Der Beitrag beschreibt das aktuelle Mindset von einem Großteil der Spielerschaft perfekt.
Für viele ist es halt, wie du es schon richtig formuliert hast, nicht klar, dass diese Person, die vor ihnen steht eine Figur ist. Es ist ein Charakter, der gespielt wird und es ist in erster Linie irrelevant, ob diese nun Ähnlichkeiten zu dem Spieler vorweist, der diesen spielt. Das wäre der erste Schritt. Nur beginnt hier schon das Problem. Es mangelt an Bereitschaft zwischen OOC und IC zu trennen. Diese Problematik wird nicht wahrgenommen oder es wird die Ansicht gepflegt, dass dieser Zustand gar nicht so schlimm sei. Doch sollte es einen nicht zum Nachdenken anregen, wenn ein Rollenspiel sowenig Tiefe hat, dass Spieler lediglich eine Erweiterung von sich spielen und damit nicht mal die Oberfläche aller Möglichkeiten ausschöpfen.
Doch anstatt dafür anderen diese Vielfalt zu ermöglichen, wird auch hier wieder abgeblockt. So werden Spieler, welche versuchen eine Rolle auszuführen, die mit Extremen gestaltet ist, sei es nun der cholerische, ungerechte Offizier oder der übermotivierte Private, dies auf keine Akzeptanz trifft. Natürlich leugne ich nicht, dass ein cholerischer Offizier sicherlich für den Posten als ungeeignet eingestuft werden kann. Nur wäre es vielleicht ratsam sich auch auf sowas einzulassen, denn es wird immer Rollenspiel geben, welches einem nicht so sehr Spaß macht, wie ein anderes.
Der schlimmste Aspekt ist aber die Reaktion auf Sanktionsmaßnahmen. Denn sollte man Ingame eine Strafe erhalten, so schlägt die Unzufriedenheit massiv ins OOC über und es kommt bei vielen zur kompletten Überschneidung von Spiel und Realität. Doch genau das sollte nicht passieren, aber wenn das Bewusstsein in einem verankert ist, dass das was man aktuell spielt man selbst ist, dann wird man es immer persönlich nehmen. Kommunikation wäre eine Möglichkeit, um Brücken zuschlagen. Man könnte kurz in den LOOC schreiben, dass man versteht weshalb die Maßnahme ergriffen worden ist, aber 1000 Kommandokniebeugen doch zu viel des guten wären bspw. Es wäre auch möglich zu reflektieren weshalb nun diese Figur die Maßnahme ergriffen hat, um sich Abhilfe bei der Trennung von Persönlichkeit und Spiel zu leisten.
Zusammengefasst wäre ein komplettes Umdenken nötig, damit sich an diesem Problem etwas ändert. Wer weiß wann und ob die Spielerschaft überhaupt diese Wende wagen möchte.