Captain Cutters Charismatischer Custom Character

Die meisten von euch kennen mich als Cutter, Thorn oder Thorin Brayme - in echt heiße ich Philipp, bin Mitte 20 und begleite euch schon seit über 2 Jahren auf CW:RP. Nach rund 10 Jahren Kampfsport ging es für mich an die Uni, später dann in den Beruf. Nun verbringe ich meine Zeit entweder im Fitnessstudio, auf CW:RP oder draußen mit den Leuten, die mir am wichtigsten sind. Ich würde mich als relativ ruhige Person bezeichnen, was wohl auch daher rührt, dass ich CW:RP schlicht zum Entspannen spielen kann. Aber ich denke ihr seid weniger wegen mir und mehr wegen meines CC hier - deswegen halte ich euch nicht länger auf!

Wie ihr sehen könnt, bin ich bereits ein relativ alter Hase auf CW:RP. Mein letzter Warn ist von 2017 und ich muss ehrlich sagen, dass ich keine Ahnung mehr habe, aus welcher Situation das Ganze entstanden ist. Ich gehe aber davon aus, dass fast 8 Jahre mehr als genug Zeit sind, um über diesen kleinen Fehltritt hinwegzusehen.

Selbstverständlich habe auch ich ein Leben außerhalb von CW:RP (Blasphemie, ich weiß). Entsprechend sind die hier angegebenen Zeiträume die, in denen ich bei Lust und Verfügbarkeit anzutreffen bin. An freien Tagen bin ich gerne auch mal früher auf dem Server, wenn die Arbeit doch etwas mehr stresst, eben etwas weniger. Das ist denke ich aber bei jedem so.

Aktiv bin ich seit August 2022, also deutlich länger als die Mindestzeit von einem Monat.

Die Erlaubnis der Einheitsleitung (Oninoni) liegt vor.

Ich möchte hier ein wenig auf mein bisheriges RP als ST CPT Thorn eingehen. Cutters RP findet ihr ja schließlich in der RP-Story weiter unten.

Als ich in den ST zum CPT wurde, hieß es, dass es schade wäre, wenn Thorn unbesetzt bliebe. Kurzerhand habe ich mich (unnötigerweise) beworben und den Lore Char bekommen. Nun gibt es in der Lore relativ wenig Informationen zu Thorn, vor allem, was seine Persönlichkeit und andere Einsätze angeht. Was klar war: Ich wollte den Charakter als disziplinierten Klon spielen - dieses Verhalten legte er auf Scipio an den Tag und ich war mir sicher, dass er auch außerhalb des Kampfes so auftreten würde.

Da ich Cutter zuvor eher locker und lustig spielte, war Thorn eine willkommene Abwechslung und auch eine willkommene Herausforderung. Strikt und streng zu sein war manchmal gar nicht so einfach, vor allem nicht, wenn man eigentlich nett sein wollte. Langsam habe ich mich aber an das RP gewöhnt und Gefallen daran gefunden, nicht immer nur für jeden Spaß zu haben zu sein - Thorn befindet sich als Soldat in einem Krieg und ich denke, dass ich durch den Charakter sehr viel bezüglich guten Roleplays gelernt habe.

Brayme ist ein Jedi, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich bezeichne ihn oft liebevoll als "Kodexslut", weil ich das RP gerne sehr darauf ausrichte. Auch, wenn der Charakter doch sehr passabel im Lichtschwertkampf ist, bemüht er sich, die Ruhe selbst zu sein. Mit Brayme wollte ich eine Art Ruhepol als Charakter schaffen, der ebenso locker Spaß haben, wie er sich ernst an den Kodex halten kann. Es hat was, in seinem RP durch gewisse moralische Schranken gebunden zu sein und sich daran zu halten.

Während Freundschaften natürlich auch unter Klonen möglich sind, sind sie primär immer noch Soldaten in einem Krieg. Mit meinem Jedi Charakter, der bereits lange vor den Klonkriegen im Orden war, kann ich ein viel entspannteres RP an den Tag legen und auch das verkörpern, was ich unter einem Jedi verstehen würde: Freiheit von Vorurteilen, Mitgefühl und Hilfsbereitschaft.

Auch, wenn ich diesen Charakter nur sehr selten spiele, habe ich ihn ins Herzen geschlossen. Mit Ghotmaan wurde ich zum ersten Mal Anwalt (daher auch der Name á la Saul Goodman, denn wenn du Ärger mit dem Gesetz hast, ist Thales Ghotmaan). Wenn ihr euch ein Bild machen wollt: Thales ist ein Rodianer mit der Persönlichkeit, die äquivalent zu gewachsten, zurückgekämmten Haaren und einem billigen Parfüm ist. Nicht ohne Grund liegt ein Disruptor im Lager, denn manchmal müssen wichtige Zeugen eben wortwörtlich verschwinden.

Ich nahm mir wie oben beschrieben ein Beispiel an der Filmfigur Saul Goodman und richtete auch meine Herangehensweise daran aus. Ghotmaan war der Charakter, mit dem ich etwas über die Stränge schlagen konnte. Brayme und Thorn waren gesetzestreu, keine Frage, aber mit meinem Rodianer standen mir die Türen in die kriminelle Unterwelt offen. Ich war (und bin) kein Freund von stupiden Anschlägen und habe entsprechend immer versucht, unbemerkt zu bleiben. Man munkelt, Thales wurde zuletzt gesehen, wie er das Kanalwasser Coruscants als Wunderheilmittel verkaufte - wahrlich tief gefallen.

Erklärung (in der RP-Story, aber für die Übersichtlichkeit noch einmal hier):

Cutter ist dem Kanzler, wie die allermeisten ST, treu ergeben. Das Logo des Senats auf dem Helm soll diesen Stellenwert symbolisieren. Direkt daneben verläuft eine Linie vom Kopf bis hin zur Brustplatte, wo sich eine zweite Linie anschließt. Im HSG wurde Cutter bewusst, dass bereits eine kleine Veränderung, wie das drehen des Kopfes, den Unterschied zwischen und Leben und Tod bedeuten kann - den Unterschied, ob eine Gefahr rechtzeitig bemerkt wird, oder nicht. Er realisierte im HSG umso mehr, dass unkonventionelle Taktiken entscheidend sein können. Um dies zu reflektieren, ist auch die Bemalung seiner Rüstung in Teilen asymmetrisch. Die Linien auf der Linken Schulterplatte sind eine Erinnerung an die scharfen Krallen Lossks, die sich dort in seine Rüstung gruben.

Erklärung (in der RP-Story, aber für die Übersichtlichkeit noch einmal hier):

Ähnlich wie bei seiner Rüstung, wollte Cutter eine asymmetrische Bemalung haben. Er lernte im HSG, wie essentiell ein Sicherheitsabstand sein kann und ist nun fast auf eine paranoide Art darauf fixiert. Den Schriftzug "Abstand" brachte er deswegen auch hinten an seinem Kama an - dort, wo er keine Augen hat.

Tagebucheintrag 1 – ST PVT 60-3572 – Stand: Früh 22 VSY – Verfasst: Früh 21 VSY

Das strikte Befolgen geregelter Abläufe und Prozeduren prägte die Ausbildung. So wie alle Klone wurden wir zu Gehorsam, zu Disziplin, zu Loyalität erzogen – dennoch schien darauf mehr Wert gelegt zu werden, als bei anderen Einheiten. Die Shock Trooper waren nämlich nicht dafür gedacht, in den direkten Kampf zu ziehen; unser Schlachtfeld war zunächst im Herzen der Republik und deren Systeme. Unsere Feinde waren nicht etwa kalte Metallhaufen, wie unsere Brüder es auf Geonosis erfahren sollten, sondern Lebewesen, Bürger, sogar unsere eigenen Kameraden. Von uns wurde erwartet, ohne Zögern gegen jeden vorzugehen, der es wagte, die Gesetze der Republik zu brechen. Die Ausbildung ließ an diesem Fakt keinen Zweifel, doch noch hatte der Krieg nicht begonnen – unser Wissen war theoretisch, unsere Loyalität noch nicht unter Druck, unsere Herzen noch nicht in der Zerreißprobe zwischen Mitgefühl und Regeltreue.

Nur wenige Tage nach Ende meiner Grundausbildung: Geonosis. Meine Einheit wurde als kleines Kontingent auf eine Venator im Orbit um den Planeten stationiert. Ich wusste nicht, ob ich neidisch auf meine Brüder sein sollte, die für die Republik in den Kampf ziehen durften, oder ob ich mich glücklich schätzen konnte, fernab der Kämpfe in Sicherheit zu sein. Letzteres sorgte bei Mitgliedern anderer Einheiten für Unmut – wir blieben vom Leid und den Verlusten unserer Brüder verschont. Einige ST reagierten darauf mit Arroganz und Hochmut, sie fühlten sich als etwas Besseres. Andere, darunter auch ich, litten unter dem Anblick. Stündlich rotierten die Truppen von der Planetenoberfläche – verdreckte Rüstungen, schwere Wunden, Tote. Ich schämte mich, denn unsere Rüstungen glänzten noch in weiß und rot, keine Spur der brutalen Kämpfe, denen unsere Brüder ausgesetzt waren.

Dennoch, unsere Befehle zu dieser frühen Stunde der Klonkriege waren klar: Wir sollten dafür sorgen, dass die Truppen kämpfen, dass sie sich an Befehle halten, dass sie nicht desertieren. Sicherlich keine ruhmvolle Aufgabe, doch zweifellos notwendig. Die Kaminoaner waren zwar die besten auf ihrem Gebiet, jedoch keineswegs perfekt. Während die meisten Klone ohne Zögern für die Republik ihr Leben lassen würden, setzten die Schrecken des Krieges einigen wenigen offenbar zu. Ein Clone Trooper, scheinbar von seiner ersten Schlacht traumatisiert, weigerte sich, ein zweites Mal den LAAT zur Planetenoberfläche zu betreten. „Das ist nicht wie die Simulationen!“ schrie er durch den Hangar, offensichtlich in einem Versuch, seine Brüder zu warnen. Eine gefährliche Situation, denn der Klon könnte die Moral der gesamten Besatzung beschädigen, bis hin zum Aufstand – jedenfalls dachte ich mir das in diesem Moment. Im Nachhinein? Naja, er hatte Recht. Tod, Verstümmelung, Verderben; all das war zwar Teil der Ausbildung, es wäre aber gelogen zu sagen, dass ich kein Unbehagen verspürte bei dem Gedanken, was meinen Brüdern widerfuhr - offensichtlich war der reale Einsatz brutaler und dreckiger als das, was wir geübt hatten. Aber ich erwähnte bereits: In dem Moment zählten nur unsere Befehle. Dank unserer erweiterten Nahkampfausbildung gelang es uns, schließlich waren wir auch zu dritt, den Klon zu fixieren und abzuführen. Ich verstand nicht, weswegen er sich in diesem Moment beruhigte – erst einige Tage später leuchtete es mir ein: Jeden Tag, den er in einer Zelle verbrachte, war ein Tag an dem er nicht Kämpfen musste. Dennoch, stand ihm die Sorge über seine Brüder ins Gesicht geschrieben – und womöglich auch Unverständnis den ST gegenüber. Waren wir mit Schuld daran, dass so viele unserer Kameraden in den Tod geschickt wurden? Dieser Gedanke machte mir zu schaffen und führte am Ende dieses Tages auch dazu, dass ich meinen Rufnamen erhielt.

Während meines Wachdienstes im Zellentrakt beobachtete ich die Architektur genau: Doppelte Strahlenschilder, Panikknöpfe, Ausgangsschleuse – das Gefängnis war sicher und ich war bewaffnet. Mitgefühl regte sich in mir als ich realisierte, dass der Klon keine Chance hatte, den Trakt auch nur ansatzweise zu verlassen, aber dennoch gefesselt in seiner Zelle verweilen musste. Er war immer noch mein Bruder und ich erinnerte mich daran, wie andere Einheiten aufgrund unserer Kälte auf uns herabblickten. So wollte ich auch sein – kalt und strikt – doch nur zu denen, die das auch verdienten. Doch der Klon? Er hatte schließlich nur Angst. Während ich ihn sicherlich nicht freilassen würde (schließlich hatte er gegen geltendes Recht verstoßen), konnte ich seine Zeit im Gefängnis doch wenigstens ein wenig milder gestalten. Ich erhob mich von meinem Posten und näherte mich seiner Zelle. Als ich das Strahlenschild öffnete wanderte sein Blick zu der kurzen Klinge, welche ich in der Hand hielt – ich sah in seinem Gesicht weder Angst, noch Wut. Stattdessen Wehrlosigkeit. Meine Stiefel hallten auf dem Durastahlgitter des Zellenbodens wider, als ich zu dem Seil trat, welches den Klon an der Zellenwand fixierte. Ich spürte die Erleichterung im Raum, als ich das Seil durchtrennte und den Raum verließ. Ich bildete mir ein, ein leises „Danke“ zu hören, doch die Stimme des Klons wurde durch die Schritte meines Kameraden unterbrochen, der mich wohl bei meiner Aktion beobachtet hatte. Er ließ einen Seufzer aus, welcher mir seine Unentschlossenheit über die Tat offenbarte. Er schaute das Messer an, welches ich wieder an meinem Gürtel verstaut hatte und sagte nur „Hmph.. bist ja ein wahrer Cutter.“ Ein schmunzeln breitete sich unter meinem Helm aus, als ich zu meinem Posten zurückkehrte. Der Rest des Tages sollte für mich ereignislos verlaufen, dennoch bewegte mich die Unruhe des Wissens, was meine Brüder auf Geonosis in diesem Moment erleben mussten.

Falls jemand dieses Tagebuch liest, erwartet keine genaue Beschreibung meines Dienstes. Paragraphen, Tribunale und Festnahmen sind Alltag – schaut ins Holonetz, dort seht ihr genug davon. Nein, dieser Text ist für mich. Und für diejenigen, die in uns Klonen nicht nur das gefühllose Pendant zum Kampfdroiden sehen. Ja, wir befolgen Befehle, denn wir sind gute Soldaten. Wir befolgen sie auch dann, wenn sie gegen unsere Interessen stehen. Mit der Zeit erkannte ich aber, dass genau eine Sache uns besser machte als die Maschinen der Separatisten: Die Fähigkeit, zu denken, uns anzupassen und manchmal auch gegen unsere „Programmierung“ zu handeln, wenn dies denn nötig war. Unkonventionell? Sicherlich. Effektiv? Ebenfalls sicherlich.

Tagebucheintrag 3 – ST CPT 60-3572 Cutter – Stand: Spät 21 VSY – Verfasst: Spät 21 VSY

Für diejenigen, die das Lesen, sind nur wenige Augenblicke vergangen. Für mich waren es Monate seit meinem letzten Eintrag und noch länger seit meinem Ersten. Ich schreibe, während ich an Bord eines Nu-Class Shuttles auf dem Weg in das Hochsicherheitsgefängnis auf Coruscant sitze. Nicht etwa als Gefangener, sondern als zukünftiger Leiter eines Zellentraktes. Aber dazu später mehr.

Bis auf einige wenige Einträge in meinem Tagebuch, habt ihr mich zuletzt als Private erlebt. Zum Captain ist das ein großer Sprung, also lasst es mich erklären. Geonosis endete fast so schnell wie es begann. Die Shock Trooper wurden, nun da der Gehorsam der Klone bewiesen war, größtenteils abgezogen – nach Coruscant und in andere republikanische Kernwelten. Diejenigen von uns, die bereits Erfahrung hatten oder besonders vielversprechend waren, wurden Teil der Coruscant Guard unter Commander Fox. Als ich damals auf dem Planeten ankam, war ich bereits zum Corporal aufgestiegen und leitete, nach einiger Zeit, gemeinsam mit unseren Unteroffizieren die Trainingseinheiten der Neuzugänge. Während die Grundausbildung eine solide Basis bildete, verlangte Coruscant eine ganz eigene Taktik. Nirgendwo sonst gab es solch eine Mischung aus arm und reich, aus gesetzestreu und kriminell, aus Gut und Böse. Der Krieg beunruhigte die Bevölkerung und die Investitionen darin verhinderten Wachstum und Wohlstand in den zivilen Bereichen. Bald kamen die lokalen Sicherheitskräfte nicht mehr mit dem Anstieg an Unruhen und Kriminalität zurecht – wir wurden zur Hilfe ermächtigt. Nach einiger Zeit in der Riot Control Unit der Coruscant Guard, in welcher zahlreiche Aufstände in den unteren Ebenen meinen Dienst prägten, stieg ich letztendlich zum Sergeant Major auf. Vorerst hatte ich genug von der Unterwelt Coruscants gesehen: Während offene Kampfhandlungen eine Seltenheit waren im Vergleich zu der Front mit den Separatisten, fanden unsere Kämpfe im Schatten statt. Nicht nur ein Mal kam mein Trupp am Ort eines Status 9 an, nur um die dortigen ST mit Stichwunden in den Lücken ihrer Rüstung am Boden zu sehen. Wenn diese überhaupt noch Rüstungen trugen. Die Stimmung hatte sich zugespitzt, republikanische Ausrüstung war auf dem Schwarzmarkt heiß begehrt. Weitere Vollmachten für den Kanzler und kurz danach auch für uns, ließen nicht lange auf sich warten. Wir wurden aggressiver in unserem Vorgehen, griffen öfter zur Waffe und fingen an, ganze Ebenen unter Generalverdacht zu stellen. Während dies aufgrund krimineller Brennpunkte nicht ungerechtfertigt war, musste ich an meine Anfänge denken – war es das wert, oder verloren wir nur weiter unsere Menschlichkeit?

Nun ja, für den Gedanken war kaum Zeit – als Sergeant Major wurde ich abgezogen und wieder zu den Shock Troopern versetzt. Meine LEOS-Ausbildung stand an. So wie jeder Soldat, der innerhalb der Einheit diese Prüfung ablegte, hatte ich bereits einige Erfahrung gesammelt und entsprechend wenig Mühe, zu bestehen. Mit Erlangen der LEOS-Berechtigung änderte sich auch mein Fokus. Meine Aufgabe war es nun nicht mehr nur, das Gesetzbuch durchzusetzen, sondern auch Mitglieder meiner Einheit zu überwachen. „Ironisch“, dachte ich mir „ein ST für die ST.“ Dennoch nahm ich diese Pflicht sehr ernst. Ich erwähnte in meinem ersten Eintrag bereits die Arroganz einiger meiner Brüder. Mit dieser Arroganz ging häufig auch die Tendenz einher, unverhältnismäßig hart durchzugreifen. Wer bis hierhin aufgepasst hat der weiß, dass ich Mitleid mit denjenigen habe, die aufgrund ihrer Angst, aufgrund ihrer Menschlichkeit, in Konflikt mit dem Gesetz geraten. Als LEOS hatte ich die Möglichkeit, endlich zu handeln! Dies tat ich auch eine Zeit lang, wenn auch nicht immer gleich gut. Ich erwähnte, dass wir Klone keine Maschinen sind – das zeigte sich auch weiterhin. Wie bei den meisten anderen Klonen, änderte sich meine Persönlichkeit im Laufe der Monate, ich wurde nachsichtiger, entspannter, aber auch unaufmerksamer; das würde mir später teuer zu stehen kommen.

Die Gegenwart, mein Flug ins HSG, rückt näher. Ich war vor kurzer Zeit zum First Lieutenant befördert worden. Dies mag wie ein großer Sprung scheinen doch seit dem letzten Absatz sind erneut einige Monate vergangen. Ich hatte bereits vor eine Weile die Leitung über die Riot Control Unit der 4. Flotte übernommen, was meinen Aufstiegschancen sicherlich nicht schadete. Das Kernelement meiner Ausrüstung, den Elektrostab, beherrschte ich zu diesem Zeitpunkt bereits – hierzu trugen die zahlreichen Trainingseinheiten mit den Jedi der Flotte sicherlich bei. Während ich nicht von mir behaupten würde, einem talentierten Jedi überlegen zu sein, bewies ich mich dennoch mehrmals im Training sowie im Kampf. Den Stab gegen meine Brüder einsetzen zu müssen blieb mir, bis auf einige wenige Ausnahmen, glücklicherweise erspart.

Wir haben soeben den Hyperraum verlassen, weswegen ich zum Ende kommen möchte. Auf einzelne Ereignisse einzugehen, erscheint mir hier wenig sinnvoll. Einerseits sind viele meiner Tätigkeiten Alltag – andererseits sind die meisten der interessanteren Geschichten klassifiziert, also nichts für mein Tagebuch. Trotzdem gibt es einschneidende Momente, die ich hier festhalten möchte – für mich alleine und für jeden, der die Brüder in diesem Abschnitt ebenfalls kennt:

Commander Fox, Major Haraca und Captain Thorn, drei meiner mittlerweile engsten Vertrauten, nahmen mich früh an die Hand und zeigten mir nicht nur ein Mal was es bedeutet, angemessen hart durchzugreifen. Lieutenant Kaubob, welcher bei einem Aufstand ums Leben kam, brachte mir Mäßigung bei und betreute mich von Anfang an. Meine gesamte Einheit auf der 4. Flotte zeigt Loyalität. Wenn ich ihnen nicht persönlich dafür danken kann, dann hier.

Wir landen gleich, wir sind nun wieder in der Gegenwart. Nun ja, fast. Erst vor einigen Stunden wurde ich zum Captain befördert – eine Nachricht, welche mich im Moment nicht nur mit Freude erfüllt. Während ich mich geehrt und meiner Pflichten bewusst fühle, schmerzte der mit der Beförderung einhergehende Umstationierungsbefehl sehr. Nicht etwa (nur), weil das HSG ein verhasster Posten ist, sondern weil ich meine engsten Brüder verlassen musste. Doch „gute Soldaten befolgen Befehle, für den Kanzler!“, dachte ich mir. Der Abschied war in soldatischer Manier kurz und formell und ich wusste, dass ich die zwielichtigen Gestalten auf Coruscants unteren Ebenen gegen Mörder, Hochverräter und Terroristen tauschte. Das stelle ich mir zumindest unter dem HSG vor – wie es wirklich wird, werde ich bald sehen.

Tagebucheintrag 5 – ST CPT ARC-3572 Cutter – Stand: Ende 21 VSY – Verfasst: Anfang 20 VSY

Meine Entlassung aus der Medbay folgte wenige Tage später. Unsere medizinischen Möglichkeiten überraschten mich jedes Mal aufs Neue. Es tat gut, den Major wiederzusehen, auch, wenn er sich den ein oder anderen schnippischen Kommentar nicht sparen konnte. Nachdem ich von den Ereignissen des Tages erzählt hatte, stand Haraca auf, trat an die Liege und sagte grinsend: „Also das mit dem Jetpack üben wir nochmal, ja? Ich hab noch ein altes Jumppack, vielleicht zeig ich dir mal, wie man das benutzt“. Ich würde gerne sagen, dass Lachen in meinem Zustand geschmerzt hat, doch ehrlich gesagt lachte ich seit diesem Tag nicht mehr. Es gab Brüder, die weitaus schmerzhaftere Verluste erlitten als ich, die weitaus schwerer Verletzt wurden – dennoch gab ich mir die Schuld an den Geschehnissen des Tages und ich machte meine fehlende Aufmerksamkeit dafür verantwortlich. Ich nahm mir vor, meine Deckung von nun an nicht mehr herunterzulassen, egal, wer mir gegenübersteht. Dennoch, das Angebot des Majors klang gut – da wir jedoch Shock Trooper waren wussten wir auch, dass dies nicht so einfach möglich sein würde; schließlich konnte ich nicht einfach so mit dem Training an einem Jump Pack beginnen, das Gesetz lässt solche Eskapaden nicht zu. Ich teilte zu diesem Zeitpunkt die Zuversicht des Majors nicht als dieser meinte: „Das wird schon genehmigt, da bin ich sicher.“

Im Nachhinein hätte ich ihm glauben sollen. Nicht nur ich gab in den folgenden Tagen meinen Einsatzbericht an das ROK und das Justizministerium, auch die restlichen Soldaten meiner Truppe aus dem HSG schilderten die Geschehnisse, wenn auch nur aus der Sicht der Kommandozentrale. Meine Eskapaden schienen nicht unbemerkt geblieben zu sein, denn einige Tage später erhielt ich eine Vorladung zu einem Untersuchungsausschuss des Justizministeriums. Es sollte geklärt werden, wie es zu dem Vorfall kommen konnte und ich hatte vor, volle Transparenz zu zeigen – das war ich den Gefallenen schuldig. Während meiner ursprünglichen Unachtsamkeit mit Missgunst begegnet wurde, weiteten sich die Augen der Inspekteure, als ich die sehr unkonventionellen Methoden beschrieb, mit denen ich mich durch das Gefängnis gekämpft hatte. Während ich nicht sicher sagen konnte, woher diese Kreativität kam, hatte ich eine Vermutung: Die ständige Arbeit mit dem RSGB und in Tribunalen hatte mir gewisse Denkmuster verliehen – Denkmuster die darauf ausgelegt waren, Lücken zu finden, andere Auslegungen zu erkennen, zu interpretieren. Ich denke es war das, was mir meine Aktionen an diesem Tag ermöglicht hatte. Geprüft wurde in diesem Ausschuss auch, ob ich gegen geltendes Recht verstoßen hatte. Es war die richtige Entscheidung gewesen, den Weequay am Leben zu lassen – eine Exekution hätte mich meinen Posten gekostet, ganz zu schweigen davon, dass ich immer noch ein ST war und meine treue dem Gesetz und dem Kanzler galt. Die Ausrüstung, welche ich aus der Asservatenkammer entwendet hatte, war mir zwar nicht zugewiesen, doch der Ausschuss schien sich einig: Ich hatte deutlich innerhalb meines Notwehrrechtes gehandelt – meine zahlreichen Knochenbrüche waren Beweis genug dafür. Mit gemischten Gefühlen verließ ich den Saal, war mir jedoch sicher, dass die Ergebnisse dieser Untersuchung auch dem ROK vorgelegt werden würden – in den kommenden Tagen würde über meine weitere Laufbahn entschieden werden.

Der Appellplatz auf der Militärbasis im Senatsdistrikt war früh am nächsten Morgen von leichtem Nebel umgeben. Wie angeordnet, war ich pünktlich angetreten, als sich der Nebel teilte und das Röhren von Triebwerken den Anwohnern den wohlverdienten Schlaf raubten. Ein Nu-Class Shuttle setzte unweit vor mir auf und öffnete prompt die Luke. Ich erkannte zunächst die Form einer Offizierskappe, dahinter die Silhouette eines Airborne-Helms. Vor mir standen nun ein unbekannter Taktiker des ROK, sowie Major Haraca – eine Vorstellung hielt der Taktiker für unnötig, denn er begann sofort: „Ich habe Ihren Bericht gelesen Captain und war mir unsicher, was ich von Ihnen halten soll. Einerseits haben Sie sich anfänglich nicht mit Ruhm bekleckert, andererseits zeigten Sie anschließend genau das, was wir von herausragenden Soldaten erwarten.“ Er blickte an die noch verheilende Wunde an meinem Kopf, welche ein Andenken an meinen Zusammenstoß mit dem Geländer war und fügte hinzu: „Nun ja... zumindest in den meisten Punkten. Wie dem auch sei, ihr Dienst endet hier nicht. Ich habe sie für eine erweitere Ausbildung als ARC-Trooper vorgeschlagen – ihre unkonventionelle Art sagt mir, dass sie sich in dem Programm sehr wohl fühlen werden.“ Mit diesen Worten trat er ab und überließ dem Major alles weitere. Zeit für viele Worte gab es nicht, denn der Flugplan des Shuttles sah eine baldige Rückkehr vor; mit mir an Bord, sollte es zurück nach Kamino fliegen, wo ich die ARC-Ausbildung antreten sollte.

Das Wetter, Überraschung, war stürmisch, als ich den vierten Trainingstag antrat. Bisher wurden uns nur Grundlagen der Ausrüstung erklärt – wie bediene und warte ich eine Westar, worauf muss ich beim Jumppack achten, wie töte ich mich mit der Vibroklinge nicht selbst? Zumindest mit der Klinge hatte ich kaum Probleme, denn durch meine erweiterte Nahkampfausbildung ließen sich viele Prinzipien des kurzen Elektrostabs auf das Vibromesser übertragen. Auch mit der Westar freundete ich mich immer weiter an – es hatte sich gelohnt, mittlerweile über ein Jahr lang auf fliehende Straftäter zu schießen, denn meine Zielgenauigkeit war vor allem bei beweglichen Zielen vielversprechend. Die größten Schwierigkeiten bereitete mir mit Abstand das Jumppack. Vielleicht lag es an der etwas schwereren RCT-Rüstung, vielleicht lag es an mir – während ich Start und Landung einigermaßen im Griff hatte, war die Stabilität im Flug eine andere Geschichte. Tage vergingen und ich wurde kaum besser – noch konnte ich meinem Frust Einhalt gebieten, doch mein Unmut war dennoch sichtbar. Nach einem weiteren wackligen Flug nahm mich mein Ausbilder zur Seite – zwar zufrieden mit den restlichen Aspekten meines Trainings, war er offenbar von meiner Leistung mit dem Jumppack enttäuscht. „Hör zu, ein ARC ist keine halbe Sache. Es reicht nicht, halb gut zu sein. Du hast den richtigen Kampfeswillen, die Kreativität, die Präzision; aber du verkrampfst beim Fliegen, man könnte fast meinen, du hättest Angst davor! Ein ARC, der Angst vorm Fliegen hat! Ha!“

Ich wusste, dass dieser Kommentar seine Art der Ermutigung sein sollte, weswegen ich ihn auch so aufnahm. Was jedoch viel wichtiger war: Er hatte Recht. Durch mein Tagebuch zogen sich Geschichten meiner Menschlichkeit – nun war ich an einer ähnlichen Stelle, wie der Klon aus meinem ersten Eintrag; ich hatte Angst. Der Sturz von der Plattform im Gefängnis, der Flug mit anschließendem Aufprall – etwas in mir wehrte sich gegen das Fliegen und beeinflusste mein Handeln. Ich würde gerne behaupten, ich sei ein stets tapferer Soldat, voller Mut und Selbstvertrauen – doch ich war nicht perfekt. Aber das Lob an meinem Kampfeswillen motivierte mich. Ich würde nicht so einfach aufgeben. Wir Klone, egal ob ARC oder nicht, sind beachtliche Kämpfer; manche von uns sogar beachtliche Einzelkämpfer – aber es gibt nicht grundlos so viele von uns. Wir wurden dazu gemacht, gemeinsam in die Schlacht zu ziehen, uns gegenseitig zu helfen; davon war ich überzeugt. Ich schämte mich also nicht, als ich die in weiß gehaltene Medbay betrat und mich um eine psychiatrische Behandlung bemühte. Ich wusste, dass die Kaminoaner keine Freunde solcher Maßnahmen waren (vielleicht sahen sie mich sogar als defekt), doch als „Eigentum“ der Republik und als angehenden ARC-Trooper standen sie mir zumindest nicht im Weg.

Während mein Training die folgenden Tage weiter fortschritt, sprach ich auch täglich, teilweise mehrere Stunden, mit diversem medizinischem Personal. Über das Fliegen, über Angst, über Mut, über Durchsetzung, über das Loslassen. Es tat gut, darüber zu sprechen, auch wenn es eine neue Erfahrung für mich war, mich zu öffnen. Das Jumppack wurde in den nächsten Flugeinheiten immer mehr ein Teil von mir – ein Teil, welches ich akzeptierte und von dem ich wusste, dass es mich ebenso gut retten wie umbringen könnte. Doch je sicherer ich im Umgang damit wurde, desto mehr verschoben sich die Chancen zu meinen Gunsten.

Die folgenden Tage und Wochen übte ich stetig weiter, der grundlegende Umgang mit meiner Ausrüstung war nun jedoch nur noch ein kleiner Teil des Trainings. Abgelöst wurden diese Übungseinheiten durch das, was uns zu wahrlich herausragenden Soldaten machen sollte: Strategie, Taktik, eigenständiges Denken. Während es Klone gab, die von Grund auf zum selbstständigen und unkonventionellen Handeln erzogen wurden, mussten wir unsere Angewohnheit der strikten Protokolltreue wieder verlernen – oder zumindest lernen, diesen Teil von uns abzuschalten, wenn es die Situation erforderte. Statt Schießübungen durchzuführen, wurden wir in sich rapide verändernde Simulationen gesteckt – aus einem Feind wurden plötzlich 5; aus einem übersichtlichen Stadtgebiet ein undurchsichtiges Schlachtfeld im Nebel. Aus unserem Blaster plötzlich wertloser Schrott. Wir lernten jedes Detail unserer Ausrüstung kennen, wie sie zusammengebaut war und welches Bauteil welche sekundäre Verwendung hatte. Die Gaskartusche unserer Waffe? Ein improvisierter Sprengsatz. Die Antenne unseres Comlinks? Mit ein paar Handgriffen ein Kurzstrecken-Störsender. Das Denken außerhalb unserer „Programmierung“ war das Schlagwort und wir wurden mit jedem Tag besser darin. Während wir in den ersten Simulationen noch regelmäßig versuchten, mit dem Kopf durch die Wand zu rennen, wurden die Herausforderungen täglich einfacher – oder vielmehr: Wir wurden besser. Wir lernten uns anzupassen und dort, wo es nötig war, aus unseren bisherigen Denkmustern herauszubrechen. Als ARC-Soldaten sollte es nicht nur unsere Ausrüstung sein, die uns zu ernstzunehmenden Kämpfern machte – wir selber sollten eine Waffe werden, ungeachtet der Umstände. Diesen Weg beschritten wir nun mit jeder vergangenen Trainingseinheit weiter.

Wochen später näherte sich die Ausbildung dem Ende. Ich war bei Weitem nicht der beste Kandidat, doch ließ auch zahlreiche Mitstreiter hinter mir. Das war mir in diesem Moment jedoch egal, denn dies war kein Wettbewerb, es war Vorbereitung auf Krieg. Es ging nicht darum, der Beste zu sein, es ging darum, besser als der Feind zu sein – und das waren wir allesamt. Mit Stolzer Brust empfing ich die ARC-Auszeichnung und die Pauldrons, sowie den Rest meiner ARC-Ausrüstung. Dazu zählten nicht nur zusätzliche Rüstungsplatten, sondern auch Arm- und Schienbeinschoner, ein Visor gegen Blendeffekte und noch weitere kleine Gadgets, wie Munitionstaschen und Granatengurte, die mir im Einsatz helfen würden. „Hast du also doch noch gelernt zu fliegen… gut, gut.“, bekam ich von meinem Ausbilder zu hören, als er mir salutierte. Er war kein Mann, der großes Lob aussprach, ich wusste also, dass dies der höchste Grad der Anerkennung war, zu dem er fähig war.

Zurück in meiner Baracke widmete ich mich - wie die meisten anderen Soldaten aus der ARC-Ausbildung, meiner Rüstung. Die meisten von uns hatten eine Geschichte erlebt, die nicht spurlos vorbeiging. Genetisch mögen wir Klone alle gleich sein, doch ein Drang nach einem Funken Individualität war dem Großteil von uns inne. Viele meiner Brüder mussten nach dieser Zeit auf Kamino nachdenken - alleine. Ihre Rüstung, die noch kalt und unpersönlich war, nahm langsam Farbe an. Bemalt mit den Erfahrungen, den Erfolgen, aber auch den Lektionen und der Trauer des letzten Kriegsjahres. Ich tat es ihnen gleich. Der Senat, meine Loyalität zum Kanzler, bekam einen Platz ganz oben auf meinem Helm. Direkt darunter sollte mein Visor rot rein - die Farbe meiner Einheit und ein Symbol für die Kameradschaft, die ich (wortwörtlich) so nie aus den Augen verlieren wollte. Unkonventionalität und Asymmetrie in meinem Handeln retteten mir im HSG das Leben und sollten so auch meine Rüstung zieren. Ein Arm rot, der andere nahezu weiß. Ein Holster rot, das andere weiß. Ein Bein... nun ja, ihr versteht schon. Ich war immer noch der alte Cutter, der ich auch vor dem HSG war - nur war diese Persönlichkeit viel tiefer in mir versteckt als zuvor. Ich atmete durch, nachdem ich mit meiner Rüstung zufrieden war und malte mir aus, wohin mich dieser Krieg noch führen würde.

Doch Krieg pausiert nicht, nicht einmal auf Kamino. Kaum hatte ich diesen Gedanken begonnen, erreichte mich bereits ein Umstationierungsbefehl – meine Fähigkeiten wären im HSG nun verschwendet, hieß es. Ich sollte zurück auf die 4. Flotte geschickt werden, da diese in ihrer Rotation regelmäßig den Senatsdistrikt bewachte. Dort, so hieß es weiter, sei die Terrorgefahr so hoch wie nie und es seien womöglich unkonventionelle Maßnahmen notwendig. „Genau nach meinem Geschmack“, dachte ich mir, als ich meine Sachen packte und mit vorsichtiger Vorfreude, meine Kameraden wiederzusehen, in Richtung der Landeplätze lief.