- Coruscant in einer Klonbar spätabends -
Die Bar war gefüllt mit Klonen. Eigentlich, wie jede Klonbar. Jeder musste sich vom Krieg ablenken. Die meisten stritten sich und es gab die ein oder andere Handgreiflichkeiten mit dem ein oder anderen Nicht-Klon. Die Musik erfüllte den ganzen Raum und ein Teil der Gäste tanzten auf der Tanzfläche vor dem DJ.
Zwei Klone saßen an einem Ecktisch an einer verlassenen Ecke des Bars. Die Musik war dort etwas ruhiger als im Rest des Ladens. Sie waren in ihrer Freizeitkleidung und jeder hatte sich ein corellianisches Bier bestellt.
“Ich bin doch nur ein Versager, mein Freund. Das war ich doch schon immer. Damals so wie heute.” meinte einer der Klone, der erneut einen Schluck aus der Flasche trank und die Flasche neben seinen anderen zwei Flaschen stellte.
“Das ist doch nicht dein Ernst. Wie lange kennen wir uns? Seit gefühlt Ewigkeiten. Außerdem sind wir hier, um etwas abzuschalten, also lass dein Selbstmitleid in der Baracke." erwiderte der andere Klon und trank einen kleinen Schluck aus seiner ersten Flasche.
Der erste Klon nickte leicht und entgegnete: “Das würde ich gerne, aber die letzten Einsätze waren…”
“Kein Aber! Müssen wir das wirklich durchkauen?”, unterbrach sein Freund ihn und sprach weiter, als er nicht antwortete, “Ich denke, es ist ein ja.” Er richtete sich auf und stellte seine Flasche zur Seite. “Also… Denk an die guten Erinnerungen. Jeder hat Höhen und Tiefen und das macht uns zu dem Soldaten, der wir sind. Na los, erinnere dich doch zurück an die Ausbildung auf Kamino. An die guten Zeiten deines Lebens.”
Er hat recht. Ich sollte mal wieder davon reden…
CT-4533 - Rufname Fix. Geboren und aufgewachsen auf Kamino. Die weißen, hellen Gänge vergisst man sich so einfach, so wie seine Zitadellen Prüfung. Ich erinnere mich noch, wie ich zur 41st Elite Legion zugeteilt wurde. Die Kaminoaner haben mich ausgewählt, aufgrund meines Interesses und meines Wissens über Pflanzen und Tiere. Letzteres besonders für den Fuchs. So machte ich meine Ausbildung zum Aufklärer und schlussendlich zum Forscher in der Green Company. Später freundete ich mich mit den Wookies an, da wir immer öfter nach Kashyyyk verlegt wurden. Meine erste richtige Freundschaft außerhalb meiner Brüder war Isho Wo Teng. Ich vermisse ihn immer noch. Anfangs fiel es mir schwer, zwischen den Umständen des Aufklärungseinsatzes und den des Forscherauftrages zu wechseln. In einem Moment bist du dreckig zwischen Schlamm, Bäumen, Insekten und Gebüschen im Wald unterwegs. Im Nächsten bist du in einer sterilisierten Umgebung und musst behutsam die Testsubjekte mit neuen Medikamenten füttern. Während meiner Zeit konnte ich mich beweisen und wurde dementsprechend zum Lieutenant befördert. Später erhielt ich von Captain Gett ein interessantes Forschungssubjekt.
Auf Coruscant in den unteren Ebenen gab es ein Forschungslabor. Falcon, einer meiner besten Freunde und ich arbeiteten mit der TEB zusammen, um das Labor nochmal mit ein paar neuen Gerätschaften zu bestücken, sowie Berechtigungen nochmal zu prüfen. Nach ein oder zwei Stunden kam Captain Gett zum Labor, um diesen zu prüfen. Nach der Kontrolle befahl er uns, ein paar Kisten vom LAAT von der Fearless abzuholen. Schließlich gingen Falcon und ich zum Landeplatz, luden ein paar Kisten raus und gingen mit ihnen zum Forschungslabor. Scheinbar ein paar Tiere von vielen Einsätzen. Komischerweise war eine meiner Kisten recht schwer und es fühlt sich so an, als würde ein schwerer Ball drinnen herumrollen. Als wir wieder im Forschungslabor waren, wollte ich die Kisten öffnen und schauen, was da drinnen ist, wobei Captain Gett nochmal schnell davon abhielt und mich aufklärte, dass dort ein kleines Geschenk für mich ist. Er hat meinen Bericht zum Rotfuchs gelesen und wollte mir mal eine Freude machen. Ich war in dem Moment wie erstarrt. Ich habe des Öfteren auf Kashyyyk ein paar Füchse gesehen und mich mit den Wookies darüber ausgetauscht. Schließlich öffnete ich die Kiste und eine wunderschöne Rotfuchsfähe saß etwas ängstlich und mich anstarrend drinnen. Ich brachte die Kiste rüber zum Terrarium und stellte die offene Kiste hinein. Von außen beobachtete ich die Fuchsdame etwas, wie sie sich langsam heraustraute. Schließlich verließ ich nach ein paar Augenblicken das Forschungslabor, um mich freuend weiter Aufgaben zu erfüllen. Ich überlegte mir einen Namen für das Testsubjekt… Für die Fuchsdame. Ich entschied mich für Sakura und ich behandelte sie fast schon wie ein Haustier. Nach meinen anfänglichen Beobachtungen begann ich doch noch eine Bindung zu ihr aufzubauen. Ein folgenschwerer Fehler.
Jedoch musste irgendwann der Tag kommen, wo alles Glückliche endete.
Es war ein gewöhnlicher Tag. Einer meiner kleinen Schützlinge wollte endlich die Prüfung zum Forscher der Green Company machen. Schließlich führten wir diese durch. Später mitten in der Fortbildung stürmten fast Major Faie sowie zwei ARF-Truppler der Improcco Company in das Forschungslabor. Der Major rief mich zu ihm und fragte nach dem Fuchs. Er wusste, dass ich dem Tier einen Namen gab und wahrscheinlich, dass ich meine Forschung vernachlässigte. Ein Haustier aufzog. Ich versuchte mich, wie fast immer, herauszureden, aber der Major war mit seinen ARF’s schneller im Terrarium. Schließlich sah der Major einen Verstoß unserer Forschungsprotokolle. Keine Namen. Er drohte Sakura umzubringen und alle drei Soldaten richteten die Valken-38X auf sie. Ich dachte mir irgendwas schnell aus, um ihn davon abzuhalten. Ich tischte ihm die Lüge auf, dass wir sie zu einem Aufklärungsfuchs ausbilden können. Schließlich gab er mir 20 Tage, sie auszubilden, daraufhin gingen die drei Soldaten. Mein Schützling sah alles mit an und schließlich bat er mir seine Hilfe an. Wir trainierten Sakura die nächsten Tage über. Mit jeder Übung und mit jedem Tag hoffte ich, dass es besser wird… Ich hoffte vergeblich. Die Fortschritte sahen mau aus und die Zeit war knapp. Ab der Hälfte meiner 20 Tage habe ich eine Entscheidung gefasst. Sakura würde Faies Tests nicht überleben. Egal, wie sehr wir uns bemühen. Ich nahm meinen Schützling, meinen Freund, der mich begleitet hat, Yorli und ich gingen ins Terrarium, wo die Fuchsdame schlief. Dass sie stirbt, war mir klar. Sie freizulassen, wäre mein Todesurteil gleichzusetzen. Ich entschied mich, dass sie ein friedliches Ende findet. Ich gab Yorli eine Spritze, setzte mich hin und nahm die Kleine zu mir. Selbst mit Handschuhen fühlte ich ihr weiches Fell und sie sah mich unschuldig an. Ich sprach mit ihr, wie leid mir das alles tat und ich gab mir die Schuld für alles. Nach meinem Monolog nickte ich Yorli zu, um die Spritze anzusetzen und die Flüssigkeit zu injizieren. Sie schmiegte sich an mich und ich hatte das Gefühl, dass sie das alles verstand. Schließlich begann sie langsam in die Leichenstarre überzugehen. Schließlich packten wir sie in eine kleine Kiste, begaben uns nach draußen. Hier auf Anaxes im Sektor gibt es einen schönen Platz in der Nähe des Wasserfalls. Dort vergruben wir sie.
Einige Tage nach Sakuras Tod begab ich mich zum RMC. Ihr Tod machte mir zu schaffen. Eine gute Freundin ist tot, aufgrund meiner Entscheidung. Auf dem Schlachtfeld umgeben von toten Brüdern war für mich normal. Jeder Einzelne von uns ist ersetzbar. Sie war es nicht. Sie war einzigartig. Es war eine sehr schwere Zeit. Beim RMC nahm ich psychologische Gespräche wahr. Mit der Zeit lief alles schlechter. Keine Wertschätzungen meiner Arbeit, Verrat von geglaubten Freunden, Fehlentscheidungen auf dem Schlachtfeld, Verantwortung vieler toter Kameraden. Ich musste einen Schlussstrich ziehen, wie mein Psychologe auch zustimmte. Ich nahm einen Posten in einer anderen Flotte als CT Private. Ja, mein Antrag zur Versetzung und zur Degradierung vom Dienstgrad eines First-Lieutenants. Die Welt war wirklich eine andere. Konstruktive Vorschläge wurden von meinen Squadführern unterbunden, Wissen über Bugs oder andere Tiere war nicht gefragt. Ich hasste es. Ich verstand schnell, dass ein immer höherer Dienstgrad mehr Verantwortungen, Rechte und vor allem Pflichten hervorbringt. Mannschafter hatten keine Chance. Die Welt von ihnen ist der Befehl und zu wissen, was man machen muss. Vorausgesetzt, die Jungs wissen es.
Später wurde ich zurück zur vierten Flotte geschickt. Sie brauchten dringend Nachschub an Mannstärke. Freunde fand ich unter den CT’s nicht. Die neuen Chargen waren für mich zu energiegeladen. Unter keiner Kontrolle. Es hat sich viel geändert. Neue Namen, neue Offiziere und Techniken. Es war wieder schwer für mich, mich einzugliedern. In der Kantine traf ich dann Major Scar des Wolfpacks. Wir schwelgten über alte Erinnerungen und über die Kapitulationserklärung vom Greifhaken-Parcour damals. Ich war in der Perspektivlosigkeit, daher bot er mir einen Platz beim Wolfpack an. Nach ein paar Tagen wurde ich ins Wolfpack eingegliedert. Die Jungs gliederten mich direkt ein und zeigten mir die Ausrüstung, Taktiken und Verhaltensweisen. Es war komisch. Als ehemaliger Scharfschütze, der gefühlt nie in ein Gebäude eintrat, wurde ich zum Nahkämpfer mit der DP-23 ausgebildet. Ich lernte, wie wichtig die Theorie war. Jeder kleine Fehler im Häuserkampf kann unser letzter sein. Wir arbeiteten in einer ganzen Einheit. Fünf, sechs, sieben Leute rückten in ein Gebäude an und sicherten es in knapp einer Minute. Mehr oder weniger. Ich lernte harte Disziplin und Gehorsam, die unser Leben retten kann. Jede Verzögerung im Kampf kostet Leben. Ich lernte, wie wichtig die Sicherung von Medizinern und Sanitätern ist. Sicherungen wurden in den Vordergrund gesetzt. Richtige Infanteriearbeit war auf einmal auf meinem Tagesplan. Diese Arbeit machte mir tatsächlich Spaß. In der 41st waren wir nur zu zweit oder zu dritt und versuchten eher, im Hintergrund zu bleiben.
Während meiner Zeit wurde ich Sergeant und bildete neue Welpen ein, was mir persönlich immer wieder Spaß machte. Schließlich bekam ich eine Ausbildung zum ARF-Soldaten. Das natürlich aufgrund meiner Aufklärerausbildung bei der 41st. Die Trainings auf Kamino waren hart. Das Wissen der Aufklärungen war mein einziger Vorteil hier. Schließlich bestand ich meine ARF-Ausbildung und es ging weiter zum nächsten Einsatz.
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Auf einer Venator über Felucia habe ich ein bisschen in der Logistik mit ein paar Jungs gearbeitet, als ein paar Soldaten des Wolfpacks sich im Mainhangar sammeln sollten. Ich war einer darunter. Der Captain der Hunter Company brauchte dringend Unterstützung und schon stiegen wir in die Latte. Die Mission war eine Artilleriestellung hinten den feindlichen Linien zu zerstören. Ein paar Klicks davon abgesetzt machten wir uns auf den Weg, überfielen unterwegs ein kleiner Konvoi, um mögliche Nachschubwege zu unterbrechen und schließlich sprengten wir die kleine Stellung. Hier wurden ein paar andere Freunde von mir und ich nach dem Einsatz in die Hunter Company eingegliedert. Unter anderem ein guter Freund, der jetzt die Leitung der Jäger hat.
In meinen letzten Diensttagen beim Wolfpack machte mir etwas zu schaffen. In Trainings versagte ich, CT Privates konnte ich nicht disziplinieren und ich musste wieder nur noch an Sakura denken und an damals. Ich machte mir erneut Vorwürfe und verstand nicht, wie man mich zum Sergeant machte. Ich fühle mich so scheiße inkompetent und dumm. Nach meinem Antrag zum Corporal degradiert zu werden versuchte ich wirklich mehr Disziplin zu lernen, statt zu fordern. Ich klappte nicht wirklich. Selben Fehler, selbe Gedanken. Ich habe so viele Brüder enttäuscht. So viele Freunde und Vorgesetzte, die mehr von mir halten, als ich von mir… Ich ließ mich daher wieder in die CT versetzen. Hoffentlich bald wieder an der Front, um vielleicht die Kugeln für einen anderen Soldaten zu fangen.
Falcon sitzt Fix an dem Ecktisch etwas gegenüber und seufzt, bevor er meint: “Fix, warum müssen deine Geschichten immer so deprimiert sein?”
“Du wolltest sie selber hören, mein Freund.”, entgegnete ich ihm.
Er streckt sich und schüttelt leicht den Kopf, wobei er dann sagt: “Jetzt bist du ja zurück in der 41st und kannst vielleicht mit allem Schlechten abschließen. Noch ein Bier?”
Ich nickte kurz und Falcon ging wieder los. Vielleicht hat er recht, aber bis jetzt hatte ich nicht den Eindruck.
Heute bin ich Staff Sergeant der 41st Elite Legion. Teil des Forschertrupps der Green Company. Ich liebe die Arbeit. Mein Spezialgebiet ist die Fauna, also die Tiere da draußen, die uns manchmal öfter angreifen, als die Droiden. Viele Schlachten und noch häufiger Aufklärungsmissionen habe ich geplant, koordiniert und durchgeführt. Viele neue und alte Klone kennengelernt und werde hoffentlich noch mehr kennenlernen. Sie sind ehrgeizig und habe immer das Ziel vor Augen. Ich finde unsere Umgangsweise ganz gut. Freundliches Auftreten und Zusammenhalt im Freigang. Disziplin, Strenge und Gehorsam in Trainings und Einsätzen. Beim Wolfpack habe ich gelernt, wie wichtig ständige Wiederholungen und auch Theoriestunden wichtig sind. Ich versuche dasselbe bei meinen Jungs. Vor allem Taktiken und Tipps für den Kampf als Infanterist, da wir in letzter Zeit immer mehr als normale Infanteristen eingesetzt werden. Leider stoße ich jedoch entweder auf taube Ohren, Langeweile oder fehlender Verständnis. Jedoch gibt es auch Ausnahmen. Ich hoffe sehr, dass ich die Jungs so gut, wie es in meiner Macht steht, aus jeden Einsatz lebend raus zu bringen.
Es war wieder ein normaler Tag im Forschungslabor. Bei der Einweisung zum Forschungslabor teilte man uns mit stets eine Synthmeshrüstung zu tragen. Sie soll uns gegen Sporen und andere Sachen schützen. Solange ich am Ende des Tages noch lebte, war ich schon froh. Ich ging, wie jeden Tag, meiner Arbeit macht. Heute mal mit Lieutenant Ying und Staff Sergeant Falcon als Forscher. Natürlich hatten wir noch ein paar Unterstützungstruppler. Sergeant Safe und Lance Corporal Lancer. Beide lernen schnell und sind recht neugierig. Erinnert mich an meine Anfangszeit.
Es war 1235 lokale Zeit und wir gingen in der Kantine Mittagessen. Kaum haben wir uns hingesetzt, um uns zu stärken, schon trat Captain Spectre zu uns. Wir sprangen auf und grüßten ihn, wie jeder es im Militär tut. Der Captain nickt leicht und wir rührten uns, bevor er uns aufforderte: "Ich möchte sie in 10 Minuten bei mir im Büro sehen." Wie schnell er kam, ging er wieder und wir versuchen so schnell wie möglich das Essen zu verzehren. Schließlich begaben wir uns zum Büro vom Captain.
Nach ein paar Augenblicken ließ er uns rühren, tippte kurz auf seinem Datapad und sah hoch, bevor er das Datapad auf seinen Schreibtisch hin lag. "Soldaten, in den nächsten Tagen werdet ihr eure Ausrüstung besser kennenlernen. Ist nur ein Crashkurs. In vier Standardtagen gehen wir auf eine Mission. Weitere Informationen bekommt ihr später. Fragen?", fragte er uns zum Schluss.
Wir sahen uns kurz gegenseitig an, während der Lieutenant salutierte, worauf hin wir folgten und ihm mit einem "Sir, nein, Sir!" antworteten.
Er nickte leicht und wir rührten uns. "Gut. Geht und bereitet euch auf die ersten Stunden vor. Um 1700 bekommt ihr zwei Stunden vom First Lieutenant. Fix, du bleibst hier.", befahl der Captain uns.
Die anderen vier Soldaten salutierten kurz und gingen.
Ich kam seinem Schreibtisch einen Schritt näher und der Captain steht auf und nimmt sein Datapad mit. Er sprach zu mir: "Staff Sergeant Fix. Wissen sie, wieso sie hier bleiben sollten?"
Ich entgegnete: "Es gäbe viele Gründe. Positives wie Negatives. Ich hoffe natürlich, dass ich nichts Großes angestellt habe. Ich meine..."
Der Captain seufzte etwas genervt und unterbricht mich: "Für die Mission, brauchen wir jemanden der im Nahkampf etwas mehr taugt, als die Soldaten mit der Standardausbildung. Sie waren mal Sergeant bei Wolfpack. Nicht wahr?"
Ich nickte kurz leicht und entgegnete: "Na ja. Für eine Weile ja. Durch Mangel an Selbstvertrauen und Selbstdisziplin habe ich nach einer Degradierung gefragt. Mit Genehmigung. Ich war erneut eine Enttäuschung." Ich sah kurz etwas beschämt runter und schwieg, wie immer, wenn ich wieder ins Loch springe.
"Das interessiert mich gerade gar nicht Staff Sergeant. Ihre Erfahrung kann uns von Vorteil sein. Morgen werden sie zu einer kraftvollen Waffe im Nahkampf ausgebildet.", unterbrach er das Schweigen. Ich sah hoch und lächelte unter meinem Helm. Jedoch machte er meinen Traum zunichte und ergänzte: "Keinen Flammenwerfer... Es wird die DP-23 sein. Sehe es als eine Wiederholung oder sowas. Das Wolfpack wird dir nochmal alles zeigen. Vielleicht lernst du auch etwas Neues von ihren Close-Quarter-Battle-Taktiken." Ich nickte zustimmend. Nach ein paar weiteren Wortwechseln verabschiedeten wir uns und bereitete mich auch meine Ausbildung vor.
- Tag 1 -
1650 in einem Fortbildungsraum auf der Basis.
First Lieutenant Browser kommt in den Raum. Lieutenant Ying macht uns darauf aufmerksam, während wir miteinander redeten, über die Möglichkeiten des zukünftigen Einsatzes. Schließlich drehten wir uns stehend und salutierend zum First Lieutenant. Er ließ uns rühren und schon begann der Unterricht.
"Ihr wisst ja schon, wieso ihr die Synthmesh-Rüstung ja tragen sollt. Die Rüstung hat spezielle Filter gegen Sporen, Asche und ein paar Chemikalien. Da wir viel im Forschungslabor arbeiten ist es wichtig die zu tragen. Alleine die Sporen und manche Chemikalien sind giftig. Normale Soldaten mit der Standard-Phase-II-Rüstung und ihren Filterungssystemen werden höchstwahrscheinlich an denen sterben.", erklärte uns unser Lehrer und aktiviert an dem Tisch vorne ein Hologramm mit der Rüstung, sowie nützliche Notizen zu Teilen der Rüstung.
Beispielsweise, dass Teile der Rüstung aus einer Mischung aus Plastoid und Metallen. Daher ist sie etwas schwerer als die normale Rüstungen, aber man hält den ein oder anderen Blasterbolzen aus. Die Filter filtern neben Sporen auch Sand und Schnee. Vielleicht in Sand- und Schneestürmen vom Vorteil. Natürlich ganz wichtig. Die Atemgeräte. Ich habe früher, als die Marines noch auf der vierten Flotte waren, schon davon gehört. Die konnten mit der Synthmesh auch im Vakuum kämpfen. Hält uns eine Weile draußen am Leben und die Rüstung konnte sogar versiegelt werden. Ähnlich wie die WP-Rüstung damals und die von der TEB. Ich verstand auch, wieso die Marines immer in extremen Gegenden mit lebensfeindlichen Umgebungen mit der Synthmesh-Rüstung geschickt wurden. Schließlich nach einer Stunde trockener Theorie ging es mit uns in den Trainingsraum und trainierten, wie wir in den unterschiedlichen Simulationen mit der Rüstung zu handhaben haben. Schließlich beendeten wir unsere Intensivierung mit der Synthmesh-Rüstung. Für die anderen vier Jungs ging es zurück in die Forschungslabore und der Vorbereitungen für die Mission. Ich hingegen wurde zu den Wölfen geschickt, um neue Techniken kennenzulernen.
- Tag 2 -
1450 in einem Trainingsraum auf der Basis.
Ich betrat mit meiner Synthmesh-Rüstung den Trainingsraum, wo ich die Wölfe treffen sollte. Nervös machte es mich schon. Jedoch versuchte ich positiver zu denken. Ich habe damals viel gelernt und war auf der anderen Seite vielleicht etwas zu optimistisch. Vielleicht konnte ich ein paar Übungen mit Leichtigkeit bewältigen oder sowas meinen Trainer überraschen. Wie sehr ich es überschätzt habe.
Um die 10 graue Klone kämpften paarweise im Nahkampf mit bloßen Händen. Ein paar von denen sogar mit Holzmessern. Wahrscheinlich waren es fortschrittlichere Soldaten. Ich sah die Klone ein bisschen zu, bis ich ein Räuspern hörte. Schließlich drehte ich mit zu dem Offizier um und salutierte. Ich konnte meine Augen kaum trauen. Es war die Kaminowache! Captain Sire, ehemalig 65, vom Wolfpack seufzt genervt und schüttelte den Kopf, worauf er entgegnete: "Früher waren sie besser, Unteroffizier. Rühren und mitkommen." Ich tat, wie befohlen und folgte ihn zu einem seinen Männern. Er pfiff kurz seine Männer zusammen, stellt mich vor. Die Soldaten nickten mir kurz zu und ich fühlte mich wieder daheim... Irgendwie. Meine erste Lektion war der Nahkampf. Nicht mit der Schrotflinte, sondern mit den Händen. Sogleich wurde ich zu einem Private zugeteilt, der mit ein paar Techniken zeigen sollte. Überheblich, wie ich manchmal bin, gab ich die Idee gleich mit einem richtigen Kampf zu beginnen. Ich meine, ich wusste von damals noch den ein oder anderen Trick noch. Das war einer meiner schlechtesten Ideen des Tages.
Die Soldaten formten ein Kreis, um mich und den Private. Als der Captain, wahrscheinlich unter dem Helm breit grinsend, das Zeichen für den Kampf gab, war es um mich geschehen. Ich griff an mit meiner linken Hand. Die Rüstung im Kampf zu tragen ist relativ neu für mich und sogleich verfehlte ich gefühlt meilenweit den Schlag. Der Private meine Trägheit direkt aus und schlug zu, woraufhin ich auf den Boden lag. Zu meinem Glück merkte ich so gut wie keine Schmerzen, jedoch die Hand des Privates. Scheinbar ist die Rüstung doch dicker als gedacht. Ich richtete mich auf und forderte erneut eine Revanche. Die Soldaten schauten sich einander an. Fast jeder Soldat kämpfte mit mir. Das Ergebnis konnte man sich vorstellen. Ich verlor, verlor, verlor und verlor. Der Captain trat zu mir, schaute den erschöpften Staff Sergeant am Boden an und schüttelte den Kopf: "Weniger Überschätzung das nächste Mal, Unteroffizier. Na los, aufstehen. Ihr Training wartet." Schließlich stand ich auf und ließ mich von dem Private, vom Anfang, belehren, was meine Schwächen sind und gibt mir Tipps für den Faustkampf. Schließlich nach ein paar Stunden konnte ich in den Testkämpfen mich besser anstellen.
Nach den Kämpfen machten wir eine kurze Pause, wobei ich mich bei meinem Partner für mein Verhalten ganz am Anfang entschuldigte. Er wies es humorvoll ab und meinte, dass ein paar andere Klone auch am Anfang waren. Das Problem, was ich sah, ist nur, dass ich schon lange aus meiner Ausbildung bin. Ich schämte mich ein bisschen mehr für mein Verhalten vorher.
Nach der Pause ging es weiter mit den Trainingseinheiten. Nach ein paar weiteren Faustkampfübungen ging es los mit der nächsten Waffe. Kampf mit dem Messer. Theoretisch mit einem Vibromesser, aber Holzmesser sollten gehen. Messer hatte ich nur fürs Aufschneiden von Tieren und vom schneiden von Seilen oder ähnliches. Eine recht neue Erfahrung von mir, aber schnell sollte es nicht sein. Versuchen so schnell wie möglich irgendwie den Feind zu verletzen. Egal ob Schnitte am Torso, an Armen oder Händen. Doch mein zugeteilter Lance Corporal hat es mir anders gezeigt. Er zeigte und erklärte mir, was die besten Schwachpunkte sind und zeigt mir die besten Tricks, um gegen den Feind besser klarzukommen.
Schließlich ging es nun zum richtigen Training mit der Schrotflinte. Ohne große Worte drückte mir Captain Sire eine DP-23 in die Hand und schickte mich als Truppführer mit drei Mannschafter in einen Trainingsparcour mit Trainingsdroiden. Ich war leicht überfordert, da es deutlich zu lange her war, seitdem ich ein Haus gestürmt habe.
Dennoch versuchte ich mich an ein paar Taktiken von damals zu erinnern. Wir gingen geordnet in einer Linie zum Eingang. Zwei Soldaten vor mir und einer der die Rücksicherung bildete. Ich tippte den zweiten Mann an und er den Ersten. Schließlich schoss der Breacher die Tür auf, sah kurz rein und wir rückten rein in den Floor. An der nächsten Tür rückten die beiden an der Tür vorbei. Der Breacher und sein zweiter Mann wechseln die Position. Ich nickte kurz meinem Breacher zu und ich schoss die Tür auf. Wir beide schauen kurz rein und wir gingen rein. Wir schalteten einen Droiden, um eine weitere Ecke aus und säuberten den Raum, sowie neben Räume. Schließlich räumten wir das ganze Gebäude aus. Der Captain gefiel es nicht, da wir zu langsam waren. Wir wiederholten das Szenario mehrere Male, bis es akzeptabler war. Der Captain und die Privates gaben mir hier und da noch hilfreiche Tipps.
So bestand ich meine Trainingseinheiten und mir wurde dann zum Abschluss die Freigabe erteilt, die DP-23 und ein Vibromesser zu tragen.
- Tag 4 -
0819 lokale Zeit in Sektor DZ-255 auf Felucia
Ich hasse Regen. Hockend sitzen wir zu elft unter einem der Pilze von Felucia und hielten Wache. Lieutenant Ying sprach mit seinem Comlink zu Basis und erstattete Meldung. Ich kontrollierte erneut mein DP-23, während Corporal Safe neben mir steht und mit dem Binocular über das Gelände späht. "Wieso müssen wir nochmal durch den Regen latschen, Staff Sergeant?", fragte er mich.
Ich entgegnete scherzend: "Vielleicht möchte Captain Spectre uns ärgern. Erinnerst du dich noch an die letzte Trainingseinheit unter ihm? Wo wir versehentlich den Taktikdroiden weggesprengt haben?" Wir beide lachten und beobachteten weiter. Ich kontrollierte nach meinen Waffen auch meine Munitonspakete an meiner rechten Schulter, wie die Kalibrierung meiner Helmantenne, die ich vor dem Einsatz noch ausrüsten durfte. Nach ein paar weiteren Minuten ging es für uns weiter. Ich ging mit meinem kleinen Trupp als erster vor. Ich nahm da unter anderem Safe mit. Am Tag davor bildete ich meine vier Mann etwas mehr im Nahkampf aus. Nicht in Hand zu Hand, sondern mit der DC-15S mich zu unterstützen. Wir wanderten schon mindestens über eine Stunde durch die Pilzlandschaft. Am 'Wegesrand', wenn es überhaupt ein Weg gab, lagen tote Tiere und ähnliches.
"Staff Sergeant, was denken sie, hat die Tiere getötet?", fragte mich einer der Privates.
Ich schwieg kurz, schaute mich kurz um und aktivierte meine Filter. "Filter aktivieren. Wir nähern uns der roten Zone.", sagte ich Funk für alle und wir gingen weiter. Weit und breit gab es keine wirklichen Rückzugsorte, es roch nach Pflanzen, eher Pilze und sonst hörte man nichts. Der Lieutenant kontrollierte nochmal die Karte und nickt leicht, bevor er uns das Zeichen gab, dass wir weiter sollen. Nach knapp zwei Klicks begaben wir uns hinter ein paar Pilzen. Der Lieutenant gab Staff Sergeant Falcon und mir ein paar Befehle, wie wir in den Trupps in dem Gebiet vor uns vorrücken sollten. Falcons Trupp aus ebenfalls insgesamt 5 Mann schauten sich das feindliche Camp von oben an und gab mir Bescheid, wann wir vorrücken konnte.
Laut Einsatzberichten sollten in dem Camp vor uns ein paar verrückte Söldner sein. Sie sollen eine separatistische Zelle auf dem Planeten mit Waffen versorgen. Mit geklauten Seuchenschutzanzügen sollen sie hier schon eine Weile verweilen. Verdammter Abschaum... Wie weit doch die gehen, um sich vor der Republik zu verstecken... Pech nur, dass wir sie gefunden haben.
Wir bewegten uns dem Camp immer näher, bis wir schließlich die Rückseite einer der großen Zelte erreichten. Ich ging vor, nahm mein Vibromesser und erstach, auf Falcons Zeichen, den ersten Söldner. Einer meiner Privates half mir dabei, in dem er die Waffe vom Söldner fing und mit mir die Leiche zurücktrug. Die anderen drei Soldaten sicherten uns so weit etwas ab. Schließlich rückten wir zügig im toten Winkel der Söldner in das Zelt. Die ersten beiden Soldaten rückten rein und sicherte das scheinbare Waffendepot. Die beiden hinteren sicherten hinter ein paar Kisten den Weg raus. Ich schaute mir die Waffenkisten kurz an, öffnete leise eine mit meinem Messer und kontaktierte den Lieutenant: "Lieutenant. Ich bestätige das Waffendepot. Mit so viel Munition und Waffen könnten man ein ganzes Dorf bewaffnen. Die haben sogar..."
"Fix, da kommen zwei Söldner zum Depot. Verschanzen!", meldete Falcon mir schnell und ich gab den Befehl weiter.
Nach ein paar Sekunden kamen die beiden Söldner rein. Wir warten geduldig, bis einer von ihnen etwas auffällt. Die offene Kiste.
"Hey, hat Marl die Kisten inspiziert?", fragte der Söldner, der gerade die Kiste kontrolliert.
Sein Kollege entgegnete nur: "Nicht dass ich wüsste. Ich funke ihn mal. AH!"
Der Söldner an der Kiste drehte sich zu ihm um und sah, wie ein Private von mir den Kollegen überwältigt und ihn tötet. Er richtete seinen Blaster auf ihn. Ich hechtete zu ihm und ein Schuss löste sich von seinem Blaster, welcher durch das Zelt nach draußen auf eine Kiste oder ähnliches traf. Scheiße, wieder versaut. Ich schnitt ihm die Rüstung auf und er ring qualvoll nach Luft. "Defensivposition, Jungs! Safe, mach Meldung!", befahl ich meine Männer und wir verschanzen uns wieder. Durch Safe konnten unsere Scharfschützen draußen ein paar der Söldner ins Nirwana schicken. Ich rückte mit meiner DP ein paar Kisten zum Eingang und schoss dem ersten Söldner, der durch kam, ein Loch in die Brust. Sofort tot. Die anderen Soldaten eröffneten das Feuer auf den Eingang, wodurch drei weitere Söldner durchlöchert wurden.
"Fix, sie werden unterdrückt. Wir müssen die Geschütze draußen vernichten!", berichtete Safe mir über Falcons Trupp. Ich zog schnell mein Messer und schnitt ein Loch in der Seite des Zeltes. Einen weiteren Soldaten rief ich zu mir und wir schlichen zwischen die Zelte. Durch die lauten Geschütze ein paar Zelte weiter konnte man kaum etwas hören und versuchte mit ihm dem Soldaten per Handzeichen zu kommunizieren. Nach und nach kamen wir vorwärts und schossen dem ein oder anderen Söldner neues Loch in der Brust. Schließlich erreichten wir das automatische Geschütz. Ich versuchte irgendwie Zugriff auf die Konsole zu bekommen, während mein Private die Sicherungen übernahm. Aus Frust, dass nichts funktionierte, schlug ich mit dem Kolben der DP auf die Konsole und schoss darauf. Scheinbar funktionierte das Geschütz nicht ohne funktionierende Konsole. Wir zogen noch ein bisschen durch das Camp und sicherten es.
Safe kümmerte sich derweil um einen meiner Jungs, der scheinbar einen Schuss ins Bein abbekam. Nachdem Falcon ebenfalls mit einem Verletzten eintraf. Falcon versuchte die beiden so gut wie möglich, von möglichen Infektionen von den Pilzsporen in der Umgebung zu schützen. Der Lieutenant koordinierte nach der Zusammenkunft das weitere Vorgehen. Stellte Pläne für Patrouillen und sonstigen Arbeiten auf. Natürlich war ich für die Inventur der Waffen zuständig, während die anderen Soldaten draußen andere Sachen machten. Nach knapp einer halben Stunde durfte ich melden, dass alle Waffen so weit da waren, wie im Verzeichnis der Söldner. Sogleich meldete Ying eine Abholung für uns und für das Depot.