Bewerbung zum Grauen Jedi CC | blueLucifer_SfC

In den heiligen Hallen des Jedi-Tempels auf Coruscant herrschte eine stille Ruhe, unterbrochen nur durch das gelegentliche Flüstern von Roben und das sanfte Summen der Macht, die diesen Ort durchdrang. In einem abgelegenen Meditationsraum saß Meister Kazuto Tamotsu, die Augen geschlossen und die Hände ruhig in seinem Schoß. Sein Atem war ruhig, seine Gedanken klar. Er war ein Jedi-Heiler, und sein tiefer Respekt vor dem Leben hatte ihn zu einem der besten in diesem Bereich gemacht.

Als Kind wurde Kazuto von seinem Heimat Ort Rhinnal geholt, einem Planeten, der bekannt war für seine medizinischen Einrichtungen und Heiler. Schon in jungen Jahren hatte er eine tiefe Verbindung zur Macht gespürt, eine Verbindung, die ihm das Heilen so natürlich erscheinen ließ wie das Atmen.

Mit der Zeit wuchs sein Ruf, und schließlich wurde er zum Jedi-Meister erhoben. Doch mit dem Aufstieg kamen auch die Zweifel. Der Orden schien sich immer weiter von den wahren Lehren der Jedi zu entfernen. Arroganz und Ignoranz schlichen sich in die Reihen ein. Kazuto fühlte sich oft allein mit seinen Überzeugungen, bis auf einen: seinen treuen Schüler, Gideon Valt.

Gideon war mehr als nur ein Schüler für Kazuto. Er war ein Freund, ein Vertrauter. Gemeinsam trainierten sie in den Kunstformen des Kampfes, wobei Kazuto besonders die Form Makashi bevorzugte. Doch es war während ihrer zweiten Kristallsuche, dass ihre Bindung wirklich auf die Probe gestellt wurde.

Die eisigen Höhlen von Ilum waren bekannt dafür, die tiefsten Ängste und Unsicherheiten eines Jedi zu enthüllen. Als Kazuto tief in die Dunkelheit eintauchte, suchte er nach einem zweiten Kristall für ein Shoto-Lichtschwert. Doch statt eines Kristalls fand er eine Vision von Gideon, blutüberströmt und sterbend. Die Angst und Verzweiflung überwältigten Kazuto, doch er erkannte die Illusion für das, was sie war, und kämpfte sich durch die Dunkelheit zurück ins Licht.

Als er schließlich einen perfekten Kristall fand, war er nicht nur ein Symbol für sein neues Lichtschwert, sondern auch für seine unerschütterliche Entschlossenheit und seinen Glauben an die Macht.

Zurück im Tempel, mit seinem neu geschmiedeten Shoto-Lichtschwert an seiner Seite, setzte Kazuto seine Ausbildung mit Gideon fort, bereit, sich den wachsenden Herausforderungen des Ordens und der Galaxis zu stellen.

Wochen vergingen, und das Leben im Tempel ging seinen gewohnten Gang. Doch in Kazuto regte sich Unruhe. Immer öfter zog er sich in die abgelegenen Ecken des Tempels zurück, um in Ruhe zu meditieren und über den Pfad des Ordens nachzudenken. Es schien ihm, als ob der Jedi-Orden von den wahren Prinzipien abgewichen war, die ihn einst dazu gebracht hatten, sich ihm anzuschließen.

Eines Tages, nach einer besonders intensiven Meditationssitzung, beschloss Kazuto den Tempel zu verlassen und sich von der Macht leiten zulassen. Bis es ihn vor eine Tafel brachte wo Dorfbewohner von Dantooine dringend medizinische Hilfe benötigten. Die Republik hatte jedoch beschlossen, ihnen nicht zu helfen. Kazuto fühlte sich sofort angesprochen. Er konnte nicht tatenlos zusehen, wie unschuldige Lebewesen litten, nur weil die Politik es so wollte.

Ohne zu zögern, nahm er einen Schmuggelauftrag an. Er stahl die notwendige Medizin aus den Vorräten des Tempels und machte sich auf den Weg nach Dantooine. Gideon, der von Kazutos Plan erfuhr, schloss sich ihm ohne zu zögern an. Die beiden machten sich auf eine gefährliche Reise, um den Bedürftigen zu helfen.

Nach ihrer Ankunft auf Dantooine wurden sie von den dankbaren Zivilisten herzlich empfangen. Mit Kazutos Fähigkeiten als Heiler und Gideons Unterstützung als Gesanten konnten sie vielen Kranken und Verletzten helfen.

Nach mehreren Tagen intensiver Arbeit in Dantooine war es Zeit für Kazuto und Gideon, Abschied zu nehmen. Die Dorfbewohner, denen sie geholfen hatten, versammelten sich, um den beiden Jedi für ihre selbstlosen Taten zu danken. Sie wurden mit Geschenken und Danksagungen überhäuft, aber für Kazuto war der wahre Lohn in den dankbaren Augen derer zu sehen, denen er geholfen hatte.

Die Reise zurück nach Coruscant verlief ruhig. Während der Reise reflektierte Kazuto über das, was er erlebt hatte, und war mehr denn je überzeugt von dem Pfad, den er eingeschlagen hatte. Gideon, obwohl er seinem Meister treu blieb, konnte nicht anders, als sich Sorgen um die Zukunft zu machen. Er spürte die wachsende Kluft zwischen Kazuto und dem Orden und fragte sich, wohin dies führen würde.

Nach ihrer Rückkehr zum Jedi-Tempel nahmen beide ihre täglichen Aufgaben wieder auf. Doch Kazuto war nicht mehr derselbe. Er verbrachte viel Zeit vor den Tafeln, die verschiedene Hilfsanfragen anzeigten, immer auf der Suche nach der nächsten Gelegenheit, zu helfen.

Gideon beobachtete seinen Meister aus der Ferne und bemerkte, dass Kazuto immer öfter abwesend war, sowohl geistig als auch körperlich. Er nahm immer mehr Aufträge an, die ihn in die entlegensten Winkel der Galaxis führten.

Die beiden sprachen immer weniger miteinander, und wenn, dann nur über formelle Angelegenheiten. Doch trotz der Distanz zwischen ihnen spürte Gideon immer noch die tiefe Bindung zu seinem Meister. Er hoffte, dass Kazuto den richtigen Weg finden würde, bevor es zu spät war.

Mit jedem neuen Tag in der schillernden Metropole Coruscant fühlte sich Kazuto Tamotsu immer weiter von den Prinzipien des Jedi-Ordens entfernt. Während er offiziell immer noch den Titel eines Jedi-Meisters trug, fand er sich immer häufiger in den dunklen Ecken und schattigen Gassen der Stadt wieder, wo das schnelle Geld lockte und die Macht des Credis oft stärker war als die der Macht selbst.

Seine Aufträge variierten. Mal sollte er seltene Artefakte von einem Planeten zum anderen transportieren, mal wurde er gebeten, verbotene Medikamente zu schmuggeln, die in bestimmten Teilen der Galaxis dringend benötigt wurden. Jeder dieser Aufträge füllte Kazutos Taschen ein wenig mehr, und mit der Zeit entwickelte er einen Ruf als jemand, der Dinge erledigen konnte, egal wie riskant oder kompliziert sie auch sein mochten.

Doch nicht alle Geschäfte verliefen reibungslos. Bei einem besonders riskanten Deal auf Nar Shaddaa, der schmugglerischen Mondwelt, wurde Kazuto von seinem Geschäftspartner betrogen. Der Mann, ein zwielichtiger Händler namens Varlo, versuchte, ihm weniger als die vereinbarte Summe zu geben.

Kazuto, der normalerweise ruhig und bedacht war, spürte eine Welle der Wut in sich aufsteigen. Bevor er sich versah, hob er seine Hand und nutzte die Macht, um Varlo zu würgen. "Du wirst den vollen Preis zahlen", zischte er, während Varlo röchelnd um Luft rang.

Es dauerte nur wenige Sekunden, aber für Kazuto fühlte es sich wie eine Ewigkeit an. Schließlich ließ er Varlo los, der hustend und keuchend zu Boden fiel, aber schnell den vollen Preis hervorholte.

Gideon, der von diesem Vorfall hörte, konfrontierte Kazuto später. "Was ist mit dir geschehen?", fragte er, seine Stimme voller Sorge. "Das ist nicht der Weg der Jedi."

Kazuto sah ihn lange an, bevor er leise antwortete: "Vielleicht ist der Weg der Jedi nicht mehr mein Weg."

Die beiden Freunde standen sich gegenüber, eine wachsende Kluft zwischen ihnen, während die Lichter von Coruscant in der Ferne funkelten.

Die Zeit verging und Kazuto Tamotsus Geschäfte führten ihn immer tiefer in die Schattenwelt von Coruscant und darüber hinaus. Seine Verbindungen erstreckten sich von den höchsten Ebenen der Gesellschaft bis zu den tiefsten Abgründen der Unterwelt. Doch so weit er sich auch von den Prinzipien des Jedi-Ordens entfernte, die Macht war immer noch ein integraler Teil von ihm.

Eines Tages, nach einem besonders lukrativen Geschäft auf dem Planeten Cato Neimoidia, erhielt Kazuto einen dringenden Kommunikationsanruf. Es war ein Vertreter des Pyke-Syndikats, einer der mächtigsten kriminellen Organisationen in der Galaxis. Sie hatten Wind von einem seiner Deals bekommen und wollten einen Anteil daran. Als Kazuto sich weigerte, drohten sie, den Jedi-Orden über seine Aktivitäten zu informieren.

In den Tagen, die folgten, fühlte Kazuto den Druck von allen Seiten. Er wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis der Orden von seinen Machenschaften erfahren würde. Schließlich kam der Tag, an dem er vor den Jedi-Rat gerufen wurde.

Vor dem Rat stehend, sah Kazuto in die Gesichter der Meister, einige von ihnen waren einst seine Freunde und Mentoren. Ihre Blicke waren kalt und distanziert. Sie konfrontierten ihn mit den Beweisen seiner illegalen Aktivitäten und beschuldigten ihn, den Kodex verraten zu haben.

Mitten in der Anhörung wurde der Raum plötzlich von einem lauten Alarm unterbrochen. Die Lichter flackerten, und die automatischen Türen des Ratssaals verschlossen sich. Ein Techniker, der den Raum betrat, informierte die versammelten Jedi, dass es ein Problem mit dem Energiesystem des Tempels gebe und es einige Minuten dauern könne, bis alles wieder normal sei.

Gideon, der den Moment der Ablenkung erkannte, gab Kazuto ein Zeichen. Beide nutzten die Macht, um sich leise und unauffällig an den Ratsmitgliedern vorbei zu bewegen. Als sie einen weniger bewachten Korridor erreichten, beschleunigten sie ihr Tempo und suchten nach einem Ausgang.

Sie fanden einen alten Wartungsschacht, der sie aus dem Hauptgebäude des Tempels führte. Nachdem sie sich durch das Labyrinth von Tunneln und Gängen gewunden hatten, erreichten sie schließlich die Straßenebene von Coruscant und mischten sich unter die Menge, um nicht aufzufallen.

Fernab von den Augen des Jedi-Ordens, baute er sich ein neues Leben auf. Er wurde zu einem grauen Jedi, der sich weder der hellen noch der dunklen Seite der Macht verpflichtet fühlte. Er lebte als reisender Händler, der seine Geschäfte in der gesamten Galaxis betrieb, immer auf der Suche nach dem nächsten großen Deal.

Doch trotz seines neuen Lebens konnte Kazuto die Vergangenheit nie ganz hinter sich lassen. Die Erinnerung an den Orden, die Prinzipien, die er einst hochhielt, und die Freunde, die er zurückgelassen hatte, verfolgten ihn ständig. Doch er wusste, dass er seinen eigenen Weg gehen musste, einen Weg, der jenseits der schwarz-weißen Moral des Jedi-Ordens lag.