Beiträge von Craxed

Der Wind weht mir durch die Haare, als ich mich auf dem Weg zum Senatsgebäude mache. Meine linke Hand ruht auf meinen Dolch, welchen ich an meinen Gürtel trage. Er erinnert mich stets an jenen Tag, der Tag, an dem sich alles änderte.

Es war vor 20 Jahren, ich war zu Hause und auf dem Weg zur letzten Prüfung der Akademie.

Als ich die Tür öffnete, stürzte meine Mutter herein, sie war die ganze Nacht feiern und roch nach Alkohol. Es war kein Einzelfall, seitdem mein Vater von seinem Posten als Projektleiter von Kuat Drive Yards entlassen wurde, war es schon zur Routine geworden.

Mein Vater, der Nichtsnutz, hat seitdem nichts getan, außer seine Abfindung zu verspielen, ob nun Poker, Würfeln oder Sportwetten. Er hat nicht mal einen Augenblick daran gedacht, sein Leben in den Griff zu bekommen, nicht eine.

Die Akademie ist meine letzte Chance, wenn ich zu den 10 besten bei dieser Prüfung zähle, ist mir endlich wieder der Respekt des Adels sicher. Ich kann dann endlich den Familienruf retten und mein Leben zu leben beginnen. Als ich die Prüfung bekam, war alles wie erwartet. Die Fragen vorhersehbar - die Antwort einstudiert - Versagen unmöglich. Ich gab ab und hatte noch die Hälfte der Zeit zur Verfügung.

Ich ging nach Hause, wo natürlich meine Mutter nicht gekocht hatte. Am nächsten Tag waren die Prüfungsergebnisse auf dem schwarzen Brett, ich suchte meinen Namen, und fand ihn nicht - unmöglich - hatte ich versagt? Ich fiel auf die Knie, als eine Lehrkraft mich ansprach: "Herr Mazort, bitte in das Büro des Rektors."

Ich ging zum Büro und fühlte nur innere Leere, ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen, richtete meine Adjustierung der Uniform und klopfte an.

Die Tür öffnete sich und mir es stand eine mir unbekannte Person neben dem Rektor. Es wurden mir politische Fragen gestellt, schwierige Fragen wie etwa was ich von der aktuellen politischen Situation halte oder was meine Meinung zu politischen Hochzeiten sei. Ich antwortete verwirrt aber klar: Alles war ein nötiges Übel, um das Vorankommen Kuats zu sichern.

Nachdem ich die anderen Fragen auch beantwortet hatte, schüttelte mir der unbekannte Mann die Hand und fragte mich, ob ich nicht Teil von etwas größeren sein möchte.

Natürlich ergriff ich die Chance.

Er gratulierte mir und übergab mir einen Dolch mit den Worten: "Auf die Zukunft, für das Haus von Kuat.". Das war der Anfang von allem, an diesem Tag begann mein neues Leben.

Mittlerweile erreichte ich die Treppen des Senatsgebäudes, es war die Zeit nach 20 Jahren gekommen. Endlich kann ich meine Schulden begleichen und alles was mir in diesen 20 Jahren zusätzlich beigebracht wurde, für meine Heimat und für die Republik einzusetzen.