in der Vergangenheit abnahm. Nach einem Besuch auf Tatooine, wo er mit Peli Motto zusammen ein neues Schiff, einen N1 Sternenjäger, baute und modifizierte, reiste er zu Lukes neuer Jedi Akademie. Dort gab er Ahsoka ein Geschenk für Grogu und machte sich auf den Weg zu Fett für das große Finale.
Mit diesen Killerdroiden will man sich nicht anlegen: Droidekas sind von gestern. (Quelle: Fictionhorizon.com)
Charaktere
Neben erwarteten Charakteren wie Boba Fett und Fennec Shand hat auch der Mandalorianer Din Djarin und sein Findelkind Grogu einen großen Auftritt. Aus dem Mandoverse bekannte Personen wie Cobb Vanth und Orte wie Free City, ehemals Mos Pelgo, spielen im Finale eine wichtige Rolle. Die Bewohner Free Citys bilden die Grundlage der benötigten Armee um gegen die Schwarze Sonne bestehen zu können. Die unerfahrenen und schlecht ausgerüsteten Schützen der "Vipergang", modifizierte Menschen welche mit bunten Speedern durch die Gegend fahren, hätten ohne diese keine Chance.
In der sechsten Folge hatten auch Ahsoka Tano und Luke Skywalker ihren Auftritt. Zudem konnte man den neuen, aus Steinen gebauten Jedi Tempel von Luke betrachten, während dieser gerade von mehreren Droiden errichtet wird. Heiß erwartete Cameos waren wohl die Auftritte von vielen bekannten Kopfgeldjägern. Die tatsächlcihe Anzahl dieser war schwindend niedrig, doch mit dem Trandoshaner-Killer Black Krrsanten, dem wohl tödlichsten Wookie aller Zeiten und dem berühmtesten Duro, den Revolverhelden schlechthin, Cad Bane, waren zwei große und epische Namen mit dabei.
Das seit der Veröffentlichung von unvollendeten Clone Wars Folgen erwartete Duell zeigte, dass Bane der bessere Gunslinger ist. Doch Beskar Rüstungen und Plot Armor gewinnen eben dann doch immer. (Quelle: TheDirect.com)
Kritikpunkte
Kritik kann man viele aufführen, die größten Kritiken wären wohl das Verhalten Fetts und das 30% der Serie über Boba Fett aus Folgen bestehen, in welchen dieser nicht auftaucht. In der Original-Trilogie war Fett ein berechnender und kaltblütiger Killer. Er galt als der beste Kopfgeldjäger der gesamten Galaxis. Doch trotz Mordanschlägen auf seine Person reagiert er in der Serie praktisch nicht. Im Allgemeinen ist Boba in der Serie deutlich zu passiv unterwegs und setzt seinen Anspruch bei seinen Vasallen und auch nicht beim Bürgermeister durch. Dass Boba ein anderer Herrscher sein möchte ist verständlich, doch wie er versucht diese zu etablieren wirkt unbeholfen. Anstatt eines düsteren Kampfs um die Macht erhält man in der Serie einen recht oberflächlichen Konflikt.
Die Vespagang in ihrer vollen Pracht: Wie passt das in Star Wars rein? (Quelle: Forbes.com)
Finale + Mögliche Fortsetzung
Das 1-stündige Finale bringt ein Ende des Konflikt zwischen der Pykes und der “Fett gotra”. Während Fett eine "Armee" um sich versammelt um die Bürger zu schützen und den Planeten zu befreien, landen immer mehr Truppen der Pykes auf Tatooine. Die epischste Szene der gesamten Staffel ist der Kampf zwischen Fett und Bane. Der Kampf der zwei besten Kopfgeldjäger der Galaxis seit den Klonkriegen. Letztlich siegt dann der Serienheld.
Die offensichtlichste Fortsetzung wird die 3. Staffel von “The Mandalorian” sein. Schließlich drehten sich zwei der sieben Folgen ausschließlich um Din Djarin und das Finale endete mit einer Szene von Din Djarin wie er in seinem neuen N1 Starfighter sitzt und sich zu neuen Abenteuern aufmacht. Eine zweite Staffel für das Book of Boba Fett scheint wahrscheinlich, denn Boba hat gerade erst Tatooine unter seine Kontrolle bekommen und hat den Pykes viel Schaden zugefügt. Mit der Ermordung eines hohen Tieres der Pykes scheint ein großer Krieg unter den Verbrechersyndikaten wahrscheinlich.
Fazit
The Book of Boba Fett ist eine interessante Serie und deutlich besser als das, was in den Sequels gemacht wurde. Doch an das Niveau von "The Mandalorian" kommt die Serie nicht heran. Eine Unterwelt-Serie wurde versprochen, mit einem Crimelord an der Spitze. Wir bekamen einen in Bacta Tanks badenden Lord Fett und 30% der Folgen spielten ohne den Hauptcharakter. Es wurden viele komische Entscheidungen getroffen und die Anzahl an Kopfgeldjägern war schwindend gering. Die Serie ist sehenswert, vor allem für Star Wars Fans. Sie immer wieder schauen kann man nicht. Dafür fehlt die Spannung und der große, sinnergebende Plot.
Es bleibt festzuhalten, dass der Hate mancher gegen bestimmte Designentscheidungen, wie beispielsweise das Aussehen von Cad Bane nicht wirklich gerechtfertigt ist. Kritik an der fehlenden Tiefe der Serie ist allerdings gerechtfertigt. Für viele werden die besten Folgen der Serie wohl die gewesen sein, in denen man mehr zur Geschichte Mandos erfährt. Das ist schade. Denn Boba sollte ja diesmal eigentlich im Mittelpunkt stehen. Nun war er letztlich doch wieder teilweise eine Randfigur.
Es wäre schön gewesen, wenn man mehr von ihm hier gesehen hätte. (Quelle: Lucasfilm/Disney)
Über den Verfasser:
Tim aka ItzCrazy (15) ist Schüler
und begeisterter Gamer.
Seit dem 7. Juli 2020 ist er
Mitglied der EGM-Community.
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