Bewerbung zum Warrant Officer | Dominance

Hiermit bewerbe ich mich zum Warrant Officer in der Republik Navy. Im Folgendem findet ihr alle bewerbungsrelevanten Informationen.

Mein Weg zu den Dicwat Brüdern

Ich war noch ein Kind, als ich zum ersten Mal von der Lucumba hörte. In den unteren Ebenen Coruscants gibt es nicht viele Orte, die sich herumsprechen, ohne dass jemand erschossen oder festgenommen wird. Aber die Lucumba? Das war etwas anderes. Sie war... ruhig. Ehrlich. So ehrlich, wie ein Ort in dieser Tiefe eben sein kann.

Ich war vielleicht elf oder zwölf, als ich dort das erste Mal auftauchte. Hungrig. Dreckig. Ich hatte ein paar Essensreste aus einem verlassenen Stand geklaut und war auf der Flucht vor zwei Straßenjungs, die mir die Beute abnehmen wollten. Ich stolperte in einen Nebeneingang der Lucumba, zog mich zwischen leeren Kisten zusammen, dachte, ich käme unbemerkt davon. Stattdessen stand plötzlich jemand vor mir. Groß. Mit kaltem Blick. Ich war sicher, es sei vorbei.

Aber der Mann kniete sich zu mir runter, sagte nichts. Reichte mir einen Teller mit noch warmem Eintopf.

Das war Jo.

Seit diesem Tag wich ich nicht mehr von seiner und Chands Seite.

Die Brüder

Jo war der Lautere. Der, der den Raum betrat und jeder schaute hin. Chand war stiller, aber seine Augen – sie durchbohrten einen. Ich wusste schnell: Das hier war keine Straßengang. Das waren Männer mit Vergangenheit. Mit Verstand. Und sie ließen mich bleiben. Sie gaben mir Aufgaben. Brachten mir Dinge bei, ohne je zu sagen: „Jetzt lernst du das.“

Ich lernte, wann man redet und wann nicht. Wann man sich verteidigt und wann man sich duckt. Ich lernte, dass Loyalität in den Schatten mehr wert ist als jede Waffe.

Die Lucumba

Die Bar war wie ein Wesen. Sie atmete durch Neonlicht, durch die Gespräche ihrer Gäste, durch das ständige Surren der alten Technik. Und sie gehörte Jo und Chand. Ich half so gut ich konnte. Manchmal wusch ich Gläser, manchmal überwachte ich die Eingänge. Ich war nie offiziell Teil des Betriebs, aber jeder wusste, dass ich dazugehörte.

Ein Jahr lief alles gut. Und dann kamen sie.

Die Schatten

Ich erinnere mich genau an diesen Abend. Der Regen trommelte gegen das Dach, und ich war gerade im Lagerraum. Als ich die Stimmen hörte, wusste ich: Das hier war anders. Keine betrunkenen Glücksspieler, keine Händler. Das waren Jäger. Ich spähte hinaus und sah Jo, der ein Glas polierte, als wäre es das letzte, was ihn noch vor dem Zerbrechen bewahrte.

Sie verlangten Geld. Schutzgeld. Und ich sah an Chand, dass er schon drei Züge weiter dachte. Sie wussten, es war der Anfang vom Ende.

Die Zeit der Dunkelheit

Sie zahlten. Und bald reichte das Geld nicht mehr. Ich half, als wir die Lucumba umbauten. Ich war jetzt 15, vielleicht 16, aber ich fühlte mich wie 30. Ich beobachtete, wie Jo und Chand versuchten, etwas aufzubauen – nicht für sich, sondern für uns alle.

Dann kam die Wende. Statt zu fliehen, entschieden sie, weiter hineinzugehen. Jo übernahm, Chand plante. Ich sah, wie sie aufstiegen. Wie sie Respekt bekamen. Wie sie Kontrolle bekamen. Und ich war stolz, ein Teil davon zu sein.

Der Verrat

Ich hatte immer gewusst, dass Straße Loyalität bedeutet, solange sie nützt. Doch als die Schwarze Sonne verlangte, gegen die Republik zu kämpfen, zogen Jo und Chand eine Linie. Ich wusste, sie würden es nicht tun. Und ich wusste auch, was das bedeutete.

Als der Putsch begann, war ich vorbereitet. Ich hatte es geahnt. Ich warnte sie, wir flüchteten – mit nichts als ein paar Kredits, falschen Papieren und der Hoffnung, dass es da draußen noch etwas anderes gab als diese Welt aus Schatten.

Ein neuer Name, eine neue Familie

Sie nannten mich Uwe Dicwat. Offiziell adoptiert. Auf dem Papier ihr Sohn.

Ich war nie der biologische Sohn. Aber Familie? Das war ich schon lange. Chand behandelte mich wie einen Schüler, einen Partner. Jo wie einen Bruder, manchmal einen Verbündeten. Und ich? Ich hätte für sie gestorben.

Mit neuen Papieren, einem neuen Alter (22 auf dem Datenpad, 16 in Wirklichkeit), ließen wir die Vergangenheit zurück. Nicht, weil wir sie vergessen wollten, sondern weil wir etwas Besseres wollten.

Die Navy

Es war Chand, der die Idee hatte. Sicherheit, Gehalt, Abstand zur Schwarzen Sonne. Eine Uniform, die mehr bedeutete als bloße Tarnung. Eine Entscheidung.

Ich bestand die Tests, nicht weil ich älter war, sondern weil ich bereit war. Ich war bereit, mich zu beweisen. Nicht nur für mich, sondern für Jo und Chand. Für unsere Zukunft.

Heute

Ich bin Uwe Dicwat. 22 Jahre alt auf dem Papier. Soldat der Navy. Sohn von zwei Brüdern, die mir mehr gegeben haben als jeder Vater es je könnte.

Ich habe gelernt, was Loyalität bedeutet. Ich habe gesehen, wie Macht verdirbt. Und ich habe überlebt.

Jetzt bin ich hier, nicht um zu fliehen. Sondern um zu kämpfen – für etwas, das mehr wert ist als Kredits.

Für Familie. Für Freiheit. Für die Zukunft.