Beiträge von Haze

    Kindheit, Familie und Technik von Sven Olafsson

    Sven wurde auf Dantooine auf einer Farm der Familie geboren und ist auch dort großteils aufgewachsen. Die Farm lag abseits von allem und versorgte sich mit allem nötigen selbst.
    Den einzigen Kontakt nach außen gab es, durch längere Reisen der Großeltern oder des Vaters, um allerhand technische und medizinische Geräte und Materialien zu besorgen.
    Ganz selten verirrte sich ein Händler in die Nähe der Farm, der ihnen dann alte und stark gebrauchte Droiden verkaufte.
    Zu seiner Geburt lebten auf eben dieser Farm lediglich seine Eltern und die Großeltern, Eltern des Vaters.

    Die Eltern der Mutter sind lange vor seiner Geburt gestorben und ihm wurde auch später kaum was über sie erzählt.
    Sie starben, bei einer Reise in die Kernwelten, da sie dort irgendwo gewohnt haben sollen. Mehr war nicht bekannt. Weder wo genau und auch nicht wann genau. Sven erfuhr nicht einmal ihre Namen.
    Da er allerdings ohne sie aufwuchs, hegte er auch kein Interesse etwas an diesem Wissen zu ändern.
    Daher gibt es über diesen Zweig der Familie kaum etwas zu sagen...

    Der Zweig väterlicherseits ist dagegen wenigstens ein wenig bekannter. Die Mutter des Vaters Hildegard wuchs auf Dantooine auf und verbrachte bis auf einige Reisen ihr ganzes Leben auf der Farm, die sie von ihren Eltern nach deren Tod übernommen hatte. Wie groß die Farm war, konnte Sven nie genau sagen, da er sich dafür nie interessierte. Für ihn waren die Felder um die Farm herum allerhöchstens eine nervige Alltagsbeschäftigung, da er sich nie für den Ackerbau und die darauf resultierenden Lebensgrundlagen interessieren konnte. Diese Großmutter starb an einer unbekannten Krankheit. Auch wenn Sven damals noch sehr jung war, grade mal 4, kann er sich bis heute noch gut daran erinnern. Es waren mehrere Tage des Wehklagens und Schmerzes. Nicht selten hörte man die Schreie von ihr über alle Felder hinweg. Zur selben Zeit bekannt die Leidenschaft von Sven für alles technische. Auch wenn er noch viel zu jung war, um all die Dinge zu verstehen, verbrachte er in diesen Tagen die meisten Stunden des Tages in der Werkstatt der Farm. Dort standen auch die Generatoren, die die Farm mit Strom versorgten. Dadurch war es in der Werkstatt immer sehr laut oder, wie Sven es einmal zu seiner Mutter sagen würde, sehr ruhig. Dort konnte er die Schreie seiner Großmutter fast nicht hören.
    Der Großvater Wilhelm dagegen, dem das Leid seiner Frau schwer zu schaffen machte, besuchte Sven häufig in der Werkstatt, um ein wenig abzuschalten, da er sonst die ganze Zeit drohte zusammen zu brechen. In diesen vielen gemeinsamen Stunden zeigte der Großvater Sven alle möglichen technischen Grundlagen. Er stammte nämlich aus einer Familie, in denen es Tradition war, als Techniker in der der großen Armee der Republik zu dienen. Sven hatte häufig nachgefragt, warum der Großvater dieser Tradition nicht auch gefolgt war. Er bekam jedes Mal die selbe Antwort: "Liebe, mein Junge! Das wirst du irgendwann verstehen."
    In Svens Augen war der Großvater allwissend. Egal was er gefragt hat. Wilhelm wusste eine Antwort.
    Hildegard starb an einem warmen Sommertag im Kreise ihrer Familie. Die letzten Stunden ihren Lebens spürte sie gar nichts mehr und hörte auch auf zu schreien. In Angst, dass sie bereits tot wäre, kamen alle zusammen und schauten nach ihr. Es dauerte trotzdem noch weitere 2 Stunden, bis sie endgültig ihr Leben ausgehaucht hatte.

    Nach ihrem Tod vergingen einige Jahre.
    Alltag kehrte ein. Des Tages über bewirtete die Familie mit Hilfe ihrer Droiden die Felder und jeden Abend trafen sich der Großvater und Sven in der Werkstatt.
    Doch man sah es dem Großvater an, dass er nicht ganz bei der Sache war. Von Tag zu Tag wurde er immer nachlässiger und verträumter.
    Eines Tages, als Sven grade erst 10 geworden war, schreckte Sven eines Morgens auf.
    Er hörte die Stimme seines Großvaters und die seines Vaters. Sie klangen beide sehr gereizt und er wusste nicht, was er davon halten sollte. Er zog sich gar nicht erst an und rannte direkt in die Richtung, wo er die Stimmen wahrnahm. Als er aus den oberen Stockwerken die Treppe runter rannte, sah er seine Mutter auf dem Boden sitzend und heulend gegen eine der Wände gelehnt.
    ''Was war hier los?'' Seine Mutter schaute nicht auf. Sie schien ihn gar nicht zu bemerken. Er rannte weiter und auf den Hof raus. Sein Vater stand nur wenige Schritte vor der Tür. Tränen liefen seine Wangen runter und er rief flehend seinem Vater hinterher. Erst als Sven neben seinem Vater stand, sah Sven warum es zu diesem Streit kam. Sein Großvater war kurz vor seinem kleinem Transportraumschiff. Es standen noch 1-2 Koffer auf dem Boden, die er grade einlud. Er haute ab. Nun kamen auch Sven die Tränen hoch, da er seinen Großvater immer als Vorbild gesehen hatte.
    Er rannte zu ihm hin und schrie immer wieder: "Großvater!"
    Als er bei seinem Großvater ankam, war dieser fertig mit einladen und drehte sich zu Sven um. Er lächelte, kniete sich nieder und legte ihm die Hand auf die Schulter. Svens Tränen waren nur noch schwer zurück zuhalten.
    "Was machst du? Willst du uns verlassen?" Fragte Sven seinen Großvater. Dieser antwortete: "Es muss sein. Es tut mir leid."
    Mit diesen Worten stand er auf, streichelte Sven noch einmal durch die Haare und stieg ins Raumschiff ein und flog los.
    Sven blieb stehen, wo er eben noch ein letztes Mal mit seinem Großvater gesprochen hat. Er starrte dem Raumschiff hinterher.
    "Wohin fliegt er?" fragte Sven seinen Vater. "Er meldet sich bei der Armee... Wie die Tradition der Familie es von ihm verlangt."
    Sven konnte nun endlich sein Blick abwenden und dreht sich langsam um. Sein Vater stand ganz dicht hinter ihm und hatte ebenfalls dem Raumschiff hinterher geschaut. Langsam konnte Sven seine Gedanke wieder ordnen und fragte seinen Vater: "Wirst du dann auch eines Tages gehen?" Der Vater schüttelte nur den Kopf, ging wieder zum Haus zurück und lies Sven dort stehen.
    Fast die ganze Nacht blieb Sven an dem Ort stehen und hoffte, dass sein Großvater zurück kam. Aber er kam nicht... Nie wieder...

    Jaina schaute ihrem trandoshanischen Boss noch einige Sekunden hinterher, bevor sie ihre Aufmerksamkeit den einrückenden Sturmtruppen zuwandte. Insgesamt 6 Soldaten kamen die Treppe nach oben in die Cantina und teilten sich sofort in Zweiergruppen auf. 2 von ihnen durchkämmten systematisch Tisch nach Tisch, während die verbleibende Gruppe zum Tresen ging und anfing den Barkeeper auszufragen. Während andere Gäste, vor allem die nichtmenschlichen unter ihnen sichtlich nervös wurden und versuchten fluchtartig die Cantina zu verlassen blieb Jaina gelassen auf ihrem Platz sitzen. Während die Sturmtruppen sich weiter durch die Reihen der Gäste pöbelten und hin und wieder einen von ihnen mit einem kleinen Handscanner kontrollierten widmete Jaina ihre Aufmerksamkeit den beiden an der Theke. Scheinbar waren die Sturmtruppen nicht darauf aus, diplomatisch vorzugehen. Nach einem nicht mal 2 sekündigen Gespräch mit dem Barkeeper richtete einer von ihnen seinen Blaster auf ihn. Dieser zeigte daraufhin zögerlich in Richtung von Jaina. "Verfluchter Krux. Kann er nicht wenigstens hinter sich aufräumen, wenn er Leute erschießt." Möglichst darum bemüht bloß nichts verdächtig zu wirken griff sie langsam mit einer Hand in Richtung ihres Gürtels, wo ein DL-44 im Holster lag. Dann, urplötzlich und ohne Vorwarnung flog die Hintertür mit einem lauten Krachen aus den Angeln, dicht gefolgt von einem schwer blutenden Nautolaner. Als wäre das Ganze noch nicht genug gewesen, um sämtliche Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, erschien nicht mal eine Sekunde später ein wütend brüllender Krux im Türrahmen und feuerte wild aus seinem RC-97C Repetierblaster. Der immer noch am Boden liegende Nautolaner wurde von einem Hagelsturm aus Lasern durchlöchert. Innerhalb weniger Augenblicke war der gesamte Bereich mit Blut befleckt und der Geruch von verbranntem Nautolaner lag in der Luft. Jeder im Raum, die Sturmtruppen eingeschlossen schaute im ersten Moment nur verwundert in Richtung des Geschehens. Die kurze Sekunde der Verwirrung ausnutzend zog Jaina ihren DL-44 und schoss dem nächst stehenden Sturmtruppler direkt in die Brust. Sofort sprintete sie in Richtung Krux, welcher bereits einen Tisch umgestoßen hatte und in Deckung ging. Direkt neben Krux warf sie sich hinter den Tisch. Im nächsten Moment brach ein Gewitter aus Lasern über die beiden herein. Die 5 übrigen Sturmtruppler hatten ihre Blaster auf Krux und Jaina gerichtet und feuerten aus allen Rohren. „Schon wieder einer von Vergus Söldnern?“ schrie Jaina über das Getöse des Blasterfeuers hinweg. Anstelle zu Antworten hob Krux, immer noch laut brüllend seinen Repetierblaster und schoss unkontrolliert in Richtung Sturmtruppen. Diese waren wiederum ihrerseits damit beschäftigt sich Deckung zu suchen. Während 3 von ihnen die Position von Krux und Jaine mit Unterdrückungsfeuer überzogen sprinteten 2 von ihnen von Deckung zu Deckung. „Sie versuchen uns zu flankieren!“ machte Jaina ihren Boss auf die beiden Truppen aufmerksam.
    „Sollen sie es versuchen…“ entgegnete Krux grimmig und sprang im nächsten Moment aus der Deckung. Bevor der Imperiale es überhaupt merkte wurde er von mehreren Laserblitzen durchlöchert. Der zweite Truppler versuchte Krux aufzuhalten, traf jedoch nur mit einem Streifschuss seine Schulter. Obwohl die Wucht Krux ein wenig zurückzucken ließ richtete er das Blasterfeuert sofort auf den zweiten Truppler. Bei jedem Einschlag zuckte er ein Stück zurück und stolperte schließlich rückwärts gegen einen Tisch, wo er leblos liegen blieb. Krux Aktion ausnutzend richtete sich auch Jaina auf und nahm die 3 Sturmtruppen die sie mit Unterdrückungsfeuer überdeckten ins Visier. Nach mehreren Schüssen, die jedoch allesamt nur deren Deckung trafen warf sie sich mit einer Flugrolle einige Meter weiter hinter einem anderen Tisch in Deckung.
    „Wir müssen hier raus!“ schrie sie, während sie von ihrer neuen Deckung aus wieder die Sturmtruppler ins Visier nahm.
    „Wir gehen durch den Haupteingang!“ entgegnete Krux. Jaina riss verwundert die Augen auf und wollte gerade etwas erwidern, doch da war Krux bereits mit dem Blaster voran losgestürmt. Ein Markerschütternder Schlachtruf ertönte als Krux einen Tisch, samt der beiden sich dahinter befindenden Sturmtruppen in hohem Bogen durch die Luft beförderte. Jaina schüttelte verständnislos den Kopf und nahm den letzten verbleibenden Truppler ins Visier. Da Krux gerade damit beschäftigt war, sich die Punkte für die beiden am Boden liegenden Sturmtruppen zu sichern, übersah er den letzten komplett. Gerade rechtzeitig versenkte Jaina einen vereinzelten Schuss direkt in dessen Kopf. Sie nahm sie eine Sekunde um sich kurz umzuschauen. Die anderen Gäste der Cantina hatten diese entweder bereits fluchtartig verlassen, oder waren in Deckung gegangen. Auch Krux war nun gerade dabei durch den Haupteingang zu stürmen. Nach einem stillen Seufzer sprintete auch Jaina mit gehobenem DL-44 hinterher. Nach einigen Treppenstufen verließen die beiden das Gebäude und sahen sogleich die 2 imperialen Transporter vor sich stehen. Noch bevor Jaina sich auf die neue Situation richtig einstellen konnte hatte Krux bereits das Feuer eröffnet. Als auch Jaina ihren Blaster hob hatte Krux bereits 3 weitere Sturmtruppen erschossen und sich in Deckung geworfen. Nach einem vereinzelten Schuss tat Jaina es ihm gleich und ging neben ihm hinter dem Transporter in Deckung. Jeweils 2 Sturmtruppen rückten von jeder Seite des Transporters an. Leichte Panik kam in ihr hoch. „WIESO DENN DER HAUPTEINGANG?!“ schrie sie mit aufkommender Verzweiflung in ihrer Stimme. „Weil sie mit ziemlicher Sicherheit Truppen zum Hinterausgang geschickt haben!“brummte Krux als Antwort. Im nächsten Moment machte er bereits eine Rolle aus der Deckung hinaus und löste in der Bewegung eine Impaktgranate von seinem Gürtel. Noch bevor die beiden Sturmtruppen das Feuer eröffneten traf die Granate einen von ihnen an der Brust. Eine kleine Explosion erleuchtete die Umgebung in grellem Licht und beförderte die beiden toten Truppen mehrere Meter nach hinten. Ohne zu zögern sprintete Krux nach vorne und bog am Ende des Transporters nach links ab. Jaina hingegen hob nur ängstlich ihren Blaster und zielte in die Richtung aus der sie die beiden anderen Sturmtruppen erwartete. Auch wenn sie normalerweise nie ein Problem damit hatte in einen Kampf zu geraten wurde es ihr langsam zu viel. Sie zwang sich zur Ruhe, atmete einmal tief durch und konzentrierte sich darauf die Truppen abzufangen. Doch noch bevor sie auch nur die Gelegenheit zum Schießen bekam zuckten dutzende Laser um die Ecke, dicht gefolgt von den Leichen der zwei Sturmtruppen. Nicht mal eine Sekunde später kam Krux hinterher, griff sie am Handgelenk und zog sie hinter sich her. „Sowas wie ein Fluchtfahrzeig wäre jetzt nicht schlecht.“
    „Fluchtfahrzeug?“ fragte Jaina, leicht hysterisch. Das sprinten durch die Straßen von Coronet und der andauernde Beschuss von hinten, gingen ihr langsam doch an die Substanz. „Wie genau stellst du dir das vor? Das Schiff steht bei Doaba!“
    „Dann lass dir was einfallen!“ urplötzlich bog Krux in eine enge Seitengasse zwischen zwei Wolkenkratzern und riss Jaina mit sich.
    „Sorno müsste doch immer noch im Gebiet sein.“
    Jaina stieß einen verzweifelten Seufzer aus. „Ich bin dran.“ Brummte sie und zückte ihr Komlink. „Sorno, bist du da? Sorno? Sorno antworte!“
    „Ich kann euch hören.“ Ertönte die, wie immer ein wenig abwesend wirkende, Stimme des Rodianers aus dem Kom.
    „Sorno, wir brauchen hier einen Gleiter und zwar schnell! Kannst du einen auftreiben!“
    Einige Sekunden lang herrschte Funkstille. Jaina nutzte die kurze Pause um über ihre Schulter hinweg das Feuer auf ihre Verfolger zu erwidern.
    „Schickt mir eure Koordinaten, ich bin in 10 Minuten bei euch.“
    Erleichtert atmete Jaina auf. Im selben Moment in dem sie die Koordinaten übermittelte bog sie zusammen mit Krux in den Eingang eines Hochhauses ein. Mit einem gezielten Schuss legte sie die die Kontrolleinheit der schweren Durastahltür lahm. Ein kurzes Zischen, dann ein lauter Knall, als die Tür ins Schloss fiel.
    „Jetzt müssen wir nur hoffen, dass Sorno schneller ist als die Imperialen.“

    Jagganath

    Ein roter Lichtblitz, dann ein leises verzweifeltes Gurgeln, gefolgt von einem dumpfen Aufprall. Der vertraute Geruch von Blut und verbranntem Fleisch lag in der Luft. Schon früh hatte Krux gelernt diesen Geruch zu schätzen, denn meistens bedeutete er neue Punkte für ihn. Auch diesmal war es der Fall. Genüsslich züngelte der Trandoshaner und sog den Geruch in sich auf, beobachtete wie ein Rinnsal aus Blut die Stufen der Treppe runtertropfte, bevor es an seinen Reptilienfüßen ankam und sie benetzte. Das Gurgeln des am Boden liegenden Menschen verstummte und der Rinnsal wurde zu einem reißenden Strom. Die gesamte Treppe und der Boden darunter färbten sich rot, als die Hände des Menschen erschlafften und die Wunde nichtmehr zudrückten. Langsam ging Krux in Richtung der übel zugerichteten Leiche. Der gesamte Hals war von Krux Schuss aufgerissen worden, der Großteil des Fleisches verbrannt. Lediglich die Wirbelsäule hielt den Kopf noch an Ort und Stelle. Mit einem verächtlichen Schnaub stieg Krux über die Leiche und die Treppe hoch. Er ging durch eine kleine Tür, woraufhin ihm eine Wand aus Qualm und schlechter Luft entgegenkam. Trotz der schlechten Belichtung und der dichten Nebelwand konnten Krux' Reptilienaugen deutlich ausmachen wie sämtliche Blicke zu ihm wanderten. Ohne die anderen Gäste auch nur zu beachten ging er zu einem kleinen Tisch, an dem eine blonde Menschenfrau saß und setzte sich dazu.
    "Schon wieder einer von Vergus Leuten?" fragte sie mit besorgtem Gesichtsausdruck.
    "Der dritte diese Woche." entgegnete Krux ruhig, während er sein Gegenüber musterte. Jaina, die Pilotin seines Schiffes der "Zählerin" wirkte beunruhigt. Etwas das ihr sonst überhaupt nicht üblich sah. In ihren blauen Augen spiegelte sich deutlich ihre Besorgnis wieder.
    "Wir müssen langsam etwas dagegen unternehmen." begann der Trandoshaner. "Solange Vergu uns im Nacken hängt haben wir zu wenig Handlungsfreiraum. Ich habe da schon einige Ideen, aber dafür müssten wir erst von diesem verdammten Planeten runterkommen..."
    "Ideen?" fragte Jaina interessiert. "Deine letzte Idee ist damit geendet, dass du fast alle deine Punkte verloren hast und wir unser ganzes Geld dafür ausgeben mussten um Zef wieder zusammen zu flicken..."
    Krux Magen zog sich zusammen. Für einen kurzen Moment wollte er mit seiner Pranke zupacken und die Menschenfrau einmal quer durch den Raum schleudern, doch er konnte sich gerade so beherrschen. Mit wütendem Gesichtsausdruck starrte er Jaina an. "Pass auf was du sagst!"
    Seitdem Krux bei dem Vorfall am Raumhafen von Coronet den Großteil seiner Punkte durch einen Jawa verloren hatte, war er schlecht auf das Thema zu sprechen. Normalerweise resultierte sowas in einem Wutausbruch, jedoch gelang es ihm in Jainas Nähe immer öfter die Fassung zu bewahren. Er wusste nicht wieso, aber ihre Anwesenheit hatte eine beruhigende Wirkung auf ihn. Dennoch schmerzte der Verlust von so vielen Punkten sehr. Jagganath-Punkte waren alles im Leben eines Trandoshaners. Sie bestimmten die Stellung innerhalb der Gesellschaft, waren Wichtig bei der Partnersuche und bestimmten den Status im Leben nach dem Tod. Nur indem ein Trandoshaner ihre Gottheit, "die Zählerin", zufrieden stellte, was allgemeinhin durch die Jagd nach wertvollen Zielen geschah, konnte er Punkte erwerben. Auch wenn der Begriff der Jagd bei Krux' Volk so weit gefasst war, dass im Grunde jeder Beruf der etwas nützliches hervorbrachte auch Punkte einbrachte, war Krux schon immer ein Krieger gewesen, weshalb er sich weigerte auf irgend eine andere Weise Punkte zu sammeln. Problematisch an der ganzen Sache was nur, dass es auf einem Planeten wie Corellia nur wenige würdige Ziele gab. Auch wenn ein Sieg im Kampf gegen Söldner oder ähnliches auch minimal Punkte brachte, waren dies doch bei weitem nicht genug, um Krux Konto wieder anständig zu füllen. Dementsprechend war Krux nicht in der Lage gewesen seinen Punktestand irgendwie wieder aufzufüllen. Er zwang sich einmal tief durchzuatmen und wieder runterzukommen.
    "Wir brauchen Aufträge. Am besten keine die uns in zu große Schwierigkeiten bringen. Mit Vergus Söldnern im Nacken könnte das Böse enden."
    "Ich dachte Schwierigkeiten wären bei uns Vorprogrammiert?"
    "Spar dir deine Witze. Ich will Ideen hören!"
    "Ist ja gut, ich hab ja auch schon einige Ideen." Noch beim Sprechen zog Jaina ein Datapad aus ihrer Jackentasche und legte es auf den Tisch. Nachdem sie einige Sekunden darauf herumgetippt hatte schob sie es zu Krux. Dieser schaute mit einer Mischung aus Verwirrung und Abscheu darauf. "Du weißt doch, dass ich die Dinger nicht ausstehen kann."
    "Irgendwann kauf ich dir eins, dass du auch mit deinen Händen bedienen kannst." entgegnete die Pilotin sarkastisch. "Aber darum soll es jetzt nicht gehen. Schau dir einfach die Liste an!"
    "Na gut." brummte Krux, während er die Liste überflog. "Schwarze Sonne, Corellianische Schnellstraße, Huttenkartell ..." er schaute von Pad auf und wieder zu Jaina. "Die Sonne können wir vergessen, nicht nach Xizors Tod. Die Schnellstraße genauso. Seit Flirry Vorru auf Kessel ist, ist der Schmuggel hier viel zu riskant. Bleibt also nur noch das Huttenkartell." Mit einem leichten Stups seiner Pranke schob Krux das Pad wieder zu seiner Kollegin. "Ich wusste nicht mal, dass die hier Einrichtungen haben, mitten auf Corellia."
    „Dafür hast du ja mich.“ Stellte Jaina lächelnd fest. „Ich habe ein wenig nachgeforscht und herausgefunden, dass nach dem Zusammenbruch der schwarzen Sonne ein Hutte namens „Cravog der Schänder“ die Kontrolle über einen großen Teil von Coronets Unterwelt an sich gerissen hatte. In erster Linie beschränkte er sich auf Sklaven und Waffenhandel. Nichts Besonderes im Grunde.“ Sie holte einmal Luft bevor sie weitersprach. „Wirklich interessant wurde die Sache aber erst vor einigen Monaten. So wie es aussieht wurde Cravog gestürzt und sein Unternehmen von seinem Bruder Romanga übernommen. Er entließ alle Sklaven in die Freiheit und nutzt nun Cravogs alten Palast als Operationsbasis für seine eigenen Geschäfte. Ich bin mir nicht sicher, was genau er dort treibt, aber es wird allemal weniger Aufsehen erregen als Sklaven und Waffenhandel.“
    Krux kratzte sich nachdenklich am Kinn. Er schwieg einige Sekunden und verarbeitete das gesagte. „Woher hast du die Informationen? Wir müssen sicher sein, dass dieser Romanga vertrauenswürdig ist. Wenn er mich an CorSec verrät."
    "Ja ja, ich weiß. Das Thema hatten wir schon gefühlte 1000 mal. Du könntest ruhig mal ein wenig Vertrauen haben"
    Krux schnaubte Wütend. "Vertrauen? Das sagt sich so einfach, wenn man nicht selber auf einer imperialen Todesliste steht." Der Trandoshaner funkelte Jaina böse an, bemühte sich dann aber wieder um einen ruhigeren Tonfall. "Was schlägst du vor?"
    Der Anflug eines Lächelns breitete sich auf Jainas Gesicht aus. "Ich schlage vor wir schicken Zef voraus um Informationen zu sammeln, oder als Kontaktperson."
    "Du denkst er bekommt das hin?" fragte Krux skeptisch.
    "Natürlich tut er das." entgegnete Jaina selbstbewusst. "Er ist schließlich mein Bruder!"
    Krux schüttelte nur missmutig den Kopf. "Bei der Geschichte in der Landebucht, hat er sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert..."
    Jaina erwiderte Krux Blick mit einem freundlichen Lächeln. "Er mag zwar manchmal ein wenig hilflos wirken, aber glaub mir: Zef kann durchaus auf sich selbst aufpassen."
    "Das hoffe ich... Um seinetwillen" brummte Krux. Gerade als er erneut das Wort ergreifen regten sich plötzlich die anderen Gäste der Cantina. Eine Welle von Aufruhr schien herumzugehen, dicht gefolgt von unnatürlichem Schweigen. Jeder Gast in der Cantina hatte die Ohren aufgesperrt.
    "Sturmtruppen!"
    "Das hat ja gerade noch gefehlt." Auch Krux hörte kurz genau hin. Vom Eingang der Cantina aus, war das brummen mehrerer Leistungsstarker Hubgeneratoren zu hören, vermutlich von imperialen Truppentransportern. Dann ertönten Schritte. Ohne zu überlegen sprang Krux von seinem Stuhl auf und lief in Richtung hinterausgang.
    "Kontaktier deinen Bruder. Wir treffen uns morgen am Schiff!" rief er noch zu Jaina, bevor er durch den Hinterausgang verschwand und die Tür hinter sich zu schlug. Gerade als er um die Ecke in die enge Gasse bog spürte er wie der kalte Stahl eines Blasters sich in seinen Rücken bohrte.

    Danke fürs lesen. Teil zwei kommt bald.

    Haze