Beiträge von Kaynn

Kapitel 1 Der Anfang

Es war wie so oft ein kalter und rauer Tag auf Katsera. Draußen regnete es und der Wind pfiff durch unser Dorf. Viele der Bewohner würden an solch einem Tag vermutlich drinnen im warmen bleiben. Für mich galt allerdings anderes. Ich musste wie an jedem anderen Tag gegen die anderen Kinder des Clans antreten. Mein Vater hatte mir Privilegien wie Komfort von Geburt an verwehrt. Trotz der Umstände wuchs ich als fröhlicher normaler Junge in einer kleinen Familie auf. Gerade meine Mutter war oft ein Lichtblick in der harten Ausbildung meines Vaters. In meinem Clan gab es nur eine Regel, befolge die Resol'Nare und wachse zu einem ehrenhaften Mitglied heran. Mein Vater erzog mich streng nach den Resol'Nare und sie waren immer ein fester Bestandteil von meinem Alltag. Vermutlich ist das auch der Grund, warum ich sie immer in seiner Stimme höre.

Allerdings interessierte ich mich schon damals mehr für Technik und Waffen. Ich liebte es, Waffen zu benutzen, und diese zu modifizieren. Es dauerte nicht lange, bis ich alleine in der Lage war sämtliche Waffen auseinanderzubauen und sie zu meinem Zweck zu modifizieren. Mit etwa 5 Jahren baute ich meinen ersten eigenen Roboter, der als Haushaltshilfe agierte. Er reparierte unser Raumschiff, und hielt das Haus im Stand. Als mein Vater von meiner "Gabe" mitbekam, gab er mir die Aufgabe das Arsenal des Clans in Schuss zu halten. Als Belohnung dafür gab er mir täglich zusätzliches Schusstraining und ich perfektionierte den Umgang mit Präzisionsgewehren.

Um die gemeisterte Waffenkunde zu feiern, bekam ich dann letztendlich an meinem Geburtstag ein eigenes Verpinengewehr meines Vaters. Es war rot und trug das Symbol des Clans sowie eine Eingravierung meines Namens am Schaft. Von diesem Zeitpunkt war die Waffenkunde für mich vorbei.

Kapitel 2 Die erste Narbe

Der Myrakur war einer der wenigen Clans, die den Umgang mit Nahkampfwaffen perfektioniert hatten. Die meisten führten das traditionelle Beskad, aber es gab auch Ausnahmen. Es war also klar, dass mein Vater großen Wert darauf legte, mich im Nahkampf zu unterrichten. Zuerst fingen wir wieder einmal mit der Theorie an, ich lernte welche Stichwaffen es gab und wie man diese optimal benutzte. Anschließend brachte er mich an Orte mit unterschiedlicher Vegetation und Umgebungen, damit ich in jedem Falle meine Umgebung zum Vorteil nutzen könne. Erst nachdem all das gesessen hatte, fingen wir endlich an zu kämpfen. Mein Vater brachte mich auf einen Berg mit einem Wasserfall, und wir begannen. Ich nahm die Situation nicht ganz ernst, und bekam dafür sofort die erste Lektion. Ich ging in die Offensive, und anstatt meinen Vater zu treffen, weichte er aus und belohnte mich mit einem feinen Schnitt an meiner Augenbraue. Ab diesem Zeitpunkt wurde mir erst klar, dass ich nicht mehr gegen meinen Vater, sondern gegen einen Feind kämpfen würde. Es gab einen weiteren Schlagabtausch und mein Vater warf mich zu Boden. Dieser Ablauf geschah viele weitere Male, wir trainierten, bis der Mond aufging. Ich fragte ihn, wie lange es noch dauern würde, aber er gab kein Wort vor sich. Erst als ich meinen ersten Treffer landete, gab mein Vater wieder einen Satz von sich:

„Das reicht für heute“

Wir flogen heim, und mein Droide behandelte meine Wunden. Es gab nicht eine Stelle an meinem Körper, bei der ich nicht bei Kontakt zusammenzuckte. Ich ging schlafen und am nächsten Morgen ging es weiter. Mein Vater wechselte bei jedem Training die Waffe, so dass ich mich nie an eines seiner Angriffsmuster gewöhnen konnte. Viele Wochen, und einige Verletzungen später war es dann so weit. Ich schaffte es meinen Vater zu kontern, und ihn mit einem Kick zu Boden zu werfen. Ich half ihm beim Aufstehen und er klopfte mir auf die Schulter. Wir liefen langsam zurück zum Schiff und er erzählte mir wie es jetzt weiter gehen würde. Als wir zu Hause ankamen, wartete mein kleiner Bruder und meine Mutter auf uns. Er nahm mich mit in sein Zimmer und überreichte mir sein Beskad. Es war das Beskad, das ihm damals sein Vater gegeben hatte. Das Messer hatte viele Eingravierungen, darunter der Name meines Großvaters und meines Vaters. Mein Vater erzählte mir von der Tradition und dass es jetzt an der Zeit war, dass ich meinen eingravieren würde. Wir gingen zusammen in die Werkstatt, und von nun an hatte ich die Ehre, dieses Beskad zu führen.

Mein Vater übergab mich am nächsten Morgen in die Hände meiner Mutter. Sie würde mich von nun an durch den restlichen Teil meiner Ausbildung führen. Zusammen mit ihr lernte ich, die Geschichte und die Kultur meines Clans genauer kennen. Sie brachte mir Mando'a bei, und legte mir die Traditionen nahe. Während ich zuhause blieb, ging mein Vater wieder seinen Aufträgen nach. Mandalorianer waren wohl sehr begehrt, aber das spielte für mich keine Rolle. Schließlich hatte ich den Planeten noch nie verlassen. Ich bekam Bücher und Hologramme, die ich Tag und Nacht studierte. Tagsüber durfte ich meistens auf meinen kleinen Bruder, der mittlerweile laufen konnte. Während ich lernte, schnappte er wohl einige Phrasen Mando'a auf, da sein erstes Wort "Elek" war. Mein Vater reagierte überrascht, und überredete meine Mutter, dass er bald für seine Ausbildung bereit sei.

Kapitel 3 Endprüfung

Es war so weit, meine Endprüfung stand an. Meine Mutter weckte mich, und brachte mich nach draußen. Der Clan hatte sich über Nacht versammelt, und die Finalprüfung vorbereitet. Es war eine Art Parkour aus mehreren Teilen. In ihnen wurden die Fertigkeiten der Teilnehmer überprüft. Ich durfte zuvor, eine meiner Waffen auswählen und einen Pfad wählen. Nachdem ich dies getan hatte, musste ich erst ein paar Fragen der Waffenmeister beantworten. Ich musste meine Waffe auseinanderbauen, und ein von ihnen gewähltes Teil modifizieren. Anschließend folgte ein Schuss Parkour mit mehreren Zielen. Ich nahm natürlich mein Verpinengewehr, und bestritt den Teil ohne Gegentreffer. Im nächsten Teil wurde die Agilität getestet. Ich musste über Hindernisse klettern, und Fallen ausweichen. Der letzte und schwerste Teil bestand aus einem Kampf. Es warteten 3 Personen mit verdeckten Gesichtern auf mich. Bei meiner Ankunft zogen alle die Waffen und ein Geräusch ertönte. Der erste rannte auf mich zu, doch ich konnte gerade noch so ausweichen. Ich trat ihm in die Kniekehle und brachte ihn so zu Boden. Die anderen zwei waren eher defensiv unterwegs und antworteten lediglich auf meine Bewegung. Ich näherte mich langsam an, und warf mein Messer in das Bein meines Gegenübers. Ich rannte auf ihn zu, und schlitterte unter ihm durch und zog währenddessen mein Messer wieder raus. Er fing an zu taumeln und war nun keine wirkliche Gefahr mehr. Ein paar weitere Tritte und er ging zu Boden. Nun kam es zum Dritten. Er blieb in seiner Defensive Pose und näherte sich nur langsam an. Ich ging in die offensive und versuchte ihn mit oberflächlichen Schnitten aus dem Gleichgewicht zu bringen. Allerdings konterte er, und schlug mir mit seinem Ellenbogen ins Gesicht. Ich täuschte eine Benommenheit vor, in der Hoffnung, dass er ungeduldig wurde. Ich taumelte so lange, bis er schließlich losrannte. Ich sprang zur Seite, und schnitt ihm in beide Oberschenkel. Er fiel unter Schmerzen zu Boden und ich hatte gewonnen. Ich hatte es endlich geschafft...

Meine Mutter wartete am Ausgang, mit einer Art Kiste. Sie gab einen 4-stelligen Code ein und öffnete die Kiste. Im Inneren befand sich ein brandneues Beskargam. Es war schwarz und schimmerte schön im Licht der aufsteigenden Sonne. Bei längerem Betrachten fiel mir ein Symbol auf, das ich bisher nur einmal gesehen hatte. Es war das Symbol eines Instructors. Eine Sonderauszeichnung des Clans, die dem Träger die Ehre verleiht, neue Anwärter im Nahkampf zu unterrichten.

Einige Monate später...

Es sind nun einige Wochen vergangen, seitdem Vater verstorben war. Unser Alltag hatte sich langsam normalisiert, und es war nun meine Pflicht Jingo weiter auszubilden. Ich fing mit Jingo genauso an wie Vater mit mir. Erst die Theorie, dann die Praxis. Es dauerte nicht lange, bis er Schusswaffen beherrschte. Ihm gefielen die Handblaster am meisten, um genau zu sein, seine Westar-35, die ich ihm geschenkt hatte. Allerdings lies sein "Talent" bei den Nahkampfwaffen nach. Er brauchte deutlich länger als andere Schüler, die ich hatte, bis er auf einem akzeptablen Stand war. Nach vielen Wochen harter Arbeit war er dann so weit. Ich gab ihn in die Hände unserer mittlerweile krank gewordenen Mutter und machte mich auf die Suche nach Arbeit. Ich nahm Kontakt mit ehemaligen Auftraggebern von Vater auf. Die meisten gaben keine Antwort, und ich bekam nur wenige Aufträge. Ich verabschiedete mich von Jingo und Mutter und begab mich auf die Reise auf einen warmen Wüstenplaneten. Ich sollte einen Senator abholen und über einen Zeitraum von 2 Monaten beschützen. Es gab mehrere versuchte Attentate, die aber durch mich und andere abgewendet werden konnten. Nach den 2 Monaten brachte ich den Senator zurück, und er überreichte mir einen dicken Koffer voller Credits. Er gab mir einen anderen Kontakt, bei dem ich deutlich mehr verdienen würde. Ich bedankte mich und reiste ab

Auf meiner Heimreise erhielt ich eine unglückliche Nachricht. Der Zustand meiner Mutter hatte sich deutlich verschlechtert. Als ich Zuhause ankam, fand ich sie angeschlossen an Maschinen vor. Ich hatte sie noch nie so abwesend und schwach erlebt. Ich nahm meinen Helm ab, und drückte meine Stirn gegen ihre. Meine Augen fingen an, sich mit Tränen zu füllen, als ein Klopfen ertönte. Es war Jingo, er war wieder einmal gewachsen und bereit für seine Endprüfung. Allerdings hatte ich aktuell andere Sorgen. Der Arzt kam herein und reagierte überrascht mich zu sehen. Er machte seine Tests und bat mich nach draußen. Er stellte mir seine Diagnose und gab meiner Mutter noch 2 Wochen zu leben. Es gab keine Behandlung, sie war nicht mehr zu retten. Er äußerte sein Mitleid und verabschiedete sich. Mir lief kalter Schweiß über den Rücken und in meinem Kopf herrschte Chaos, wie kann so etwas nur passieren. Sie war immer so stark und gutherzig, wie kann so jemanden so Schlimmes passieren. Das war alles nicht fair. In all diesem Chaos fasste ich jedoch einen Gedanken, sie soll erleben wie Jingo sein Beskar´gam erhält. Ich ging sofort los, und besprach mich mit den anderen. Sie waren einverstanden und wir bauten über Nacht einen Parkour auf.

Am nächsten Morgen weckte ich Jingo und brachte ihn nach draußen. Er durchschritt die Prüfung wie gedacht ohne Probleme und ich holte die Kiste. Ich tippte den Code soweit ein, dass Mutter sie nur noch öffnen musste. Ich holte sie mit einem Rollstuhl ab, und brachte sie zum Ort des Geschehens. Sie lächelte Jingo an, und öffnete langsam die Kiste. In der Kiste war das Beskargam von Vater. Sie stellte ihm die gleiche Frage wie mir, und er antwortete mit Rot. Auf diese Weise möchte er Vater ehren. Meine Mutter fing an zu strahlen und überreichte ihm die Kiste.

Ca. 1 Woche später verstarb sie dann in ihrem Bett. Leider war es Jingo der sie so auffinden musste. Als ich ihn mit Tränen in den Augen vor ihrem Zimmer vorfand, war mir klar, was passiert war. Was mir allerdings nicht klar war, war, dass dies das letzte Mal sein würde, dass ich Jingo sehen würde. Wir beerdigten sie noch am selben Tag und am nächsten Morgen war Jingo weg.

Kapitel 4 Verrat

Jingo war jetzt mittlerweile mehrere Monate verschwunden und ich hatte langsam die Suche aufgegeben. In der Zeit seit dem Tod meiner Mutter hatte ich einige Kontakte geknöpft und viele Aufträge durchgeführt. Ich wohnte mittlerweile auf Mandalore und hatte mein altes Dorf verlassen. Ich arbeitete für egal wen, Hauptsache der Preis stimmte. Mittlerweile bereue ich die meisten meiner Taten, aber die Aufträge lenkten mich damals einfach ab. Ich hatte was zu tun, und musste mich nicht mit meinem Familiendrama beschäftigen. Die meisten Aufträge waren monoton, es handelte sich meistens um Schutzmissionen oder die Gefangennahme von Person XY. Ich wusste nicht, was mit den Personen geschah, die ich aufspürte, aber es war mir auch relativ egal. Es hatte seine Gründe, dass jemand so viel Geld für sie in die Hand nahm.

Die meisten Aufträge kam durch einen Zabrak, ich kannte seinen Namen nicht, aber die meisten nannten ihn "Kanger". Für ihn spürte ich überwiegend Ziele auf oder erledigte diese an Ort und Stelle. Da war zum Beispiel mal ein Job, indem ich einen Quarren aufspüren und eliminieren musste. Ich brach in das angegebene Hotel ein, und stach ihn mit einem Schnitt am Hals nieder. Das war mein erster Mord und ich hatte lange Zeit Hintergedanken und empfand Reue. Mittlerweile gehört es aber einfach dazu. Alles lief glatt, ich hatte neue Freunde kennengelernt, verdiente gutes Geld und konnte für meinen Clan sorgen. Nur eine Sache stellte das alles in den Schatten, die Tatsache, dass ich damals Jingo gehen lassen hab. Ich weiß nicht, wo er ist, ich hoffe nur, dass es ihm gut geht. Vielleicht hätte ich einfach mehr für ihn da sein müssen anstatt dem Geld nachzujagen, ich weiß es nicht.

Weitere Wochen vergingen und ich bekam nach langer Zeit ein persönliches Gespräch mit Kanger. Ich hatte ihn noch nie zuvor gesehen, die Bezahlung lief meist über eine Art Mittelsmann ab. Wir trafen uns in einer Bar auf Coruscant. Ich landete mit meinem Schiff auf einem anliegenden Landeplatz und begab mich auf dem Weg zur Bar. Auf dem Weg lief ich an vielen schattigen Gestalten vorbei, aber keiner schien was von mir zu wollen. In einer Gasse, vor der Bar, winkte mich dann jemand zu sich. Er begleitete mich in die Bar, und brachte mich hinten in die VIP-Lounge. Und da saß er. Kanger war durchschnittlicher als ich dachte, er war nicht wirklich groß oder stark gebaut. Einfach ein normaler Zabrak. Er lächelte mich an und begrüßte mich. Er klärte mich auf, wer er überhaupt war, und gab mir ein verlockendes Angebot. Er bat mich einen Posten innerhalb seines Syndikats an. Er war Teil der BlackSun. Ich lehnte dankend ab und teilte ihm mit, dass ich nichts mit der BlackSun zu tun haben wolle. Er reagierte natürlich überrascht, immerhin hatte ich viele Aufträge angenommen, aber seine Verwirrtheit entwickelte sich schnell zur Aggression. Er pfiff und 6 stark bewaffnete Sicherheitsleute kamen rein. Er rannte raus und schrie hämisch:

"Du hättest einwilligen sollen, Mando. Viel Spaß mit den anderen!"

Zum Glück hatten mir die Idioten meine Rüstung nicht durchsucht, und ich konnte meine versteckte Klinge ausfahren. Schnitt für Schnitt ging ein neuer zu Boden. Der Boden strömte von Blut, aber sie hatten es so gewollt. Ich rannte dem Zabrak durch die Tür raus hinterher, und verfolgte ihn in eine der anliegenden Gassen. Er drehte sich um, und rannte um so schneller. Aber es war zu spät, ich nahm ein Wurfmesser und warf es ihm ins Bein. Er stolperte zu Boden, bei seinem Versuch aufzustehen trat ich das Messer durch sein Bein hindurch. Er schrie vor Schmerz:

"Ich gebe dir alles, was du willst, lass mich einfach gehen! Niemand muss davon erfahren!"

Ich starrte ihm einfach nur an, egal was passieren würde, er war tot. Ich hatte seine Arterie getroffen und er verlor jede Sekunde eine größere Menge an Blut. Er scheint es nur noch nicht realisiert zu haben. Ich drehte ihm den Rücken zu, und ging zurück zur Bar. Ich legte dem Barkeeper, 2000 Credits auf den Tisch und entschuldigte mich für die Verwüstung im VIP-Bereich. Ihr endete meine Zeit mit der Blacksun.