Technik Lore | Know Your PC - RAM
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Relly -
16. Mai 2022 um 21:00 -
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Technik Lore | Know Your PC
RAM
Was ist RAM?
RAM steht für "Random Access Memory" und dient der schnellen Zwischenspeicherung der aktuellen Sitzung auf dem Computer. Er wird auch Arbeitsspeicher genannt. Anders als die Festplatte respektive SSD ist der RAM ein flüchtiger Speicher - er verliert also seine gespeicherten Daten, wenn er nicht mit Strom versorgt wird. Der RAM wird physikalisch auf dem Mainboard neben der CPU platziert. Dabei handelt es sich um Double Data Rate Synchronous Dynamic Random Access Memory, kurz DDR-SDRAM.
Wozu dient RAM?
Wir greifen nochmal das Beispiel des ersten "Know Your PC"-Teils auf: den Vergleich des PCs mit einem Organismus - bspw. der Mensch. Während der nicht-flüchtige Speicher wie eine SSD mit dem Langzeitgedächtnis verglichen werden kann, so lässt sich der RAM mit dem Kurzzeitgedächtnis vergleichen. Denn er speichert zeitweise geöffnete Anwendungen oder Spiele, um auf diese bei Bedarf schnell wieder zurückgreifen zu können.
Der Arbeitsspeicher ist nämlich deutlich effizienter bei der Bereitstellung der Daten für die CPU als die SSD. Doch auch die CPU hat einen, wenn auch kleinen, Arbeitsspeicher (SRAM) - genannt Cache. Unterteilt ist dieser in allen neueren CPUs i.d.R. in 3-4 Layer (1,2,3,4). Layer 1 ist hierbei der schnellste, wenn auch kleinste, mit max. wenigen hundert Kilobyte. Doch um den eigentlichen Arbeitsspeicher zu ersetzen, ist der CPU interne Cache noch deutlich zu klein. Das zeigen die aktuellen Größen.
Denn heutzutage sind gängige Größen 4 GB, 8 GB, und 16 GB.
Quelle: Heise
Dual Channel
Oft wird ein PC nicht nur mit einem DIMM bestückt. Das hat u.a. performante Gründe. Heutzutage unterstützen bereits viele CPUs und Mainboard Dual Channel, welche erlauben eine parallele Datenverarbeitung mit mehreren physikalischen DIMM-Plätzen zu betreiben. Diese Bezeichnung hat allerdings weniger mit einer RAM-Bezeichnung als vielmehr mit einer Funktion des Speichercontrollers zu tun. Es gibt auch Speichercontroller, welche mehr als 2 DIMMs gleichzeitig abfragen können.
Bezeichnungen erklärt
Auf die vielen Akronyme und Zahlen, welche bei vielen für Verwirrung stiften, werden wir nur bedingt eingehen. Um die Beschreibungen der Begriffe rund um den RAM kurzzuhalten, werden wir diese also so kurzfassen wie uns möglich.
Für die weitere Erklärung bedienen wir uns einem Beispiel.
Als Bezugsobjekt nehmen wir die "G.Skill DIMM 16 GB DDR4-3200 PC4-25600 16-18-18-38".
- "G.Skill" ist die Herstellermarke.
- "DIMM" steht für Dual Inline Memory Module und bezeichnet das Modul, auf dem der RAM gesetzt ist. Die Kontakte sind zweiseitig, anders als bei SIMMs.
- "16 GB" ist die angegebene Speichergröße dieses DIMMs.
- "DDR4" hat hier keinen historischen Hintergrund, sondern steht für "Double Data Rate" und sagt lediglich aus, dass die doppelte Menge an Daten über den Datenbus übertragen werden können. Die Zahl dahinter bestimmt die Version.
- "3200" ist der effiziente Speichertakt. Der tatsächliche Takt liegt bei der Hälfte, da die DDR-Technik den eigentlichen Takt verdoppelt.
- "PC4" ist eine Spezifikation, wie die elektrischen und zeitlichen Parameter für den Speichercontroller und die Speicherchips festgelegt sind. Die nachstehende Zahl ist gleich mit der DDR-Version.
- "25600" steht für die maximale Transferrate, die in Megabyte pro Sekunde (MB/s) gemessen wird.
- "16" ist die CAS-Latenz (CL), welche die Antwortzeit angibt, die der Arbeitsspeicher benötigt der CPU zu antworten.
- "18" gibt den Row Address to Column Address Delay (kurz tRCD) an. Dieser gibt vereinfacht gesagt die minimale Dauer an, die der Arbeitsspeicher benötigt, um eine bestimmte Stelle in seinem Speicher zu finden.
- "18" meint die Row Precharge Time (tRP) und gibt die Zeit vor, die benötigt wird, um eine neue Speicherzeile im Speichergatter zu öffnen. Diese Zahl ist oft identisch mit tRCD.
- "38" beschreibt die Activate-to-Precharge Time. Diese gibt an, wie lange eine geöffnete Speicherzeile geöffnet bleiben muss, um die Daten korrekt zu schreiben.
Quelle: Reichelt
Falls ihr immer noch nicht alle Zahlen oder Begriffe verstanden habt, ist das aber kein Problem. Merkt euch, dass eine höhere Version und ein höherer Takt euren Arbeitsspeicher schneller machen. Umso geringer die Zahlen "X-X-X-X" sind, desto effizienter arbeitet der Arbeitsspeicher.
Wer sich neuen Arbeitsspeicher kaufen will, kann über das Akronym "ECC" stoßen. Bei den meisten Arbeitsspeichern, die ihr euch anschauen werdet, steht, dass ECC nicht unterstützt oder betrieben wird. Das ist kein zusätzliches Premium-Feature, welches für teures Geld zusätzlich enthalten ist. Es dient als Fehlerkorrektur bei ununterbrochen laufenden Systemen und ist für PCs irrelevant.
Quelle: pcgames
Welchen RAM für mich? RAM-Erweiterung
Welchen Arbeitsspeicher man genau benötigt, hängt von der restlichen Hardware ab. Baut man einen neuen PC zusammen, ist vor allem eine Kompatibilität des Mainboards zu überprüfen. Das Mainboard sollte nämlich die Taktfrequenz, die RAM-Version, die Anzahl der DIMM und den maximalen Speicher unterstützen können. Bei einer Aufrüstung sollte zusätzlich darauf geachtet werden, dass die Erweiterung die gleiche Taktfrequenz und Speicher wie der bereits verbaute Arbeitsspeicher besitzt, sofern der Arbeitsspeicher nicht komplett ausgetauscht wird.
Über den Verfasser
Relly, 23,
ist beruflich in der IT tätig und
Science-Fiction Fan. In der Community ist er
seit dem 28.12.2019
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