Bewerbung zum Non-Lore Ratsmitglied | Barackus

Ich war ein aufstrebender junger Ritter mit der ehrlichen Intention ein Held zu werden. Ich gab immer 110% im Kampf und das definitiv mit mehr Glück als Verstand. Mein Kopf war zu der Zeit immer noch gefüllt mit kindlicher Naivität, was mit meinen damals grade mal 20 Lebensjahren auch nicht unbedingt verwerflich war. Jedenfalls hatte ich zwar die Ambition ein Held zu werden, allerdings keinen Plan wie ich dieses Ziel erreichen sollte. Es musste ein Anfang her, an den ich anknüpfen würde und eine Basis aufbauen könnte. Also stürzte ich mich in jeden Einsatz, der sich mir bat und versuchte unter Eigenzwang darin einen Weg zu erkennen, welcher mich von meiner bisher noch unbedeutenden Existenz zu etwas größerem führen würde. Aber es tat sich nichts. Die Monate zogen ins Land und ich stand nach unzähligen Einsätzen immer noch am gleichen Punkt wie davor. Etwas musste sich ändern. Vorher war mein gesamter Fokus auf meiner militärischen Karriere. Ich vernachlässigte mein Jedi-Dasein und entsprechend auch meine Entwicklung als Jedi selbst. Dieser Fakt störte mich gewaltig. Wie sollte ich jemals ein großer Jedi werden, wenn ich es nicht einmal hinbekomme mich selbst daran zu erinnern, dass ich primär ein Jedi bin und kein Soldat? Ich schloss mich in Konsequenz dieser Erkenntnis den Tempelwachen an. Dort würde mir der Weg der Jedi schon eingebläut und jeden Tag aufs neue vorgehalten. Und es war genau wie erwartet. Ich wurde Tag für Tag mit den Werten und Regeln der Jedi konfrontiert und sollte dabei selber ihr tugendhaftester Vertreter sein. In dieser Zeit ging mir der Weg der Jedi in Fleisch und Blut über und als Exekutive des Jedi-Ordens lernte ich ebenso Strenge und Disziplin sowie das Kämpfen gegen Machtnutzer. Ich musste Urteile fällen und dabei kein Mitleid empfinden. Auch Fürsorge ist ein Gefühl und diese gehören bekanntlich nicht zu den Jedi. So stumpfte ich auf Dauer ab. Ich wurde kälter und meine Gedanken direkter. Keine dummen Zukunftswünsche mehr, wie man sie nur als Kind haben kann. Dieser ganze Heldenkram von vorher stimmte mich eher in Unmut als alles andere. Irgendwann kam der Tag, an dem ich mit meiner Arbeit als Tempelwache nicht mehr ausgelastet genug war. Der Weg der Jedi war mir jetzt zwar deutlich näher, aber in meinem Kern war ich nach wie vor ein Kämpfer. Die Macht war ein Weg um meinen Körper zu stärken und meine Gegner in die Knie zu zwingen. Ich wusste, dass wenn ich weiterhin nur als Tempelwächter über die Jedi wachen würde, sich in mir Unzufriedenheit ansammeln würde und das galt es zu verhindern, also entschied ich mich dazu meiner Kämpferseele einen Gefallen zu tun und mich einer Einheit des Militärs anzuschließen. Die Frage war nur welche? Wenn ich im Nachhinein darüber nachdenke, könnte man meine Entscheidung durchaus als Merkwürdig betrachten, denn ich schloss mich einer Einheit an, die kaum weiter entfernt vom Weg der Jedi sein könnte. Dem Galactic Marine Corps. Ihre Vorgehensweise ist definitiv fern der eines Jedi allerdings war es ihre absolute Disziplin und Direktheit in ihrer Denkweise, die meiner durch die Tempelwachen glich, welche mich im Endeffekt zu der Einheit zog. Und so begann ein neuer Abschnitt in meinem Leben. In den paar Jahren welche ich im Tempelwachendienst verbrachte, vergaß ich fast wie es sich anfühlt auf dem Schlachtfeld zu stehen. Der Kampf Seite an Seite mit Soldaten war eine ganz eigene Erfahrung, welche durch nichts anderes Beschrieben werden kann. Es fühlte sich fast so an, als wäre ich wieder 20 nur dieses Mal war ich kein unabhängiger Jedi, welcher sich einfach Planlos als Unterstützung in Einsätze stürzte. Dieses Mal war ich ein Mitglied einer Einheit, untergeordnet in einer Befehlskette und selber dazu in der Lage Befehle zu erteilen. Und ich ging völlig darin auf. Die Arbeit bei den Marines wurde meine Hauptbeschäftigung und mit entsprechend viel Elan kletterte ich in der Befehlskette weiter nach oben. Irgendwann war ich hoch genug um mit Commander Bacara höchstpersönlich zusammenzuarbeiten. Es verging Einsatz nach Einsatz und ich wurde immer mehr zum Offizier. Effizient in meinem Denken, diszipliniert in meinem Handeln und extrem erfahren im Kampf. Es schien so, als ob ich schon wieder vom meinem Jedi-Dasein abdriften und einzig zum Soldaten mutieren würde. Allerdings sollte demnächst eine kleine Änderung in meinen Alltag stürzen, welche mich wieder an meine Wurzeln als Jedi erinnern würde. Ich war mittlerweile Commander der Marines und mein Tempelwachendienst nur noch Nebensache, aber hin und wieder verschlug es mich dann doch mal in meine Robe und dann hieß es Tempel beobachten und Jedi überwachen. Es war genau so ein Tag. Ich beobachtete die Jünglinge beim Training. Es war irgendwie erfrischend ihre kindliche Leichtigkeit zu betrachten. Dadruch kamen in mir Erinnerungen an meine Jünglingszeit hoch und wie schön es war mit meinem Meister zu trainieren und meinen Geist zu formen. Diese Nostalgie ließ mich noch für einige Tage nicht mehr los und als ich nach einem schweren und nervigen Einsatz wieder zurückkam, fasste ich den Entschluss mir eine kleine Pause vom Militär zu nehmen und einen Jüngling zum Schüler zu nehmen, einfach um noch einmal diese Zeit der Unbeschwertheit von früher nachempfinden zu können. Gesagt getan fand sich auch recht schnell ein Interessent und ich begann mit seiner Ausbildung. Er hatte es nicht leicht, da meine Prüfungen natürlich nach meiner Militärorientiertheit ziemlich gnadenlos aufgebaut waren, aber er war damit zufrieden und konnte einiges lernen. Dinge welche ich in seinem Alter auch gerne gewusst hätte, aber nicht vermittelt bekommen habe. Diese Zeit hat mich an die Grundsätze der Jedi erinnert. Mein Wissen und die Lehren der Macht weiterzugeben war eine erfüllende Aufgabe und die nächste Generation von Jedi mitzuformen gab mir ein gutes Gefühl. So ging einige Zeit daher und ich bildete ihn zu einem vollwertigen Ritter aus. Ich hätte nun zu meinem gewohnten Militärdasein zurückkehren und mich wieder vollkommen dem Kampf bei den Marines widmen können, allerdings wollte ich dieses Mal einen Ausgleich finden. Einen Weg zwischen der rauen Welt des Krieges und der Harmonie der Jedi. Ich beschloss parallel zu meinem Militärdienst noch mehr Schüler auszubilden und wurde nach einiger Zeit für meine Anstrengungen sowohl als Offizier sowie als Jedi belohnt. Der Rat ernannte mich erst zum General und kurz darauf auch zum Meister. Ich hatte nun einiges erreicht. Mein Name war bekannt und meine Geschichte lang. Es wäre ein guter Moment gewesen um einen Gang runterzufahren und mich von der großen Leinwand der Galaxie zurückzuziehen, doch ich hatte größere Ambitionen. Nun als General führte ich ganze Corps und darüber hinaus. Als Meister lehrte ich viele Schüler und repräsentierte die Jedi. Keine einzige Sekunde verschwendete ich mit dem Gedanken, dass es zu viel sein könnte. Ich gab immernoch 110% genau wie früher beim Kampf. Und eines Tages war es dann soweit. Ich war bereit um die vorerst letzte Stufe meines Weges zu erklimmen. Der Hohe Rat der Jedi. Dieser Moment ist jetzt gekommen. Ob ich es schaffe und wie es danach weiter geht, steht noch in den Sternen, aber ich muss das niemandem mehr erzählen. Ihr könnte euch meinen Werdegang ab jetzt zusammen mit mir selbst anschauen.